VW will E-Auto-Entwicklung in China beschleunigen

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Der Volkswagen Konzern will seine Entwicklungskompetenz „in China, für China“ weiter ausbauen. Dafür investiert das Unternehmen rund 1 Milliarde Euro in ein neues Entwicklungs-, Innovations- und Beschaffungszentrum für vollvernetzte intelligente Elektro-Fahrzeuge in der südchinesischen Stadt Hefei. Das gab der Volkswagen Konzern im Rahmen der Shanghai Autoshow bekannt. Die neue Gesellschaft mit dem Projektnahmen „100%TechCo“ soll die Entwicklung von Fahrzeugen- und Komponenten mit der Beschaffung zusammenführen. So sollen Synergien im Entwicklungsprozess gehoben und moderne lokale Technologien frühzeitig in die Produktentstehung integriert werden.

Das Ziel sei, die Fahrzeuge des Konzerns schneller auf die Wünsche der chinesischen Kunden auszurichten und kürzere Markteinführungszeiten zu erreichen. Mit dem Start der „100%TechCo“ in 2024 sollen die Entwicklungszeiten neuer Produkte und Technologien schrittweise um rund 30 Prozent verkürzt werden. „Die Gründung der 100%TechCo ist ein wichtiger Schritt unserer ‚in China, für China‘-Strategie. Durch die konsequente Bündelung der Entwicklungs- und Beschaffungs-Kapazitäten sowie die frühzeitige Integration von lokalen Zulieferern werden wir unsere Entwicklungstempo deutlich beschleunigen“, sagt Ralf Brandstätter, Konzernvorstand für die Region China. „Damit stärken wir auch die Effizienz in der Zusammenarbeit unserer Joint Ventures und steigern unsere Profitabilität.

Die „100%TechCo“ werde für F&E-Aktivitäten nicht nur die Forschung und Entwicklung für Fahrzeuge und Komponenten in China, für China bündeln, sondern auch die Beschaffung in einer gemeinsamen Einheit zusammenführen. So sollen bereits in der frühen Phase der Produktentstehung lokale Zulieferer eingebunden werden, um moderne Technologien und Anwendungskonzepte in neue Produkte zu integrieren. Darüber heraus soll die neue Gesellschaft die Entwicklungsprojekte aller Joint Ventures des Volkswagen Konzerns in China – SAIC Volkswagen, FAW-VW und Volkswagen Anhui – enger miteinander verzahnen.

Die neue Einheit wird voraussichtlich Anfang 2024 an den Start gehen und über 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Beschaffung und Entwicklung umfassen. CEO wird Marcus Hafkemeyer, Chief Technology Officer der Volkswagen Group China. „Mit der 100%TechCo schlagen wir ein neues Kapitel in der Zusammenarbeit mit unseren Joint-Venture-Partnern in Changchun, Shanghai und Hefei sowie den Marken des Konzerns auf“, sagt Hafkemeyer. „Wir reduzieren Schnittstellen und werden so schneller und effizienter maßgeschneiderte Produkte auf den chinesischen Markt bringen“.

In einem ersten Schritt werde die 100%TechCo die Entwicklung der auf der MEB-Plattform basierenden Modelle des Joint Ventures Volkswagen Anhui steuern und für die Entwicklung von China-spezifischen Plattformanforderungen und Modulen mit dem Fokus auf Elektromobilität verantwortlich sein. Bei der Entwicklung eines zukünftigen Modells der Marke Volkswagen, das 2024 auf den Markt kommen soll, soll das Unternehmen bereits eine wesentliche Rolle spielen.

Die Neugründung knüpft an weitere strategische Maßnahmen des Unternehmens an, um marktbestimmende Trends in China frühzeitig zu adressieren und die Innovationsgeschwindigkeit vor Ort deutlich zu erhöhen. Dazu gehört beispielsweise die kürzlich bekannt gegebene strategische Partnerschaft mit Horizon Robotics, einem führenden Anbieter von Hard- und Softwarelösungen für automatisiertes Fahren in China.

Quelle: VW – Pressemitteilung vom 18.04.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Smartino:

Wenn das Auto komplett ausgestattet ist, braucht es keine kaufpreispflichtige Extra- Pakete mehr. Wie praktisch, transparent und angenehm für Käufer und Hersteller.

Groß:

VW geht in Asien und speziel in China mit den ID Modelen buchstäblich unter.
Da haben auch die starken Preissenkungen nicht helfen können. Die Modele werden in China mittlerweile um einiges billger angeboten als in Deutschland. Viele wissen dies nicht.
Der Unterschied in der Ausstattung der ID-Baureihe ist nicht auf den asiatischen Markt zugeschnitten und dies bekommt VW nun zu spüren.
In Gegenzug merken jetzt asiatische Anbieter, dass ihre Fahrzeugausstattung nicht der „europäischen Denkweise“ entspricht.
Komplett ausgestattetet Auto wie sie von Nio, BYD, Geely mit seinen ganzen „Untermarken“ usw. angeboten werden sind nicht mit dem Denken der Aufpreisplichtigen Extra-Packeten der deutschen Autokäufer „genormt“. Ist eigentlich nach meiner Meinug schade.

VW will sich jetzt in China damit den asiatischen Markt anpassen. Das ist ja schon mal lobenswert aber hat VW auch die Absicht sich den Wünschen von deutschen Autokäufern anzupassen?
Hat VW die Absicht auch in Deutschland die Preise für ihre Autos, entsprechend dem chinesischen Vorbild, zu senken?

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