Volvo EX30 spielt „zufällig“ Stärke der E-Plattform aus

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Mit dem EX30 hat Volvo ein kleines, stylisches SUV entworfen, das Bestseller-Potenzial haben dürfte. Mit einem Startpreis von unter 37.000 Euro, ordentlicher Ausstattung, praxistauglichen Reichweiten und starken Antrieben mit bis zu 315 kW (428 PS) soll er neue Kundengruppen erschließen. Der CO₂-Fußabdruck erscheint hierbei sehr ansprechend. Dabei seien manche Dinge auch einfach nur „Zufall„.

Dies gab der Hersteller zumindest gegenüber electrek.co zu verstehen, als sich die Kolleg:innen mit Mitarbeiter:innen von Volvo über den kleinen Stromer unterhalten haben. Unter anderem wurde das Gespräch auf die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in gerade einmal 3,4 Sekunden gelenkt. Eine Kennzahl, die bei Volvo an sich nicht so oft in den Fokus gestellt wird. Hier geht es meist eher um Sicherheit und Komfort.

Die Aerodynamik spielt zwar keine große Rolle bei der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h, aber sie spielt eine Rolle. Die Verringerung des Fahrzeuggewichts war jedoch wahrscheinlich ein größerer Faktor, um diese Beschleunigung zu erreichen. Stark unterstützt durch die Allrad-Motorisierung mit einem entsprechend starken Frontmotor, der den Vortrieb auf Niveau eines KIA EV6 GT sowie einiger Porsche- und Ferrari-Modelle ermöglicht. Beim XC40 von Volvo wären solche Werte selbst unter idealen Umständen nicht zu erreichen gewesen, da diese noch zu viel „Altlast“ vom Verbrenner mit sich herumschleppen mussten.

Björn Annwall, Chief Commercial Officer und stellvertretender CEO von Volvo, gab dem Magazin ebenfalls zu verstehen, dass Geschwindigkeit ein Zufall und ein Nebenprodukt anderer Dinge war. Dennoch glaubt er, dass Beschleunigung künftig kein großer Unterschied mehr machen wird am E-Automarkt. „Ich denke, dass die Beschleunigung zur Massenware wird. Ich denke, wenn man ein bestimmtes Niveau unterschreitet – sei es 7 Sekunden oder 6 Sekunden oder 5 Sekunden, was auch immer – spielt es keine Rolle mehr. Es ist so oder so schnell genug. Ein Volvo sollte eine ausreichende Beschleunigung haben, um sicher zu sein und Sie dorthin zu bringen, wohin Sie wollen“, so Annwall weiter.

Volvo selbst stuft den EX30 übrigens nicht als Massenmarkt-Elektroauto ein. „Wir sehen ihn als Einstieg in ein Premium-Auto in diesem Segment. Es gibt kein Premium-Auto in diesem Segment, kein reines Elektroauto. Wir betreten also Neuland, und wir werden auch weiterhin eine Premium-Rolle spielen. Sie sollten das nicht als Massenware sehen“, so der CCO von Volvo weiter gegenüber electrek.co.

Und dennoch ist es dem schwedischen Automobilhersteller gelungen, ein E-Auto zu akzeptablen Preisen unter 37.000 Euro auf die Straße zu bringen. Der Newcomer basiert auf der von Geely entwickelten SEA-Plattform, die auch den Smart #1 trägt und als modulare Basis für weitere unterschiedlich große Elektroautos dient. Mit 4,23 Metern Länge, 1,84 Metern Breite (2,03 Meter mit Spiegel) und 1,55 Metern Höhe rangiert der neue Stromer größentechnisch unterhalb des XC40 Recharge. Auch, was das Gewicht angeht: Mit knapp zwei Tonnen wiegt der EX30 trotzdem nicht wenig.

Und eben dieses Plattform-Sharing ermöglicht eine Senkung der Kosten: „Die andere Sache ist, dass wir bei der Entwicklung und dem Design dieses Autos, dieses Volvo Autos auf dieser Plattform, von Anfang an sehr einfallsreich und kostenbewusst waren. Es ist ziemlich interessant: Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz sind fast das Gleiche, oder? Weniger Material. Überlegen Sie, welches Material haben, weniger Abfall, weniger Komplexität. Das war wirklich der Leitgedanke“, so Annwall, der damit aufzeigt, dass Fokus auf Nachhaltigkeit auch bares Geld sparen kann.

Auf dem Investorentag, der einen Tag nach der Vorstellung des Volvo EX30 stattfand, erfuhr das Online-Magazin, dass Volvo mit dem EX30 eine Gewinnspanne von 20 Prozent anstrebt und davon ausgeht, dass er eines der meistverkauften Fahrzeuge in seiner Produktpalette sein wird. Die Voraussetzungen dafür scheinen günstig.

Quelle: electrek.co – Volvo EX30’s incredible acceleration was an accident…and other fun details

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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titan:

Zu schwer, etwas zu breit (wenige cm) und viel zu breit bereift, aber die Optik halt! Das konnte der i3 besser und deutlich sparsamer … aber es muss ja wieder ein bisschen Protzkarre sein – LEIDER

Peter Bigge von Berlin:

Der wird nicht nur VW gehörig wehtun, da gibt es noch weitere Kandidaten. Bei dem Preis-Leistungs-Verhältnis könnten selbst bei Hyundai/KIA die Äuglein aufgehen, ein Niro und Soul liegen gleichteuer, aber ein Volvo hat Traditionslorbeeren.

Wolfbrecht Gösebert:

„Mich spricht der EX30 voll an …“

Ja, auch wenn es kein Auto speziell für uns wäre. Wir fahren 12–14 kWh/100km.
Dennoch denke ich, sieht er real ein wenig „gefälliger“ aus, als auf dem Artikelfoto mit dieser – in meinen Augen – vermurksten Froschaugen-Perspektive!

Spock:

Ich glaube, dass er super Verkaufszahlen erreichen wird. Gefällt mir auch sehr gut, wäre eine Alternative wenn ich wechseln würde

R. D.:

Mich spricht der EX30 voll an und sehe in dem Auto eine Ähnlichkeit zu Tesla mit dem Unterschied, hier ein noch kompaktes Auto zu fahren. Ich denke eher Modelle von Stellantis, Renault oder gar andere chinesische Hersteller werden unter Druck geraten auch etwas mehr Emotion in Sachen Fahrleistung einzubauen. Gerade Stellantis hat hier enormer Nachholbedarf, wenig Leistung gepaart mit kleiner Batterie und niedriger Ladeleistung. VW macht es etwas besser, dazu kommt der Heimvorteil in DE.

MMM:

An der Qualität hat es Volvo auch in der Vergangenheit nicht gemangelt.
Die Leistung ist klar überlegen, aber da ist auch der ID.3 mit 150 kW auf einem eigentlich mehr als ausreichenden Niveau – nicht für die Freaks, aber für normale Menschen.

Die Reichweite des Basis-EX30 ist mit 344 km WLTP (real eher 290 km) für 36.600 Euro eigentlich nicht interessant – auch wenn Reichweite nicht alles ist. Die große Batterie (480 km WLTP) kostet 5800,- Euro Aufpreis, und das Plus-Paket für 3500,- braucht man auch, damit man Parksensoren vorne dazu bekommt (und Kram, nach dem man nicht gefragt hat).

Und zack, 46.000 Euro. Dafür muss einem das Auto erstmal gefallen – Bedienmängel inklusive.
Wird’s geben – aber ein Massenphänomen? Warten wir’s mal ab. Volvo ist ja etabliert, Händler überall, im Leasing eine bekannte Größe. Anlaufprobleme im Vertrieb sollten die nicht haben.

Wolfbrecht Gösebert:

Ich denke ja, dass dieser Volvo EX30 auch geeignet ist, VW – nicht zuletzt auch im Heimatmarkt – mehr als nur „ein wenig“ wehzutun?!

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