Verkaufsstopp: Nach 1.500 e.Go Life steht das E-Auto vor dem Aus!

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e.Go Mobile SE

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Die e.Go Mobile AG von Günther Schuh geleitet, der als Mitbegründer von StreetScooter schon einen hohen Bekanntheitsgrad erlangte, legte mit diesem E-Fahrzeug-Unternehmen nach. In aller Munde vor allem deren Stadtauto e.GO Life, welches schon seit 2017 vorbestellt werden konnte. Im April 2019 startet die Serienproduktionnach dem es erst zu einer Verzögerung kam. Auf Anfrage von edison teilte das Unternehmen mit, dass der e.Go Life nach 1.500 Exemplaren, die gefertigt wurden künftig nicht mehr gebaut wird. Lange nach dem Prof. Schuh das Unternehmen schon verlassen hat.

Im gesamten Jahr 2021 wurden gerade einmal 123 e.Go Life zugelassen, so die Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA). Was sicherlich auch daran lag, dass der e.Go Life ein wenig hinter seiner Zeit war, als er auf die Straße gekommen ist. Des Weiteren war der Preis mit 23.900 Euro für dieses Elektrofahrzeug nicht gerade günstig. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man für einen geringen Aufpreis einen VW e-Up! oder Fiat 500 erhält.

In puncto Ladegeschwindigkeit konnte der 3,7 kw „schnellladende“ Stromer nicht gerade überzeugen. Längere Fahrten sind damit nicht zu bewerkstelligen. Vor allem, da die Reichweite mit gerade einmal 120 Kilometer nach WLTP-Zyklus angegeben wird. Der Durchschnittsverbrauch wird von Seiten e.Go mit 18,3 kWh pro 100 km angegeben. edison hat hier selbst entsprechende Erfahrungen sammeln können: „So lag der Durchschnittsverbrauch bei einem der Fahrzeuge nach rund 1.000 gefahrenen Kilometern bei 24 kWh/100 km. Ein zweites Fahrzeug mit rund 500 km Laufleistung zeigte sogar 37 kWh/100 km an, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 14 km/h. Ein dritter e.Go verzeichnete mit 32 kWh/100 km nach 500 km ebenfalls einen recht hohen Verbrauch.“

Der e.Go Life soll durch den e.wave X ersetzt werden. Gleichzeitig plane man mit diesem etliche Schwächen des e.Go Life auszumerzen. Trotz der zahlreichen Verbesserungen soll er mit 24.990 Euro nur 1.000 Euro mehr als der Vorgänger kosten. Mit Wegfall beziehungsweise der Reduktion der Elektroauto-Kaufprämie im kommenden Jahr wird das Fahrzeug dann allerdings doch nicht so preislich attraktiv bleiben.

„Der e.wave X ist weit mehr als ein Fortbewegungsmittel, er verkörpert einen echten Lifestyle. Der e.wave X wurde bewusst praktisch und speziell für das urbane Umfeld konzipiert. Mit optimalen Abmessungen für einen komfortablen Viersitzer, einer intelligenten und flexiblen Batterielösung, die nicht von der Verfügbarkeit einer geeigneten Ladeinfrastruktur abhängt“, so das Unternehmen in seiner aktuellen Mitteilung.

Quelle: edison – e.Go Life: Abgesang auf ein Versprechen

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Milo:

Ohne Blut und Schweiß ist auf dem E-Auto-Markt kein Pokal zu gewinnen. Und das hat Musk mit seinen Entwicklern nun mal investiert und ein Auto auf den Markt gebracht, das seinerzeit zwar nicht frei von Makeln und Fehlern, aber lange mit einem echten Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt blieb.

Davon kann ich hier nichts sehen. Das Auto ist ungewöhnlich schwer, verbraucht viel und kann überhaupt nichts was seine Konkurrenz nicht konnte, außer in Deutschland gefertigt worden zu sein.

Was also sollte der Sinn einer Kleinserie in der heutigen Zeit sein? Wenn ich ein 2+2 Auto in Kleinserie auf den Markt bringe, dann muss es wenigstens ein paar Dinge können, die Serienfahrzeugen nicht können.

Was konnte der e.go life? Auf dem Papier ein wenig mehr Reichweite als ein elektrischer Twingo, der mit Stahlsicherheitszelle noch dazu leicht war.

Italienisches Design auf unnötigen 205er Decken (e.wave X jetzt völlig unsinnige 225er auf 18 Zoll Felgen) ist eben nicht alles.

Milo:

Für meine persönliche Seite muss ich ehrlich sagen, dass ich weder den e.go life, noch den jetzt lancierten wave x gekauft hätte. Die Gründe sind schnell erklärt. Für ein auf einen Aluminiumrahmen gestelltes Fahrzeug mit Kunststoffkleid, finde ich 1.229 kg Leergewicht unglaublich schlecht. Ein Renault Twingo Elektro wiegt 1.168kg, davon wiegen 17kW Batterie rund 180kg. Und da ist die Fahrgastzelle aus Stahl. Was haben die mit dem life angestellt, dass das Fahrzeug so schwer geworden ist? Dann haben die den e.go life mit 205er Decken ausgeliefert? Und der e.wave X steht auf 225ern 18 Zoll? Wofür den Mehrverbrauch bei einem Fahrzeug, dass mit wenig Batteriekapazität exemplarisch Reichweite erzielen sollte? Das Innenraumkonzept ist undurchdacht. Die hintere Sitzbank ist nicht verschiebbar, was sie absolut wertlos macht. So kann weder ein erwachsener Mensch wenigstens mal kurz drin sitzen, noch kann man das Kofferraumvolumen vernünftig erweitern. 

Das Ding kann nichts besser, außer mit einem gewissen Design daherzukommen. Es ist nicht besonders leicht, und verbraucht nicht besonders wenig und kommt mit keiner konzeptionellen Besonderheiten daher, wie zB einem besonders variablen Innenraum. Hier ist absolut nichts innovativ, außer dass sich das Ding damit schmückt aus Deutschland zu kommen. Das alleine wäre mir aber die Förderung der Entwickler nicht wert.

MMM:

Porsche hat doch nie Kleinwagen gebaut, das haben sie mit einigen anderen Herstellern gemein.
Sie haben es aber auch nie angekündigt, um es hinterher nicht zu liefern, das unterscheidet sie von Tesla.
Die Marge von Tesla ist auch schnell erklärt.
Zum einen hat man dort einen gewissen (unbestreitbaren) Vorsprung bei der Industrialisierung der Kernkomponenten.
Zum anderen sind die Autos aber – tut mir echt leid – billig gemacht. Das fängt bei weggelassenen Bedienelementen an (weglassen spart Geld, das sollte jeder verstehen), zum anderen wird beim Material massiv gespart. Beispiele dazu, dass das kein Ausrutscher ist (jedem Hersteller geht mal was durch), sondern der Plan ist, findet man auf Youtube. Links gefällig?
Ist im Neuzustand selten ein Problem. Das kommt mit der Zeit.

Wie sagt Thorsten immer so schön?
Time will tell.

MMM:

Vielleicht muss man das Geschwätz von Onkel David ein wenig umformulieren:

„Momentan ist nicht bekannt, ob und wann es einen kleineren Tesla geben wird, obwohl dieser in der Vergangenheit schon einmal für ein Datum angekündigt wurde, das aktuell nicht mehr erreichbar ist.
Das deckt sich aber mit der dort üblichen Vorgehensweise – siehe Roadster, Cybertruck und Semi – und war insofern zu erwarten.“

Was übrigens sehr schade ist. Den Roadster und den Cybertruck braucht es ja tatsächlich nicht zur Weltrettung, aber der Semi wird gebraucht wie das Model 2 auch.

MMM:

Und ohne Tesla würden wir weltweit einfach weiter in unseren Dieselgate Stinkern dem Planeten schaden.

Da stimme ich zu.

In Italien jedenfalls kaufen die Italiener den Fiat 500 wie verrückt.

In Deutschland hat man den E-Up so verrückt gekauft, dass VW den gar nicht mehr liefern konnte. Das Auto wird auch einen Nachfolger bekommen. Die Zeiträume, die VW dafür nennt, lesen sich natürlich nicht so phantastisch wie die eines anderen Herstellers, aber dafür sind sie bei weitem belastbarer.
Anders ausgedrückt: wenn VW sagt „für 2026 planen wir das Fahrzeug xy“, kann man davon ausgehen, dass das wenigstens ansatzweise hinkommt. Bei gewissen anderen Herstellern wird Jahre nach einer solchen Aussage bestritten, dass man überhaupt etwas in dieser Richtung entwickelt. Diese Unterschiede sollte man schon auch berücksichtigen, wenn man von der Rettung der Welt schwadroniert.

In Deutschland schafft man die Kleinwagen lieber ab – schade um unsere Umwelt.

Die Leute kaufen halt lieber SUVs – ich will da jetzt aber nicht mit dem Finger auf jemanden zeigen.

Ulrich:

Tesla hatte ein Produkt das dem Konsumenten gefallen hat.

und hat sich auch die passende Käuferschicht ausgesucht, die zahlungswillig ist.

Ulrich:

Endlich ;-) Danke, das ergibt einen Pluspunkt von mir.

Eine Anmerkung noch:

Das große Problem dieser E-Autos ist die Kleinserienfertigung, das ist schlicht viel zu teuer.

Meinst du mit „dieser E-Autos“ diesen kleinen Stadtflitzer? Eine Kleinserie ist per se ja nicht schädlich, Tesla hat ja auch klein angefangen, aber mit einer ausreichend liquiden und neugierigen Käuferschicht und Produkten, die letztlich Geld in die Kasse spülten.

Wranky:

Ich wollte das Auto bei der ersten öffentlichen Ausstellung in Berlin bestellen. Aber schon da musste ich feststellen, dass dieses Auto nicht den gängigen Normen in Deutschland entspricht. Die Idee war gut und ich verfolgte die Entwicklung interessiert aber wenn ich nur mit einem „Schuhanzieher“ bei 1,90m ins Auto komme ist das für mich schon das erste Ausschlusskriterium gewesen. Der alte umgerüstete VW up (eUp) war da einfach das bessere Auto.

Silverbeard:

Tja, was bedeutet ‚daran arbeiten‘? MMn. sind schon Stylingstudien ‚daran arbeiten‘. Sprich ‚ein Bild‘ ist durchaus ein Arbeitsergebnis, wenn das offiziell aus der Stylingabteilung kommt.

VW kann froh sein, dass das Volumen des Konzerns so groß ist. Mit einem Ausstoß wie Tesla wäre der Konzern mit seinem irren Softwarechaos schon längst pleite.

Aber solange Tesla die mehrfache Marge von VW hat (selbst Porsche kann kaum mithalten), mache ich mir finanziell überhaupt keine Sorgen um Tesla.

Übrigens, wo ist eigentlich der Klein- oder Kompaktwagen von Porsche?

David:

Nein, das war erst dieses Jahr im ersten Quartal. Vorher hatte man 2020 gesagt, man arbeite an einem Compact Car mit Hatchback für $25,000. Und es gab sogar schon ein Bild. Man hatte also nicht dran gearbeitet. Eine Lüge somit.

Und es wird auch nicht kommen, denn die großen Konzerne wie VW haben eine viel günstigere Basis und können bei 10 Millionen Einheiten zudem viel günstiger einkaufen, bauen und über die Garantiezeit bringen. Gerade letzteres hat Tesla bis heute nicht annähernd im Griff. Und das wäre bei einem Kompaktwagen der Tod.

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