Dreikampf in der Businessklasse: Wie gut ist der VW ID.7 Pro?

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VW

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Drei ansehnliche Elektro-Limousinen, die sich auch gut als Dienstwagen eignen, hat die Auto Zeitung in ihrer Ausgabe 6/2024 näher unter die Lupe genommen: Der VW ID.7 trifft auf den ähnlich großen Mercedes EQE, als Referenz hat die Redaktion zudem den doch ein gutes Stück kürzeren Polestar 2 mit in den Dreier-Vergleich gepackt. Jedes Modell offenbart dabei seine eigenen Stärken und Schwächen.

Konkret miteinander ins Rennen geschickt wurden der Mercedes EQE 350 mit 215 kW (292 PS) Leistung, der Polestar 2 Long Range Single Motor mit 220 kW (299 PS) sowie der VW ID.7 Pro mit 210 kW (286 PS) starkem Elektroantrieb. Der Volkswagen hat mit 180 Stundenkilometern die geringste Höchstgeschwindigkeit und beschleunigt mit 6,3 Sekunden bis 100 Stundenkilometer auch etwas träger als die Konkurrenz, hat aber dafür auch mit 22,4 kWh den geringsten Testverbrauch vorzuweisen. Beim Polestar waren es 22,6 kWh, der Mercedes EQE gönnte sich mit 23,5 kWh am meisten Strom aus dem Akku. Der Polestar mit 205 kW die höchste maximale DC-Ladeleistung des Trios.

Polestar-Elektroauto-Auslieferungen
Polestar

Bei der Bewertung der Karosserie hängt der VW ID.7 seine beiden Kontrahenten ab, was aus Sicht der Tester unter anderem am guten Raumangebot und der Sicherheitsausstattung liegt. Beim Fahrkomfort hingegen liegt der Mercedes recht klar vor dem VW und weit vor dem Polestar. Dieser kann bei der Bewertung der Motorleistung aber fast beim EQE mithalten, während der ID.7 hier ein wenig hinterherhinkt.

Am Ende wird es richtig knapp

Da der Mercedes auch bei der Fahrdynamik die höchste Punktzahl der drei Fahrzeuge erhält – Handling, Lenkung und gutes Bremsverhalten sind dafür mitverantwortlich –, sichert er sich die Eigenschaftswertung mit 2896 von 4000 möglichen Punkten. Auf Rang zwei folgt der VW ID.7 mit 2830 Punkten, Dritter ist der Polestar 2 mit 2775 Zählern. Doch es fehlt für die Gesamtwertung noch der Aspekt Kosten/Umwelt.

Mit knapp 95.000 Euro ist der bisherige Spitzenreiter EQE mit Abstand das teuerste dieser drei Testwagen. Doch auch der VW ID.7 bringt es auf mehr als 63.000 in der getesteten Ausführung. Die Chance für den Polestar, noch einmal das Feld aufzumischen, denn mit knapp 53.000 Euro ist er hier klar die günstigste E-Limousine. Dementsprechend holt er mächtig auf, und auch der VW macht Boden auf den EQE gut.

Mercedes-Benz-EQE
Mercedes-Benz

Am Ende schiebt sich das Ergebnis jedoch nur eng zusammen, ohne dass sich an der Platzierung noch einmal etwas ändern würde. Gesamtsieger im Test wird also der Mercedes EQE mit 3169 von 5000 möglichen Punkten, Zweiter wird der VW ID.7 mit 3144 Zählern, knapp dahinter rollt der schwedisch-chinesische Polestar 2 ins Ziel mit immer noch sehr ordentlichen 3112 Punkten.

Über den Testsieger EQE schreiben die Tester: „Seinen unverschämt hohen Preis gleicht er mit solider Verarbeitungsqualität und fein austariertem Fahrwerk aus“. Der VW hingegen überzeuge mit „viel Platz und Funktion“ sowie Effizienz. Das Hauptargument für den Polestar hingegen sei der vergleichsweise günstige Preis.

Quelle: Auto Zeitung (6/2024, S. 46 bis 53) – „Business mit neuer Energie“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Jennss:

Allerdings gibt es beim EQE schon Gebrauchte um die 50000 €. Wenn die dabei z.B. 30000 km runter haben, bleiben immer noch 220000 km Akkugarantie, während viele andere Marken beim neuen Auto nur 160000 km Garantie geben.

Niko8888:

Ich rede von Führungskräften, also GF und eine Ebene darunter

MMM:

Den EQE bekommt nicht jeder in sein Budget, aber das hat MB sicher gewusst bei der Preisgestaltung. Da muss man wohl auf den nächsten EQC (der dann als SUV auch so heißt, und ohne den Zusatz eine Limo ist) warten.
Der ID.7 wird auch nicht immer passen – aber schon viel eher.

MMM:

Das Schiebedach ist ein deutlicher Pluspunkt, aber bei dem Preisunterschied würde ich eher ganz drauf verzichten.
Die Ganzglasdächer ohne die Möglichkeit, sie effektiv zu verdunkeln bzw. mal Luft reinzulassen, sind mir keinen Euro Aufpreis wert – im Gegenteil.
Für mich ist es ein NoGo bei Polestar, die sinnvolle WP in ein Paket mit dem unsinnigen Glasdach zu stecken.

MMM:

Ohne die Autos schon gefahren zu haben (der EQE ist mir auch zu teuer), würde ich den Test anhand anderer Aussagen und Tests unterschreiben.
Der Polestar ist hart gefedert und für ein BEV sehr laut, zudem eher eng.
Wem es das wert ist, wird den EQE nehmen, aber als Familienauto steht der ID.7 am besten da.
Rein von den Fakten – das Herz schlägt aber oft nicht nach Fakten.

Niko8888:

Als Führungskraft war der Listenpreis noch nie das entscheidende Kriterium

Und der EQE setzt in jedem Fall den Maßstab. Der schwebt quasi über die Autobahn :-)

Johannes:

Das Thema Fahrdynamik finde ich recht überbewertet. Ich trete das Strompedal trotz maximal 110 kW nie voll durch, da sonst irgendwas im Kofferraum rumfliegt, der schlafende Hund geweckt wird oder die Frau protestiert. Und nein, ich bin nicht im Rentenalter ;)

egon_meier:

Weil es hier nicht um Fisker geht und zudem es keine entsprechenden Infos gibt.
Es ist richtig .. Fisker ist gerade klamm aber von Insolvenz ist nichts angekündigt.

Flo:

Argument sticht.

Quattro:

Warum wird nicht über die bevorstehende Insolvenzmeldung von Fisker berichtet

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