US-Markt im Visier: BYD soll E-Auto-Werk in Mexiko planen

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Michael Neißendorfer
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Der chinesische Autohersteller BYD ist drauf und dran, Tesla bei bei den Verkaufs- und Produktionszahlen von Elektroautos vom Thron zu stoßen. Nun rücken die Chinesen dem E-Auto-Primus aus den USA offenbar auch geographisch gesehen ziemlich auf die Pelle. Nikkei zufolge plant BYD eine E-Auto-Fabrik in Mexiko, um von dort aus den nordamerikanischen Markt besser, schneller und günstiger bedienen zu können, wie das Newsportal vom Mexiko-Chef von BYD erfahren haben will.

Dem Bericht zufolge hat BYD eine Machbarkeitsstudie für das mexikanische Werk gestartet und verhandle bereits mit Behörden über konkrete Bedingungen, einschließlich des Standorts des Werks. „Die Produktion im Ausland ist für eine internationale Marke unverzichtbar“, sagte Zhou Zou, Country Manager von BYD Mexico, gegenüber Nikkei. Und genau das ist die Stoßrichtung von BYD, das in den vergangenen Wochen gleich mehrere neue Autofabriken angekündigt hat, eine in Europa (Ungarn) sowie eine in Brasilien. Bis diese errichtet und in Betrieb sind, fährt BYD den Export unter anderem mit Hilfe eigener, großer Transportfrachter hoch: Acht Stück sind geplant, mit jeweils gut 8000 Fahrzeugen Kapazität, das erste ist bereits auf See.

Mexiko hat einen starken Automobilsektor aufzuweisen, viele der weltweit führenden Hersteller sind dort aktiv, etwa General Motors, Stellantis, Volkswagen, Kia, Ford, Toyota, Audi und BMW. Auch Tesla plant schon seit längerer Zeit ein Werk in Mexiko, zögert allerdings aufgrund der laut Elon Musk unsicheren wirtschaftlichen Lage. Vorteilhaft für den Standort Mexiko ist, dass es eng mit der US-amerikanischen Industrie verflochten ist und dort produzierte Fahrzeuge – anders als beispielsweise in Europa oder China hergestellte Autos – vom US-Subventionsprogramm Inflation Reduction Act profitieren.

BYD setzt US-Hersteller unter Druck

Große US-Automobilhersteller hatten bereits zuvor davor gewarnt, dass chinesische Autos den Untergang ihrer eigenen Interessen bedeuten könnten, darunter auch Tesla-Chef Elon Musk. Er sagte, dass chinesische Autohersteller ihre globalen Konkurrenten ohne Hemmnisse „zerstören“ würden. Musks Ansicht wird Reuters zufolge von vielen anderen führenden Herstellern und Interessengruppen geteilt.

Die Einführung billiger chinesischer Autos – die so günstig sind, weil sie von der Macht und Finanzierung der chinesischen Regierung gestützt werden – auf dem amerikanischen Markt könnte für den US-Automobilsektor zu einem Ereignis werden, das dem Untergang gleichkommt“, heißt es demnach in einer bevorstehenden Veröffentlichung der Alliance for American Manufacturing.

Quelle: Nikkei – Tesla rival BYD weighs EV plant in Mexico / Reuters – China’s BYD plans new electric vehicle plant in Mexico / Tetakawi – Überblick über die Automobilindustrie in Mexico

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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