Deutschland tut sich 2025 weiter schwer mit dem Begriff Smart Meter. 58 Prozent der Erwachsenen wissen nicht, was damit gemeint ist. Ein Jahr zuvor lag der Anteil bei 60 Prozent. Der Fortschritt ist also gering, die Lücke groß, wie eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag der Smart-Meter-Initiative (SMI) zeigt.
Die Smart-Meter-Initiative will dies ändern. Sie wird von Ostrom, Tibber, Octopus Energy und Rabot Energy getragen. Gemeinsam drängen die Unternehmen auf mehr Tempo beim Einbau intelligenter Stromzähler. Ihr Ziel ist es, Transparenz zu schaffen und Hürden abzubauen.
Deutschland in 2025 mit mehr Wissen über dynamische Tarife
Deutlicher sichtbar ist die Entwicklung bei dynamischen Stromtarifen. 50 Prozent der Befragten geben inzwischen an, den Begriff zu kennen. 2024 waren es noch 38 Prozent. Auch das Verständnis wächst: 51 Prozent erklären korrekt, dass diese Tarife eine stundengenaue Abrechnung nach Börsenpreis ermöglichen. Vor einem Jahr lag der Wert bei 40 Prozent.
Trotzdem fehlt vielen Menschen Orientierung im Alltag. Nur 27 Prozent wissen, dass der Messstellenbetreiber für Smart Meter zuständig ist. 43 Prozent nennen fälschlicherweise ihren Stromanbieter, 14 Prozent den Vermieter. Weitere 12 Prozent bleiben unentschieden. Tibber-Deutschlandchef Merlin Lauenburg verweist auf rund 860 Betreiber in Deutschland und spricht von fehlender Übersicht.
Ein praktischer Nutzen entsteht vor allem dann, wenn Haushalte flexibel laden und heizen. Wer ein E-Auto fährt, eine Wärmepumpe nutzt oder einen Speicher besitzt, kann gezielt günstige Stunden ansteuern. Jan Rabe von Rabot Energy sieht darin einen Schlüssel für die Energiewende. Er fordert mehr Information, bezahlbare Geräte und ausreichend verfügbare Zähler.
Dass Flexibilität Vorteile bringt, zeigen die Preissignale am Markt. Schon 2024 gab es 457 Stunden mit negativen Strompreisen. Bis zum 1. September wurden im laufenden Jahr bereits 465 solcher Stunden gezählt. Dennoch wissen 65 Prozent der Menschen davon nichts. Unter jenen, die den Begriff kennen oder unsicher sind, verstehen 42 Prozent den persönlichen Vorteil – ein Anstieg gegenüber 35 Prozent im Jahr 2024.
Wahrnehmung des Nutzens verändert sich
Auch die Einschätzung des Nutzens entwickelt sich langsam. 41 Prozent der Befragten, die mit Smart Metern vertraut sind oder unsicher bleiben, sehen darin einen Vorteil für sich selbst. Im Vorjahr waren es 35 Prozent. Gleichzeitig geben 32 Prozent an, keinen greifbaren Nutzen zu erkennen. Hier zeigt sich, wie wichtig konkrete Beispiele sind, die Technik verständlich machen.
Finanziell kann Flexibilität spürbar wirken. Eine Analyse von Agora Energiewende zeigt: Ein Vier-Personen-Haushalt mit Wärmepumpe und dynamischem Tarif könnte rund 600 Euro im Jahr sparen. Zusätzlich sinkt der Bedarf an Netzausbau, wenn der Stromverbrauch sich stärker an wind- und sonnenreiche Zeiten anpasst. So setzen Preissignale die richtigen Anreize.
Damit dieser Effekt greift, sind klare Regeln nötig. Politik und Branche tragen Verantwortung, einfache Prozesse zu schaffen und verlässliche Informationen bereitzustellen. Smart Meter bilden die technische Basis. Dynamische Tarife übersetzen Marktsignale in alltagstaugliche Entscheidungen. Zusammengenommen schaffen sie Spielraum im Budget und stabilisieren zugleich das Stromsystem.
Quelle: Smart-Meter-Initiative (SMI) – Pressemitteilung per Mail
Grundlage der aufgeführten Zahlen ist die eingangs erwähnte YouGov-Befragung. An dieser nahmen zwischen dem 18. und 20. August 2025 2002 Personen online teil. Die Ergebnisse wurden quotiert und gewichtet. Damit sind sie repräsentativ für die Wohnbevölkerung ab 18 Jahren in Deutschland.