Banken-Lob für E-Plattform von VW

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Volkswagen AG

Wolfgang Plank
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  —  Lesedauer 2 min

Wenn es um Geld geht, schauen Experten manchmal ganz genau hin: Analysten der Schweizer Großbank UBS haben einen VW ID.3 zerlegt und dessen MEB-Plattform analysiert. Das Ergebnis: Der E-Baukasten von VW sei „voll wettbewerbsfähig“ mit Tesla. VW erreiche eine „erstklassige Energiedichte, Effizienz und Skalierbarkeit“. Bei der Batterie und deren Kosten hat aber Tesla die Nase vorne. Die Analysten halten den Wagen für „das bisher glaubwürdigste Elektroauto-Projekt eines etablierten Autounternehmens“.

Für Demontage und Analyse vertraute UBS auf E-Auto-Experten der Unternehmensberatung P3 Group. Diese ermittelten bei den Batterien gegenüber Tesla einen Kostennachteil von knapp 1100 Euro pro Fahrzeug. Angesichts der Innovationskraft von Tesla sei es unwahrscheinlich, dass diese Lücke geschlossen werden könne. Im Gegenteil: Mit den strukturellen Batteriepacks im Model Y könne der Kostenvorteil von Tesla wieder sogar auf mehr als 1600 Euro ansteigen.

Im ID.3 seien Halbleiter im Wert von 470 Euro verbaut, ergab die Analyse. Damit sieht die UBS ihren Standpunkt bestätigt, dass sich der Anteil an Chips im Auto bis 2030 verdoppeln werde. Weniger Lob gab es für die Software. Deren Plattform sei im Vergleich zu den meisten klassischen Herstellern zwar erstklassig, liege aber „Jahre hinter Tesla zurück“.

„Die Analyse des ID.3 zeigt, dass Volkswagen eine reine Elektro-Plattform auf dem neuesten Stand entwickelt hat. Sie versetzt den Konzern in die Lage, attraktive Elektrofahrzeuge (BEVs) über die gesamte Produktpalette anzubieten und ein positives Ergebnis (EBIT) zu erzielen.“ – UBS

VW ist nicht Apple, sondern eher das Samsung der Elektroauto-Welt mit profitablen Großserien-Elektroauto-Marken“, sagte UBS-Analyst Patrick Hummel im Gespräch mit Bloomberg. Er schätzt, dass die Bruttomarge des ID.3 bei um die 15 Prozent liegt – und damit schon nahe beim konventionellen Verbrenner. Ein Gleichstand bei den Produktionskosten und der Marge im Verkauf könnte demnach bereits 2025 erreicht sein. Mit dem Verkauf eines ID.3 wäre dann genauso viel verdient wie bei einem Golf.

Quelle: electrive.de / ecomento.de

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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Tom:

…überzeugender Entwurf? Deshalb dürfen nur 4 Leute ins Auto, wenn die große Batterie im ID.3 ist. Dass ich nicht lache. In der zweiten Reihe 15cm Kniefreiheit und ein Kofferraum der kleiner als im Golf ist… wo bleibt hier die Flexibilität?

Alexander Maier:

Hat Tesla nicht in den letzten Quartalen die Geschäftszahlen schönen müssen und Gewinne für CO2 Zertifikate einberechnet die gar nicht verkauft wurden um es so aussehen zu lassen als hätte man mal mit Gewinn abgeschlossen?

KleinFritzchen:

Was Sie hier bilderbuchmässig beschreiben, nennt man ‚Leben in der Glocke‘.

Das mag aus der Froschperspektive ja so aussehen –

KleinFritzchen:

Leider ist nicht auf alles Verlass, was gewisse Anbieter so ankünden.

Also sowas, wie ein Ende des Softwaredramas bei den VW ID…
Seit 2020 angekündigt, aber wohl immer noch nicht ganz ausgestanden?!

Roma:

Jemanden anderen Blindheit vorwerfen aber selbst nicht vermögend zu sehen, genau mein Humor.

Mark Müller:

Was Sie hier bilderbuchmässig beschreiben, nennt man ‚Leben in der Glocke‘. Der Vorteil dabei, Leute in der Glocke sind meistens zufrieden.

Mark Müller:

Ich glaube auch, dass da noch viele wie Sie geduldig warten. Vermutlich werden Sie noch deutlich länger Geduld haben müssen, als sie denken. Leider ist nicht auf alles Verlass, was gewisse Anbieter so ankünden.

Anonymous:

Und noch eine letzte Frage Herr Meier:
Warum wohl hat sich Mercedes entschlossen, den schon in Deutschland als Ladenhüter bekannten EQC nicht nach Amerika zu bringen?
Wegen der Nachfrage in Deutschland war es jedenfalls nicht ;-)

Jetzt warten wir doch mal ab, wie sich der ID4 in Amerika im Gegensatz zum Model Y verkaufen wird, nachdem der Umweltbonus von 7500$ für die ersten 200.000 verkauften ID4 weggefallen ist.
Wahrscheinlich ist dieser Umweltbonus auch der Grund, warum der iD3 in sein USA gar nicht an den Markt kommt – den bekommt VW nämlich nur 1x
Und ich glaube ich bin auch nicht der einzige, der geduldig auf den Verkaufsstart des Model Y in Deutschland wartet – wollen wir wetten?

Anonymous:

So lange Tesla seine Absatzzahlen nicht mit internen Verkäufen schönen muß, mache ich mit um Tesla keine Sorgen Herr Meier.
Mir ist auch völlig egal, ob Tesla Platz 1, 4 oder 22 in irgendwelchen Statistiken einnimmt – Fakt ist, dass ein sehr hoher Prozentsatz der mir persönlichen bekannten Tesla Fahrer sehr zufrieden ist – und ein auch sehr großer Prozentsatz der Menschen, die nur einmal in einem Tesla mitgefahren sind, auch ein solches Fahrzeug kaufen wollen – und werden :-)
Tesla muß im Gegensatz zu VW nicht Millionen in Werbekampagnen verschwenden,
und Sie wissen ja, warum man Dinge bewerben muß – oder?
Tesla nimmt diese Millionen lieber in die Hand um seinen technologischen Vorsprung weiter auszubauen.
Mein Tip für Sie:
steigen Sie bitte nie in einen Tesla ein – der Unterschiede würde am Ende vielleicht sogar Ihnen auffallen ;-)

Egon Meier:

Geschwätz …
Ich glaube, dass du unfähig oder unwillig bist, dir mal die realen den BEV-marktes in Deutschland und Europa anzusehen.
VW ist der absolute und klare Marktführer und hat bei den Absatzzahlen gewaltig zugelegt und Tesla weit hinter sich gelassen.
Es gibt eine Reihe europäischer Länder in dene die Verkaufszahlen von Tesla schwer einbrochen sind und zwar absolut. Von Marktanteilen wollen wir mal gar nicht reden.
Tesla ist dabei, sich wirtschaftlich in Europa (Rest der Welt kommt wahrscheinlich noch) zu marginalisieren und zum Spielzeughersteller abzusteigen.
Die Frage ist, wer hinter VW die Nummer 2, 3 und 4 wird. Das werden Stellantis, Hyundai/Kia und Renault/Nissan sein. Danach hat Tesla eine Chance. Ich vermute, dass ich aber Mercedes/Smat und BMW/Mini+ mittelfristig noch davor schieben werden.

Tesla lebt davon, dass im Heimatmarkt die Dinos noch nicht aufgewacht sind. Kommt aber. GM und Ford und irgendwann auch Chrysler werden ordentlich Dampf machen.

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