VW-Manager: „ID.-Familie wird den E-Auto-Markt revolutionieren“

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Volkswagen AG

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

„Unsere ID.-Familie, die auf der MEB-Plattform basiert, wird die Branche verändern und den E-Auto-Markt revolutionieren“, sicherlich eine Ansage, an welcher VW sich künftig messen lassen muss. Getroffen wurde diese von Dr. Stephan Wöllenstein, CEO der Volkswagen Group China, anlässlich der anlaufenden Serienproduktion des ID.4 CROZZ sowie des ID.4 X. Bei den beiden E-Fahrzeugen handelt es sich um die ersten China-spezifischen Modelle der neuen, vollelektrischen ID-Familie auf MEB-Basis.

Deren Produktion habe in den MEB-Werken Foshan und Anting begonnen. Zusammen haben die Werke eine maximale Gesamtkapazität von 600.000 Einheiten pro Jahr. Dies soll nach Aussage von VW dazu beitragen, dass bis 2025 rund 35 Prozent des China-Absatzes elektrisch sei. Hierzu führt der Konzern bis 2023 insgesamt acht Modelle der ID.-Familie in China ein. Dr. Wöllenstein zeigt sich äußerst zuversichtlich und gibt zu verstehen: „Der Produktionsstart der ersten beiden MEB-Werke in China ist ein echter Meilenstein und wird die E-Mobilität zum Mainstream machen, indem hochwertige E-Autos für viele Menschen erschwinglich werden.“

Mit dem MEB-Werk in Anting hat der Konzern das weltweit erste neugebaute MEB-Werk, das ausschließlich auf die Herstellung von rein elektrischen Fahrzeugen ausgerichtet ist, in Betrieb genommen. Durch Standardisierungsmaßnahmen wurde die Investitionen in die Infrastruktur im Vergleich zu bisherigen Automobilwerken um fünf Prozent reduziert, trotz kostenintensiver standortspezifischer Anforderungen. Das Werk setzt zudem allerneueste Produktionstechnologien ein, etwa das konzernweit schnellste Laserschweißverfahren und einen vollautomatischen Cockpit-Einbau.

Zum Werk in Foshan gibt VW zu verstehen, dass man auf dem Gelände der ursprünglichen Produktionsanlage eines der flexibelsten Werke im globalen Produktionsnetzwerk erschaffen habe. Dort können künftig sowohl konventionelle Modelle mit Verbrennungsmotor auf der Grundlage der MQB-Plattform als auch rein elektrische MEB-Modelle auf einer gemeinsamen Produktionslinie gebaut werden. Ein hochflexibles Setup ermöglicht zudem die gleichzeitige Produktion von 6 bis 8 MEB-Modellen. Mit mehr als 1.200 Robotern im Karosseriebau und einem Automatisierungsgrad von annähernd 100 Prozent in der Lackiererei gehört Foshan zu den produktivsten Werken Chinas.

Neben den stark standardisierten Prozessen hat VW Wert darauf gelegt, dass energiesparende und umweltfreundliche Maßnahmen umgesetzt, darunter sind eine Solaranlage, verbesserte Wärmetauschersysteme, intelligente Lichtsteuerung und Abfallmanagement sowie Regenwasserrecycling vorzufinden, bezogen auf das Werk in Anting. Dadurch konnten Energieverbrauch, Wasserverbrauch, Kohlendioxidabfälle, flüchtige organische Verbindungen (VOCs) und allgemeiner Abfall im Vergleich zu vergleichbaren Fahrzeugwerken um jeweils 20 Prozent reduziert werden.

In Foshan werden alle MEB-Fahrzeuge mit grüner Energie produziert, wodurch der Produktionsprozess CO2-neutral wird. Darüber hinaus wurde eine 200.000 Quadratmeter große Solaranlage installiert, die eine Spitzenleistung von 8,2 Megawatt und eine Gesamtleistung von 9.000 Megawattstunden pro Jahr an erneuerbarer Energie liefert. Dies führt zu einer Einsparung von 7.900 Tonnen CO2 pro Jahr. Durch ein Wasserrecycling-System werden zudem 44 Prozent des im Produktionsprozess verwendeten Wassers wiederverwertet.

Quelle: Volkswagen AG – Pressemitteilung vom 30. November 2020

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Jan:

65-80% der Ladungen geschehen an privaten Steckdosen / Wallboxen. Private Steckdosen sind nicht der Engpass. 17% der Autos fahren < 5.000 km p.a., weitere 31% < 10.000 km p.a. Wenn man davon ausgeht, dass Elektrofahrzeuge durchschnittlich deutlich weniger km fahren als Benziner (und die weniger als Diesel), werden noch weniger öffentliche Ladepunkte benötigt. Die Ladepunktdebatte ist eine Phantomdiskussion. Wenn welche benötigt werden/ würden, werden/ würden auch welche gebaut. Vermutlich werden einfach weit weniger Ladepunkte benötigt, als die Vorhersagen sagen. Wer was für Elektroautos tun will, sollte die Plugin-Hybride nicht mehr fördern. Damit wäre mehr getan als mit Förderprogramme für Ladepunkte. Und Ladepunkte an Tankstellen sind doppelt unsinnig. Der Meteorit ist schon eingeschlagen. Die Dinos sterben nun aus.

Karl:

Bitte um Quelle im Youtube. Danke

panib:

Ich denke, der Powerwall Thorsten sieht das ganz richtig. Wenn man die aus meiner Sicht unerwartet hohen Zulassungszahlen von E-Autos liest, wird einem ja inzwischen schwindelig. Und nun hat unsere Regierung die Förderung sogar noch um Jahre verlängert und die Akkus werden weiter im Preis fallen. Damit könnte ich mir vorstellen, dass die Ladepunkte-Planung zusammenbrechen wird. Was Daniel W. uns hier vorrechnet, wird von der Realität widerlegt. Langstreckenfahrten sind immer wieder ein Abenteuer. Sehr eindrucksvoll beschrieben in YouTube.

Daniel W.:

Jetzt noch zum Stromverbrauch.

Ein Auto fährt durchschnittlich etwa 12.000 km pro Jahr, das ergibt bei 25 kWh pro 100 km (inkl. Verluste) einen Bedarf von 3.000 kWh pro E-Auto im Jahr.

3.000 kWh mal 1 Mio. E-Autos ergibt 3 Mrd. kWh Strombedarf im Jahr für E-Autos.

… wurden im Jahr 2019 etwa 242,5 Mrd. kWh Strom aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt. … Die Windenergie leistete mit einem Ertrag von 125,9 Mrd. kWh den größten Beitrag zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (Quelle: umweltbundesamt.de)

Und was leistet eine Windkraftanlage?

In der Nähe des baden-württembergischen Gaildorf 12,2 GWh Jahresertrag.

Die leistungsstärkeste im Meer vor der schottischen Küste 45 GWh Jahresertrag.

(Quelle: entega.de)

Bei 12,2GWh (onshore) braucht man 246 Windkraftanlagen wie in Gaildorf (BW) oder bei 45 GWh (offshore) wie vor der schottischen Küste 67 Windkraftanlagen für 1 Mio. E-Autos.

So wurden im September insgesamt 21.188 Elektroautos zugelassen. Das entspricht einem Plus von 260,3 Prozent im Vergleich zum September 2019. Der Anteil an den gesamten Neuzulassungen (265.227 Fahrzeuge) liegt damit bei acht Prozent.

(Quelle: enbw.com – November 2020)

Und zum Bedarf an Windkraftanlagen, falls diese genutzt werden sollen.

21.188 E-Autos wie im September 2020 brauchen 63,6 GWh im Jahr oder 5 Windkraftanlagen (Onshore) wie in Gaildorf (BW) bzw. 1,4 Windkraftanlagen (Offshore) wie vor der schottischen Küste – pro Monat oder 60 (Onshore) bzw. 17 (Offshore) pro Jahr.

Daniel W.:

Siehe meinen Kommentar oberhalb.

„Theoretisch könnten schon jetzt 1 Million E-Autos mit den vorhanden Ladestationen geladen werden“

Daniel W.:

… im vierten Quartal … 2020 … Anzahl der Ladestationen in Deutschland … 21.200.

(Quelle: statista.com)

21.200 Ladestationen x 2 Ladepunkte = 42.000 Lademöglichkeiten 2020.

—————————–.

12.000 km pro Jahr und alle 250 km laden gleich 48 Ladungen im Jahr.

1.000.000 E-Autos mal 48 Ladungen sind etwa 48.000.000 Ladungen im Jahr.

48.000.000 Ladungen geteilt durch 365 Tage sind ca. 131.507 Ladungen pro Tag.

131.507 Ladungen pro Tag geteilt durch 42.000 Lademöglichkeiten sind 3-4 Ladungen am Tag pro Ladepunkt.

—————————-.

Theoretisch könnten schon jetzt 1 Million E-Autos mit den vorhanden Ladestationen geladen werden, wenn sich die E-Autos halbswegs gleichmäßig auf die Ladestationen verteilen würden.

Christian Schwalb:

Aber nicht mit der Lade Infrastruktur und den Strompreisen.

Kasch:

Meinte natürlich VAG, den Konern, und auch andere fahren hoch. An Diskountermärkten, wo Jeder nebenbei laden könnte (nicht Jeder hat eigenen Starkstromanschluss zuhause, aber Jeder geht einmal die Woche einkaufen), tut sich nicht mehr viel und bestehende Triplelader sind schon monatelang angeblich defekt.

Anonymous:

Das Problem bei dieser Rechnung ist aber, daß ihr nur für VW rechnet – die Frage ist und bleibt, kann die Geschwindigkeit des Baus neuer Ladestationen mit der rapiden Marktdurchdringung neuer e-Autos mithalten?
Wenn allein Tesla in Grünheide wirklich 2022 auf 500.000 Fahrzeuge skaliert …….
Die Zukunft wird es zeigen – Hauptsache elektrisch

Daniel W.:

Einfach mal kurz rechnen.

VW 2019 – knapp 668.000 Neuzulassungen (Quelle: statista.com)

Bei 3-5% wären das 20.040 – 33.400 E-Autos.

81 Großstädte (100.000 und mehr Einwohner) und

621 Mittelstädte (20.000 bis 99.999 Einwohner)

——————–.

702 Groß- und Mittelstädte (Quelle: Wiipedia)

Bei 20.040 – 33.400 E-Autos wären das pro Groß-/Mittelstadt durchschnitlich ca. 28,5 -47,6 E-Autos.

Wenn man noch die Lademöglichkeiten in den Garagen der E-Autofahrer und die Lademöglichkeiten in den Kleinstädten und Dörfern berücksichtigt, dann sinkt die Zahl (durchschnitlich ca. 28,5 -47,6 E-Autos in den Groß- und Mittelstädten) noch weiter, die eine Lademöglichkeit brauchen.

Bei mir im Ort (4.500 Einwohner) gibt es 3 Ladestationen mit jeweils min. 2 Ladepunkten gibt, also Platz für 6 E-Autos gleichzeitig – Lademöglichkeiten gibt es mehr als genug, zumal weiter ausgebaut wird.

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