UBS korrigiert E-Auto-Absatzprognosen für Europa nach unten

Cover Image for UBS korrigiert E-Auto-Absatzprognosen für Europa nach unten
Copyright ©

Shutterstock / 2104257590

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Die Europäer sollen zwischen 2024 und 2030 insgesamt fast neun Millionen weniger Elektroautos kaufen als erwartet, da hohe Preise, unzureichende Reichweite und umständliches Aufladen potenzielle Käufer abschrecken, so die Investmentbank UBS in einer aktuellen Analyse, über die Forbes zuerst berichtet hat. Die UBS-Studie geht allerdings trotzdem davon aus, dass Elektroautos nach 2030 zur dominierenden Antriebsvariante aufsteigen werden.

Konkret senkte UBS seine Prognose für europäische E-Auto-Verkäufe auf 8,3 Millionen im Jahr 2030. Das sind 1,3 Millionen Einheiten weniger im Vergleich zur vorherigen Schätzung von 9,6 Millionen. Die Investitionsforscher von Jefferies wiederum haben etwas optimistischer prognostiziert und gehen davon aus, dass der Absatz von E-Autos in Europa von etwa 2 Millionen im Jahr 2023 auf 8,9 Millionen im Jahr 2030 steigt – und somit von aktuell 16 Prozent Marktanteil auf 65 Prozent innerhalb der kommenden sechs Jahre. Der von uns regelmäßig zitierte Schmidt Automotive Research spricht von 8,4 Millionen E-Autos und 60 Prozent Marktanteil für 2030.

Die mangelnde Erschwinglichkeit von E-Autos sei der Hauptgrund für den stagnierenden Trend auf den westlichen Märkten, so UBS in seiner Analyse. Neben dem zu hohen Kaufpreis wirken auch die im Vergleich zu Verbrennern eingeschränkten Reichweiten sowie lange Ladezeiten abschreckend auf viele Kunden.

UBS ist der Meinung, dass Hersteller mit flexiblen Strategien, wie etwa bei BMW, Vorteile hätten gegenüber anderen Herstellern, die ein klares Verbrenner-Ende vor Augen haben, wie etwa Volvo, das ab 2030 eine reine E-Auto-Marke sein will. Die von der EU geplanten Einfuhrzölle für E-Autos aus China sieht UBS kritisch, da sie den Übergang zu Elektroautos verlangsamen und letztendlich auch unerwünschte Nebenwirkungen für europäische Hersteller mit sich bringen könnten.

Quelle: Forbes – Europe To Buy Nearly 9 Million Fewer EVs By 2030 Than Expected

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Frank:

2 Jahre alt, laden kann ich im Nachbarort, Schnellladeleistung 10-80% 80kW DC, Reichweite 250km Autobahn/Winter

Frank:

leider steht nur im Nachbarort ein 22kW Lader zu Verfügung.

Spiritogre:

Für mich sind es genau die drei Gründe. Wollte letztes Jahr ein neues Auto kaufen, weil bei meinem ein paar Reparaturen anstanden. Natürlich sollte es wenn möglich ein E-Auto werden. Das Ergebnis, die die einigermaßen passen könnten kosten jenseits der 60.000 Euro und gebraucht gibt es sie (noch) nicht. Habe dann lieber mein altes Auto repariert und werde das jetzt noch ein paar Jahre fahren und dann noch mal schauen.
Und das, obwohl ich wirklich scharf darauf bin E-Auto zu fahren.

Robert:

also bei mir zu Hause dauert das laden nur 10-20 Sekunden 10 Sekunden am Abend oder Tag je nach Arbeitszeit Stecker rein bei Abfahrt 10 Sekunden Stecker raus und Kabel an Wallbox aufwickeln fertig, kein unnötiger Weg zur Tankstelle und auf Langstrecke lade ich bei Teslas Supercharger obwohl ich gar keinen Tesla habe oder bei ENBW funktioniert einwandfrei

brainDotExe:

„Weiß die USB, dass es in der EU Restriktionen zur CO2 Emission der verkauften Neuwagenflotte gibt?“

Weißt du dass man die auch ohne 100% BEV einhalten kann?

„Oder dass der Citroen eC3 23.500€ in der Grundausstattung kostet? Während man bei BMW für den Mini als Verbrenner mindestens 28.900€ und als BEV mindestens 36.900€ bezahlt?“

Weißt du das es einige Leute gibt, die bereit sind für einen Mini deutlich mehr Geld auszugeben als für einen Citroen?

brainDotExe:

„BMW hat ein Klientel, dass sehr teure Autos bevorzugt. Die sind auch bereit für eine gemeinsame Plattform mit schlechterer Raumausnutzung mehr zu bezahlen.“

Du hast es erfasst, bei einem BMW geht es nicht um Raumausnutzung. Im Gegenteil, der Fahrer schätzt ein eng geschnittenes Cockpit.

Abgesehen davon geht eine gemeinsame Plattform ja nicht automatisch mit höheren Preisen einher, im Gegenteil.

„Das hat nichts mit kluger Strategie zu tun, sondern nur mit Glück.“

Glaubst du BMW kennt seine Kunden nicht?
Das ist kein Glück, sondern Marktforschung und Planung. -> kluge Strategie

Silverbeard:

Wenn Sie nur mit 11kW laden können, haben Sie aber kein aktuelles Modell.
Über Nacht ist diese Ladeleistung völlig ausreichend. Ist man in Eile, gibt es die Schnelllader, wo man in 20-30 Minuten mit 100-250kW genug Energie für mehrere 100km speichert.

Silverbeard:

BMW hat ein Klientel, dass sehr teure Autos bevorzugt. Die sind auch bereit für eine gemeinsame Plattform mit schlechterer Raumausnutzung mehr zu bezahlen.
Das hat nichts mit kluger Strategie zu tun, sondern nur mit Glück.

Silverbeard:

Weiß die USB, dass es in der EU Restriktionen zur CO2 Emission der verkauften Neuwagenflotte gibt?

Oder dass der Citroen eC3 23.500€ in der Grundausstattung kostet? Während man bei BMW für den Mini als Verbrenner mindestens 28.900€ und als BEV mindestens 36.900€ bezahlt?

Frank:

Die lange Ladezeiten von 6 Stunden bei 11kW schreckt mich schon ab, kurze Strecken fahre ich gerne mit den BEV aber lange geht gar nicht.
Privat ist das kein Problem, weil wir keinen Urlaub machen, reicht ein BEV voll aus.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Renault R4 Fahrbericht: Zwischen Nostalgie und Moderne

Renault R4 Fahrbericht: Zwischen Nostalgie und Moderne

Sebastian Henßler  —  

Der Renault R4 kehrt als Elektro-SUV zurück: Retro-Design, moderne Technik und ein effizienter Antrieb prägen den Auftritt, der Alltagstauglichkeit betont.

Cover Image for Zulassungszahlen: Deutschlands Autotrends im August

Zulassungszahlen: Deutschlands Autotrends im August

Maria Glaser  —  

Die neusten Zulassungszahlen des KBA zeigen: VW, Mercedes und BMW bleiben Top 3, während Tesla weiter an Beliebtheit verliert und chinesische Marken wachsen.

Cover Image for Schwab, Valeo: „Flexibilität ist unser größter Vorteil“

Schwab, Valeo: „Flexibilität ist unser größter Vorteil“

Sebastian Henßler  —  

Holger Schwab erklärt, wie Valeo mit modularen Antrieben, Range Extendern und Softwarekompetenz flexibel auf Marktschwankungen reagieren kann.

Cover Image for Kia preist neuen EV5 bei 45.990 Euro ein

Kia preist neuen EV5 bei 45.990 Euro ein

Michael Neißendorfer  —  

Zunächst gibt es den Kia EV5 als Fronttriebler mit 81,4 kWh-Akku und bis zu 530 km Reichweite, weitere Antriebsvarianten folgen 2026.

Cover Image for BMW-Chef Zipse: „Einige Automarken werden verschwinden“

BMW-Chef Zipse: „Einige Automarken werden verschwinden“

Michael Neißendorfer  —  

Die aktuellen Herausforderungen der Autobranche gelten „für alle Hersteller und Zulieferer“. Zipse geht davon aus, dass nicht jedes Unternehmen überleben wird.

Cover Image for Was Ford auf der IAA in München zeigen will

Was Ford auf der IAA in München zeigen will

Michael Neißendorfer  —  

Für Ford steht die IAA Mobility in München unter ganz besonderen Vorzeichen: Vor ziemlich genau 100 Jahren startete Ford als Hersteller in Deutschland.