Trump stoppt Bidens Elektroauto-Politik

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
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Donald Trump hat unmittelbar nach seiner Amtseinführung mehrere Anordnungen unterzeichnet, die darauf abzielen, die Elektromobilitätspolitik der Biden-Administration zu beenden, wie the Verge berichtet. Dabei bezeichnete er diese fälschlicherweise als „Vorgabe“. Eine weitere Anordnung sieht die Abschwächung der Abgasnormen vor, was ernsthafte Folgen für die Umwelt nach sich ziehen könnte. Unter dem Titel „Freisetzung amerikanischer Energie“ beschreibt Trump seine Pläne zur Abschaffung von Regulierungen, die seiner Ansicht nach den Zugang zu Autos einschränken.

Dazu gehören die Aufhebung staatlicher Emissionsausnahmen, die den Verkauf von Verbrenner begrenzen, und die Prüfung von Subventionen, die Elektroautos begünstigen. Er spricht sich dafür aus, finanzielle Anreize zu beenden, die E-Autos fördern und andere Technologien benachteiligen. Ein weiterer Schritt betrifft die Finanzierung von Ladeinfrastruktur. Trump hat alle Behörden angewiesen, Mittel aus dem Inflation Reduction Act von 2022 sowie dem Infrastrukturgesetz von 2021 vorübergehend einzufrieren. Dies umfasst auch Gelder für das nationale Programm zur Ladeinfrastruktur. Gleichzeitig sollen bestehende Prozesse und Richtlinien überprüft werden, um ihre Gesetzeskonformität sicherzustellen.

Ferner fordert Trump eine umfassende Prüfung aller Behördenvorgaben, die seiner Meinung nach den Zugang zu Energiequellen wie Öl, Gas, Kohle und Kernenergie erschweren. Auch Regelungen, die sich auf die Wahlmöglichkeiten von Verbrauchern auswirken, sollen überarbeitet werden. Ziel ist es, die Nutzung fossiler Energieträger zu erleichtern und die Abgasnormen zu lockern. Trump kritisierte während seines Wahlkampfs wiederholt eine angebliche Verpflichtung zum Kauf von Elektroautos. Solche Vorgaben existieren jedoch nicht. Vielmehr zielen die von der Biden-Regierung eingeführten Maßnahmen darauf ab, den Verkauf von Elektroautos durch finanzielle Anreize zu steigern und gleichzeitig die Treibhausgasemissionen zu senken. Dazu gehörten Steuervergünstigungen für den Kauf neuer oder gebrauchter Elektroautos sowie Milliardeninvestitionen in Ladeinfrastruktur und Fertigungsanlagen für Elektrofahrzeuge und Batterien.

Die Abschwächung der Abgasnormen bedeutet für die Automobilindustrie eine Lockerung der bisherigen Vorgaben. Bereits während Trumps erster Amtszeit wurden Standards, die unter seinem Vorgänger Barack Obama eingeführt wurden, reduziert. Die Autohersteller haben jedoch inzwischen erhebliche Summen in die Entwicklung von Elektroautos investiert. Trotz eines verlangsamten Wachstums in den letzten Jahren bleibt die Nachfrage stabil. Im Jahr 2024 kauften US-Verbraucher 1,3 Millionen Elektroautos, was einem Anstieg von 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Marktanteil lag bei 8,1 Prozent.

Parallel zu diesen Entwicklungen signalisiert Trump Interesse an einer verstärkten Rohstoffförderung, insbesondere von seltenen Rohstoffen. Diese Materialien sind entscheidend für Technologien in Bereichen wie Verteidigung, Elektronik und Elektromobilität. Diese Rohstoffe spielen auch eine Rolle in Trumps wiederholtem Interesse an Grönland, das über erhebliche Vorkommen verfügt.

Quelle: the Verge – Trump signs executive order to reverse Biden’s electric vehicle policies

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Ulrich Sancken:

In einer demokratischen Gesellschaft sind Schuldzuweisungen an kriminelle Präsidenten, extremistische Parteien und hoffnungslos rückschrittliche Regierungsprogramme nur sehr bedingt zulässig. Gerade in einer demokratischen Gesellschaft gehört immer auch die Wählerschaft dazu, die solches ermöglicht. Mehr als vor einem Präsidenten Trump fürchte ich mich eher vor der Hälfte der US-amerikanischen Wählerschaft, ohne die von diesem Mann ja überhaupt keine Gefahr ausginge. Ähnlich wie vor knapp hundert Jahren unsere Nachbarn keine Angst vor einem einzigen Österreicher hätten haben müssen, sondern eher vor fast dem ganzen deutschen Volk, das ihn ohne großen Widerstand bis hinein in die Katastrophe tatkräftig begleitet hat.
Bitte nicht missverstehen. Ich will damit kein Wähler-bashing betreiben und unsere Generation trägt auch in keiner Weise irgendeine Mitschuld am Vergangenen. Was ich damit sagen will, das haben „Die Ärzte“ in einem ihrer Lieder einmal sehr treffend ausgedrückt: Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.
Und ganz offensichtlich „bleibt“ sie in den nächsten Jahren ja nicht nur so – es geht größtenteils rückwärts. Bis auf die Erderwärmung, die geht vorwärts.

MMM:

Ja, wir haben ja bald selbst Wahl können schon mal anfangen, uns die Augen zu reiben.

Johannes:

Ob auch die 300 Mrd. jährlichen Subventionen für die Ölindustrie eingefroren werden um „andere Technologien nicht zu benachteiligen“? Of course not. Wenn der Kollege in ein paar Jahren das Gras von unten wachsen sieht, können ihm weitere Brände und Stürme ja auch egal sein.

Daniel W.:

Trump will die fossilen Energien und die dahinter stehenden Konzerne fördern, also muss er für viele Verbrenner sorgen und dabei dürften die E-Autos stören.

Es bleibt abzuwarten was sich Trump alles einfallen lässt. z.B. E-Auto-Verbot, Verbot von Ladestationen und Wallboxen zuhause wegen Überlastung der Netze.

Und was macht ein Elon Musk? Baut Tesla den Cybertruck jetzt mit V8- oder V12-Motoren? Vielleicht produziert Tesla nur noch in der EU und in China E-Auto.

Dazu kommt im Februar eine vermutlich sehr konservative Bundesregierung, die von E-Fuels, Wasserstoff und Abfall-Kraftstoffen in Verbrenner-Autos träumt.

Trump will ein Groß-Amerika, so wie Putin ein Groß-Russland und Orban ein Groß-Ungarn will – ähnliches wollte auch ein Österreicher in Deutschland 1933.

MMM:

Die, die „das“ gewählt haben, wollten ja keine BEV. Jetzt bekommen sie auch keine.
Dafür eine Reihe anderer Dinge, bei denen dort die Augen schon noch aufgehen werden.
Abwarten und zusehen…

MKU:

Mag sein. Aber leiden darunter werden alle. Auch die nicht in den USA wohnen. Aber wir sollen hier nicht zu laut schreien. Wir kommen ja auch nur schleppend voran.

Matze:

Wer Scheiße wählt, darf sich nicht wundern, wenn es stinkt…

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