Toyota gibt Strom: Pläne zur Elektrifizierung der Marke nehmen Fahrt auf

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Sebastian Henßler
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Toyota will bis zum Jahr 2025 die Hälfte seiner weltweiten Neufahrzeuge elektrifiziert ausliefern. Entsprechende Pläne wurden bereits Ende 2017 vorgestellt und nun nachgeschärft. Die Elektrifizierung der Marke nimmt spürbar Fahrt auf, wie unsere Bestandsaufnahme zeigt.

Ehrgeizige Ziele auf dem Weg zur Elektrifizierung von Toyota

Bis 2030 war ursprünglich geplant sollen jährlich knapp 5,5 Millionen Toyotas elektrifiziert sein – eine Million als Elektroautos oder Wasserstoffautos, 4,5 Millionen als Hybrid- oder Plug-in-Hybridautos. Das erste reine Elektroauto von Toyota soll 2020 auf dem chinesischen Markt debütieren, wo die Regierung eine verbindliche Elektroauto-Quote eingeführt hat. Diesen Zeitplan hat man mittlerweile auf das Jahr 2025 vorgezogen.

Beginnend mit der China-Premiere der elektrifizierten C-HR- und IZOA-Modelle plant Toyota, in der ersten Hälfte der 2020er Jahre weltweit mehr als zehn reine Elektroauto-Modelle einzuführen. In 2020 spielen auch die Olympischen Spiele in Japan eine wichtige Rolle. Denn Toyota will sich bei den Spielen 2020 als fortschrittlicher Automobilhersteller präsentieren, der Antworten liefern kann für die größten Mobilitätsprobleme weltweit.

Geht es nach Toyota Entwicklungschef Shigeki Terashi hat man zudem einen Durchbruch in puncto serienfähiger Festkörperbatterie erzielt: „Der Fortschritt hat unsere Ziele übertroffen. Wie sind in ein neues Zeitalter eingetreten“, formulierte der Konzernvorstand die Entwicklung.“ Wobei sich Terashi zu technischen Details ausschweigt, vielmehr wolle man zu den Olympischen Spielen im kommenden Jahr die Festkörper-Batterie der Öffentlichkeit vorstellen“, sagte er.

Ab 2021 soll dann aber auch das erste eigene E-Fahrzeug in Europa folgen. Voraussichtlich ein SUV oder Van, wie Johan van Zyl, CEO von Toyota Europe, zu verstehen gab. In Japan setzt man stattdessen auf einen rein elektrischen Zweisitzer. Dieser soll mit rund 100 km Reichweite, 60 km/h Spitzengeschwindigkeit daherkommen und auf einer neuen modularen TNGA-Plattform (Toyota New Global Architecture) aufbauen. Die elektrische Version dieser Plattform wird von einem Konsortium entwickelt, an dem unter anderem auch Mazda, Subaru, Suzuki und Daihatsu beteiligt sind.

Toyota und Subaru entwickeln Plattform für Elektro-SUV

Gemeinsam mit Subaru habe man die Entwicklung einer Elektroauto-Plattform vereinbart. Des Weiteren wollen die beiden Hersteller ein rein elektrisches SUV-Modell im C-Segment entwickeln, welches unter beiden Marken verkauft werden soll.

Die gemeinsame E-Plattform soll als Basis für „mittelgroße und große“ Pkw dienen. Man verspricht sich durch die Zusammenarbeit Kosten zu senken, welche durch Entwicklung und Produktion entstehen. Bekanntermaßen arbeiten Subaru und Toyota schon längere Zeit miteinander. Um genau zu sein seit 2005. Schwerpunkt der bisherigen Zusammenarbeit waren hierbei Entwicklung, Vertrieb oder auch Produktion der Fahrzeuge. Toyota ist mit 16,77 Prozent größter Anteilseigner von Subaru.

„Als ersten Schritt in diese Richtung werden die beiden Unternehmen gemeinsam eine BEV-eigene Plattform entwickeln,. … Die Plattform wird so entwickelt, dass sie für verschiedene Fahrzeugtypen, einschließlich Limousinen und SUVs der C- und D-Segment-Klasse, sowie für die effiziente Entwicklung derivativer Fahrzeugmodelle breit einsetzbar ist.“ – Toyota

Toyota macht sich nicht nur im eigenen Unternehmen für die Verbreitung elektrifizierter Fahrzeuge stark. Der japanische Automobilhersteller hat die Freigabe von fast 24.000 Patenten aus über 20 Jahren Hybridtechnik-Entwicklung zur gebührenfreien Nutzung angekündigt. Des Weiteren werde man interessierte Automobilhersteller kostenpflichtig bei Entwicklung und Verkauf elektrifizierter Fahrzeuge unterstützen.

Mit diesen Maßnahmen möchte Toyota die Elektrifizierung der Mobilität beschleunigen und Regierungen, Autoherstellern und der Gesellschaft insgesamt dabei helfen, ihre Ziele im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu erreichen.

Des Weiteren wurde im Rahmen der Auto Shangai bekannt, dass Toyota eine Lizenz für das Design des Kleinstfahrzeugs eQ an das chinesische Startup Singulato verkauft hat. Im Gegenzug erhalten die Japaner Emissionsrechte für Verbrennerfahrzeuge für den chinesischen Markt.

Toyota will mit CATL kooperieren

Ebenfalls am gestrigen Freitag teilte Toyota mit, eine neue Zusammenarbeit mit dem chinesischen Lithium-Ionen-Hersteller CATL (Contemporary Amperex Technology Ltd.) zu planen, der unter anderem auch an Volkswagen und BMW liefert. Dazu solle demnächst eine Absichtserklärung unterzeichnet werden, erklärte Toyota.

Zu den Bereichen der Zusammenarbeit gehört die Verbesserung der Batteriequalität, die Schaffung gemeinsamer Normen und die Wiederverwendung von Batterien. An der Kooperation seien auch Chinas größter Elektroautobauer BYD beteiligt sowie die beiden japanischen Elektronik- und Batteriehersteller Toshiba und GS Yuasa.

Quelle: Automobilwoche – Japaner beschleunigen Elektrifizierung: Toyota meldet Durchbruch bei Festkörper-Akku // Electrive.net – Toyota und Subaru entwickeln Plattform für Elektro-SUV // Nikkei Asian Review – Toyota teams with China’s CATL and BYD to power electric ambitions

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Sebastian Henßler

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Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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