Tesla stoppt Auslieferungen des Cybertruck – weil er auseinanderfällt

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Tesla hat die Auslieferungen des Cybertruck vorerst gestoppt. Der Grund dafür ist, dass Teile der Karosserie abfallen, wie Electrek unter Berufung auf Aussagen von Tesla-Händlern berichtet. Foren und Soziale Medien in den USA füllen sich mehr und mehr mit Fotos und Videos, aus denen ersichtlich wird, wie gravierend die Schäden sein können.

Tesla hat demnach eine sogenannte „containment hold“ veranlasst. Ein gängiges Vorgehen, wenn ein Autohersteller sich wiederholende Fehler an neu produzierten Fahrzeugen feststellt und Auslieferungen zurückhalten möchte, um das Problem zu beheben. In diesem Fall handelt es sich in den meisten Fällen um ein Blechprofil, das oberhalb der Türen von der A- bis zur C-Säule reicht und an der B-Säule einen markanten Knick aufweist. Das Blech ist auf eine Kunststoffleiste geklebt, letztere wiederum ist mit dem Chassis verschraubt.

Bei mehreren Fahrzeugen löste sich nun der Kleber und das Blech begann, langsam abzufallen – bei manchen Nutzern während der Fahrt. Besonders oft sei dies bei Cybertrucks der Fall, die im Norden der USA zugelassen wurden. Es spricht also vieles dafür, dass Kälte die Haltbarkeit des Klebers beeinflusst. In einem Video ist davon die Rede, dass Temperaturen unterhalb von 0 Grad bereits ausreichten, um das Problem zu verursachen.

Besonders brisant ist die Sache, da Tesla den Cybertruck als mit ultrahartem Stahl ausgestattet und als „kugelsicher“ bewirbt und einst angegeben hat, dass der Elektro-Pick-up ein Exoskelett habe, sprich, dass tragende und sichtbare Struktur eins sind und das Fahrzeug wie aus einem Guss gefertigt ist. Tatsächlich ist die Konstruktion des E-Autos viel näher an einem traditionellen Unibody als an einem Exoskelett. Die meisten der sichtbaren Karosserieteile, die in einer Exoskelett-Konstruktion Teil des Chassis wären, sind herkömmliche Verkleidungen.

Dementsprechend lösen sich bei einigen Cybertruck-Fahrern auch noch weitere Karosserieteile. Bei manchen ist es die Verkleidung an der Front, bei anderen jene der Heckklappe. Auch das obere Blech an den Seiten der Ladefläche haben manche Cybertrucks bereits verloren.

Ähnliche Probleme gab es bereits im vergangenen Juni

Schon im Juni des vergangenen Jahres hatte Tesla mehr als 11.000 Cybertrucks zurückgerufen, weil sich Zierleisten während der Fahrt lösten. Auch damals wurde das Problem auf mangelhafte Klebeverbindungen zurückgeführt.

So wird der Cybertruck mehr und mehr zum Desaster für Tesla. Probleme und offensichtliche Fehlkonstruktionen gab es vom ersten Tag an. Man erinnere sich nur an die Präsentation des Cybertruck, als Tesla-Chef Elon Musk das angeblich bruchsichere Glas der Seitenfenster mit einem Hammer – womit er eigentlich das Gegenteil beweisen wollte – zerstörte.

Für die Gunst der Käufer verheißen auch die aktuellen Nachrichten nichts Gutes. 500.000 Cybertruck wollte Elon Musk pro Jahr verkaufen. 2024 waren es nur knapp 40.000 Stück. Es wäre nicht verwunderlich, solltern es 2025 nochmal deutlich weniger werden.

Quelle: Electrek – Tesla Cybertruck deliveries are on hold as trims are flying off the ‘bulletproof’ truck / Reid Tomasko (YouTube) – Cybertruck Stainless Panels are falling off in Freezing Temperatures / Cybertruck Owners Club – delayed delivery due to inspection?

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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steinpilz:

Mein Model 3 ist auch durchgefallen, wegen verrosteter Bremsen. Es ist wichtig einmal pro Woche eine Vollbremsung ohne Reku zu machen. Ich habe bei Pitstop 1450€ für neue Bremsen bezahlt. Bei Tesla war das Angebot 2440€.

Sven:

Meistverkaufte Autos 2024:
1. Tesla Model Y 1,09 Millionen
2. Toyota Corolla 1,08 Millionen
3. Toyota RAV4 1,02 Millionen

MMM:

„wieder das meistverkaufte Auto welweit“
Wieder? Das meistverkaufte Auto 2024 war ein Toyota. Außer, man nimmt Pickups dazu. Dann war’s schon wieder der F150.
2025 ist noch etwas jung für Voraussagen, aber wetten auf „kommt wie 2023“ würde ich jetzt lieber nicht.
Du darfst natürlich.

Pani:

Jedes Wort zu FElon a-hole ist ein Wort zu viel.
Aber bzgl. seiner Autos ist es doch nichts Neues, dass die Kisten auseinander fallen- gute AUTOS hat Tesla also nie gebaut. Ein bisschen Blech um ein paar Computer gewickelt, das war’s. Softwaremäßig war T. den anderen Autobauern etliche Jahre voraus, aber unsere Autobauer haben Tesla lange sehr beeindruckend überholt.
Ich sage seit 5 Jahren voraus, dass Tesla sehr bald unter ‚ferner liefen…‘ rangieren wird. Ein schneller Zusammenbruch der Firma wäre eine Katastrophe für Zehntausende von Teslamitarbeitern und ihre Familien. Und das darf wohl kein halbwegs anständiger Mensch herbeisehnen.
Das faschistische Monster FElon? Abflug bitte, so schnell wie möglich.

Dieter K.:

Die Revolution frisst ihre Kinder…

Charly:

Auf dem Mars würde dieser orangefarbene Kasperl nicht mal auffallen! :-)

gnal:

Laut ADAC „Schlusslicht aller in dieser Klasse und sowie bei den vier- bis fünfjährigen Pkw ausgewerteten Modellen ist der Tesla Model 3 (Platz 111, Mängelquote 14,2%).“ Von „großteils den TÜV nicht mal mehr schafft!“ kann da wohl keine Rede sein.
Bin Born-Fahrer und habe keinen Tesla.

gnal:

Wir laden unseren Born an den Tesla-Ladern mit 0,43 bis 0,45 je kW.

Willy:

Wie soll er den Unterschied kennen? Für Elon ist Stellenabbau auch immer feuern.

brainDotExe:

Ja und? Andere Hersteller bauen auch neue Fabriken und stellen Leute ein, das ist jetzt nichts besonderes.

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