Tesla eröffnet riesige netzautarke Supercharger-Oase

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Tesla

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Tesla hat in Kalifornien sein bislang ambitioniertestes Ladeprojekt offiziell gestartet und dafür einen durchaus passenden Namen gefunden: Mit der „Oasis“ genannten Supercharger-Station in Lost Hills präsentiert der Elektroautobauer eine Ladeoase mit einer riesigen PV-Anlage und großzügig dimensionierten Batteriespeichern und somit völlig autarker Stromversorgung.

Bereits vor Jahren hatte Elon Musk versprochen, Tesla-Supercharger künftig mit Solaranlagen und Batteriespeichern auszurüsten – Ziel war eine weitgehend netzunabhängige Ladeinfrastruktur. Trotz der technischen Voraussetzungen mit Supercharger V3, Powerpack und SolarCity blieb die Umsetzung bisher hinter den Ankündigungen zurück.

Mit dem neuen Projekt hat Musk nun sein Versprechen doch noch eingelöst: Auf einem rund 12 Hektar großen Areal – so große wie 17 Fußballfelder – hat Tesla eine Solaranlage mit 11 Megawatt Peak aufgebaut, bestehend aus bodenmontierten Panels sowie Überdachungen der Stellpätze. Ergänzt wird das Ganze durch zehn Tesla Megapacks mit einer Speicherkapazität von insgesamt 39 Megawattstunden. Das ermöglicht eine vollständige Off-Grid-Versorgung – und genau so läuft der Standort aktuell auch.

Insgesamt sind 168 Ladepunkte geplant, von denen zur Eröffnung 84 in Betrieb genommen wurden – pünktlich zum erhöhten Reiseaufkommen rund um den 4. Juli, den US-Nationalfeiertag. Weitere Ladepunkte sowie ein Lounge-Bereich sollen im Laufe des Jahres folgen. Damit zählt „Oasis“ schon jetzt zu den größten Supercharger-Standorten weltweit.

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Mit „Oasis“ zeigt Tesla, wie Ladeinfrastruktur für E-Autos im Sinne echter Nachhaltigkeit aussehen kann – wenn man denn die entsprechende Fläche zur Verfügung hat, was in den Weiten Kaliforniens und vieler weiterer US-Bundesstaaten kein Problem darstellt, entsprechende Sonnenscheindauer vorausgesetzt. Ein ähnliches Projekt beispielsweise in dicht besiedelten Regionen Deutschlands oder Europas umzusetzen, erscheint da schon deutlich schwieriger. Eine deutliche Nummer kleiner hingegen könnten Mini-Oasen auch in Europa dort zum Einsatz kommen, wo es an leistungsfähigen Netzanschlüssen mangelt. Man darf gespannt sein, wie die Entwicklung weitergeht.

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Quelle: Electrek – Tesla launches Oasis Supercharger with solar farm and off-grid batteries

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Peter:

Nur wenn deutsche OEMs so was machen würden aber die sind bis heut nicht fähig eigene Ladaparks zu bauen.

Bernd:

Juckt: Niemanden

Malthus:

Särrschön; dummerweise ist dieses Land hier 2,4fach dichter bevölkert…

Hier in der Gegend hat man sich* sowas einfallen lassen,
https://www.badische-zeitung.de/in-auggen-produziert-ein-parkplatz-jetzt-solarstrom-breisach-und-heitersheim-sollen-folgen
~2 Stellplätze mussten für die Speichercontainer dran glauben, &dummerweise muss die Beleuchtung unter den „halbdurchlässigen“ PV-Modulen nun auch am helllichten Tag ihren Dienst verrichten.

*zunächst; jetzt müssen in einigermaßen größerem Maßstab Ackerflächen entlang der Bahnstrecke dran glauben.

Johannes:

Sehr schön!
Mit Öl völlig undenkbar, wer will schon neben einer stinkenden Raffinerie tanken und hinpassen würde sie auch nicht (+ Ölförderung)
Mit Wossaschdoff auch unhandlich, dann bräuchte man die 3-fache Solarfläche + Elektrolyseur

Dieses Beispiel verdeutlicht sehr anschaulich die Effizienzvorteile rein elektrischer Systeme. Die Infrastruktur für Benzin und Diesel „vergisst“ man ja ganz schnell mal, weil sie 1000nde km weit entfernt ist und dort rumleckt und stinkt.

Kirk:

Tolles Projekt! So geht Elektromobilität!
Weiter so!

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