Svolt entwickelt Festkörperzelle mit sulfidbasiertem Elektrolyt

Cover Image for Svolt entwickelt Festkörperzelle mit sulfidbasiertem Elektrolyt
Copyright ©

shutterstock / 2194135123

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Der chinesische Batteriehersteller Svolt Energy Technology macht laut eigener Aussage entscheidende Fortschritte bei der Entwicklung von Festkörperbatterien. Das Unternehmen hat kürzlich eine erste Charge von 20Ah-Zellen mit sulfidbasiertem Festkörper-Elektrolyt produziert. Diese Festkörperzellen gelten als nächster Schritt in der Entwicklung fortschrittlicher Batterietechnologie. Svolt ist der erste Batteriehersteller in China, der die Herstellung dieses Typs der Festkörperzelle demonstrieren konnte, so das Unternehmen in einer aktuellen Mitteilung.

Die Svolt-Festkörperzellen weisen eine Energiedichte von 350 bis 400 Wh/kg auf. Mit dieser Energiedichte können E-Autos mit einer Reichweite von mehr als 1000 Kilometern realisiert werden. Die Zellen mit sulfidbasiertem Festkörperelektrolyt sollen Zellen mit Flüssigelektrolyt in Bezug auf Energiedichte, Ladegeschwindigkeit, Sicherheit, Zyklenfestigkeit und Temperaturbeständigkeit überlegen sein. Demonstriert wurde das durch erfolgreich absolvierte Abuse-Tests, etwa einem 200°C Hot-Box-Test und einem Nageldurchschlagtest. Diese Testbedingungen verursachen bei Flüssigelektrolyt-Zellen mit hohem Energieinhalt typischerweise ein thermisches Durchgehen der Zelle – die neuen 20Ah-Zellen von Svolt überstanden die Tests dagegen unbeschadet.

Svolt beschäftigt ein eigenes Forschungs- und Entwicklungsteam für die Weiterentwicklung dieser wichtigen Zukunftstechnologie. Gemeinsam mit wissenschaftlichen Instituten will der Batteriehersteller die technischen Herausforderungen überwinden, die dem Durchbruch der Festkörperbatterie noch entgegenstehen: Eine hohe Leitfähigkeit des Festkörperelektrolyten und der Trennschichten, die Aufrechterhaltung eines stabilen Kontakts der Grenzflächen über lange Zeiträume sowie die effiziente Übertragung von Lithium-Ionen an der Grenzfläche, auch bei hohen C-Raten.

Fortschritte bei der Entwicklung von Festkörperbatterien

Das Wuxi Lithium Battery Innovation Center von Svolt und das Ningbo China Institute of Materials Technology and Engineering der Chinesischen Akademie der Wissenschaften haben im April 2021 ein gemeinsames Forschungszentrum für Festkörperbatterietechnologie gegründet. Dieses hat seitdem bereits 187 Patente angemeldet. Svolt plant den weiteren Ausbau seiner Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf dem Gebiet der Festkörperbatterien wie auch bei neuen Prozesstechnologien, um die technologischen Grundlagen für die Massenproduktion weiterzuentwickeln.

Svolt entwickelt seine Lithium-Ionen-Batterien und -Batteriesysteme für Elektroautos sowie Energiespeicher stetig weiter und bringt diese zur Massenproduktion. Im April 2019 etwa brachte das Unternehmen eine neuartige prismatische Zellarchitektur mit gestackten Elektroden auf den Markt. Diese Zellen weisen eine um fünf Prozent höhere Energiedichte, zehn Prozent längere Lebensdauer und 15 Prozent niedrigere Kosten auf als Zellen gleicher Größe, die im Wickelverfahren produziert werden.

Quelle: Svolt – Pressemitteilung vom 31.08.2022

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


panib:

@brain Dort Exe , im geringen Gewicht des Tesla liegt vielleicht eine Erklärung für die Tatsache, dass diese Autos nicht den heutigen automobilen Standards genügen. Erst kürzlich hat AXA in der Schweiz einen Crashtest mit einem Tesla gemacht. Dabei hat der noch vor Verlassen einer Rampe mehrere Karosserieteile verloren.

brainDotExe:

Ein Tesla Model 3 Performance wiegt ca. 1’890kg, ein 2022er BMW M4 Coupé Competition wiegt ziemlich genau gleich viel (Leergewicht:1’846 kg)

Dann hast du falsche Infos. Das aktuelle M4 Coupé wiegt, ohne Fahrer, 1700kg, der Competition 1725kg und der CSL sogar nur 1625kg.

Das sind 135-265kg Mehrgewicht für den Tesla.

Aber genau diese 265kg könnte man mit Feststoffzellen ausgleichen.

Und bevor ich jetzt wieder als BMW Fanboys abgestempelt werde, ein von der Leistung her vergleichbarer Chevrolet Camaro wiegt auch nur ca. 1660kg.

Läubli:

ja, jeder BMW könnte eine Abspeckungskur sehr gut gebrauchen… was diese Dinger als Benziner schon wiegen ist ja wahnsinnig! Ein Tesla Model 3 Performance wiegt ca. 1’890kg, ein 2022er BMW M4 Coupé Competition wiegt ziemlich genau gleich viel (Leergewicht:1’846 kg) …wo liegt das Übergewicht verborgen, oder wo der Vorteil von Verbrennern bei BMW?

brainDotExe:

Genau das meine ich ja.
Mit Feststoffzellen und etwas Leichtbau könnte z.B. BMW einen elektrischen M3/M4 mit vergleichbarem Gewicht zu Verbrenner bringen.

Wenn man das ganze weiter denkt einen elektrische M4 CSL mit ca. 1600kg.

Daniel W.:

Akkupacks von Akosol 2023 – 98 kWh bei 560 kg wären 75kWh bei rund 430 kg.

Die Svolt-Festkörperzellen weisen eine Energiedichte von 350 bis 400 Wh/kg auf.

Umgerechnet in kWh sind es 0,35 bis 0,40 kWh pro kg.

75 kWh geteilt durch 0,35 (0,40) kWh/kg sind aufgerundet 215 (190) kg.

Die 190 bis 215 kg wären zwar netto ohne Gehäuse und Komponenten, aber es zeigt schon deutlich die Richtung, in die es in Zukunft geht, nämlich gleiches Gewicht wie Verbrenner.

Zum Vergleich:

Die Brennstoffzellen einen FCEV-Pkws mit Nebenaggregaten wiegen geschätzt 200 – 250 kg plus ca. 80 kg für den H2-Tank mit 5 – 6 kg H2 für rund 550 bis 650 km, macht zusammen rund 300 kg.

brainDotExe:

Sehr schön. Wir sind auf dem richtigen Weg.
Wenn man die heute in der Mittelklasse üblichen 75-80 kWh Akkupacks auf unter 200kg bringen kann, ist der Gewichtsnachteil zum Verbrenner ausgeglichen.
Damit sollten dann auch echte Sportwagen möglich sein.

Daniel W.:

Die Batterien (Akkupacks) werden nicht nur beim Gewicht immer besser, sondern auch beim Volumen.

Volumetrische Energiedichte (auf Ebene des Batteriepakets, Branchendurchschnitt):

2008: 55 Wh/l

2010: 90 Wh/l

2013: 140 Wh/l

2017: 250 Wh/l

2020: 450 Wh/l

Auch in den letzten zwei Jahren seit 2022 dürften sich die Werte weiter verbessert haben.

(Quelle: insideevs.de – 29. April 2022)

Somit wird der BEV-Platzbedarf im Vergleich zu FCEV immer geringer. Zusammen mit geringerem Gewicht werden die Vorteile der BEV immer größer, so dass wohl bis 2030 auch die letzte FCEV-Hersteller sich geschlagen geben müssen – so billig können BZ und H2-Tanks gar nicht werden, um noch mitzuhalten.

Wasserstoff wird kommen, aber nicht bei Landfahrzeugen, auch nicht bei den schweren Lkws.

Ähnliche Artikel

Cover Image for MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

Michael Neißendorfer  —  

Auf einer 800-Volt-Plattform aufbauend, versprechen die Elektroautos nicht nur flotte Ladezeiten sondern auch hohe Reichweiten und viel Leistung.

Cover Image for Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Sebastian Henßler  —  

Für härteste Einsätze gemacht: Munros elektrischer 4×4 bietet Nutzlast, Zugkraft und drei Aufbauformen – wartungsarm, geländetauglich und alltagstauglich.

Cover Image for Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Michael Neißendorfer  —  

Ein entscheidender Gamechanger in der Elektromobilität spielt sich nicht auf der Straße ab – sondern in der Einfahrt, wie Zahlen von Ford zeigen.

Cover Image for Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Sebastian Henßler  —  

Vier Motoren, 1625 Nm Drehmoment und Launch Cam: Rivian stattet R1T und R1S mit verbesserter Technik für Alltag und Offroad aus.

Cover Image for Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Serienproduktion der Batterien für den vollelektrischen CLA setzt die Mercedes-Benz Tochter Accumotive in Kamenz einen großen Meilenstein.

Cover Image for Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Sebastian Henßler  —  

Ultra Violet trifft auf Flaming Red: Der ID.3 GTX Fire + Ice erinnert an den Golf-Klassiker von 1990 – jetzt mit Elektroantrieb, Design von Bogner und 240 kW Power.