Stellantis-CEO Tavares: Preissenkungen bedrohen E-Automarkt

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Stellantis

Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Carlos Tavares, CEO von Stellantis, spricht sich einmal mehr deutlich gegen einen Preiskampf in der Automobilindustrie aus. Er betonte zum wiederholten Male, dass ein solcher Schritt die Rentabilität seines Unternehmens gefährden würde. Dabei ist Stellantis eines der Unternehmen, welches bekannt für seine Profitabilität ist. Der Konzern sieht sich daher gegenüber einem möglichen Preisverfall gut geschützt, aber gleichzeitig Herausforderungen für Marktbegleiter, die beim Ausbruch eines Preiskampfes am E-Automarkt zu Übernahmezielen werden könnten.

Während der Präsentation der neuen Elektroauto-Architektur STLA Large, für große, batteriebetriebene Autos, wies Tavares erneut darauf hin, dass eine Missachtung der realen Kosten und ein brutaler Preisschnitt die Profitabilität erheblich schädigen würden. In der gleichen Woche kündigte Tesla eine Preissenkung für sein Model Y in Europa an, nachdem bereits in China ähnliche Schritte erfolgten. Diese Maßnahmen erfolgten vor dem Hintergrund einer unsicheren Nachfrage nach Elektroautos.

Der CEO von Stellantis führt aus, dass die anstehenden Wahlen in den USA als auch in Europa einen starken Einfluss auf die Umsetzung seines Investitionsplans in Höhe von 30 Milliarden Euro für Elektromobilität haben würden. Das Tempo der Investitionen hänge davon ab, wer gewählt wird. Dennoch gibt er klar zu verstehen, dass trotz aller Unsicherheiten die Investitionen nicht gestoppt würden, da Maßnahmen gegen den Klimawandel eine hohe Priorität hätten.

Gerade der US-amerikanische Markt stellt für Stellantis noch eine Herausforderung dar. Dort beschränkt sich Stellantis bislang auf eine eher gemäßigte Einführung von reinen E-Autos. Was sicherlich durch die Tatsache bestärkt wird, dass Marktbegleiter wie Ford und General Motors ihre Investitionen in Elektroautos in den letzten Monaten verlangsamt haben, da die Nachfrage der US-amerikanischen Autokäufer nachlässt und Probleme wie hohe Preise und eine vor allem im Inland unzureichende Ladeinfrastruktur bestehen.

Eine Umfrage von Bloomberg News/Morning Consult zeigte im Dezember 2023, dass US-Präsident Joe Biden, der die Förderung von Elektroautos zu einem Schwerpunkt seiner Agenda gemacht hat, in sieben Swing States fünf Prozentpunkte hinter dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump lag. Je nachdem wie die Wahlen ausgehen, wird der künftige Zuspruch zur E-Mobilität höher (Biden) oder eben geringer (Trump) ausfallen.

In Europa könnten die im Juni stattfindenden Wahlen ebenfalls ein Risiko für die Annahme von E-Autos darstellen. Sollte das neue Parlament entscheiden, die Elektrofahrzeugregulierung wieder zu lockern, könnte dies Auswirkungen haben. Im vergangenen Jahr hätte Deutschlands Lobbyarbeit für E-Kraftstoffe in der EU-Regelung, die bis 2035 den Verkauf neuer Verbrennungsmotoren effektiv verbietet, die Gesetzgebung fast zum Scheitern gebracht.

Quelle: Automotive News Europe – Stellantis will avoid brutal price cuts, Tavares says

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Matthias Geiger:

E-Autos müssen um 20-30 % günstiger werden und die Reichweite muss um 20 – 30 % zunehmen, damit die „Breite Masse“ den Umstieg realisiert.
Stellantis versucht mit kleinen Akkus günstigere Preise zu realisieren. Der Schuss geht nach hinten los, wer möchte schon alle 200km im Winter das Auto laden?

Robert:

Komisch Herr Taveres wiederspricht sich selbst ist es nicht Stellantis das dieses Jahr den Citroen C3-E oder wie der heißt für günstige 23.300 Euro mit 44kw Batterie und 320 WLTP herausbringt und damit derzeit konkurrenzlos billig in europa wäre und gleichzeitig behaupten Preissenkungen bedrohen E-Automarkt?? so ein schmarrn das einzige was bedroht ist sind die exorbitanten Gewinne der Auto-Industrie und mehr nicht, und ausserdem wenn ein Produkt billiger ist kann man dann deutlich mehr verkaufen was die Gewinne wieder steigen lässt. Auserdem kommen ja dann endlich die Skalierungseffekte dazu (Massenfertigung senkt massiv die Preise war schon immer so und wird auch immer so bleiben).

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