Start-ups erreichen Meilensteine beim Batterierecycling

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Maria Glaser
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  —  Lesedauer 2 min

Zwei europäische Start-ups haben vor kurzem bekanntgegeben, dass sie jeweils neue Meilensteine beim Recycling von Batteriematerialien für Elektroautos erreicht hätten. In einem Bericht sprach Reuters von einem Durchbruch im Batterierecycling mit dem Potenzial, nicht nur zu der Umsetzung europäischer Vorschriften beizutragen, sondern auch die Abhängigkeit von China in der Lieferkette zu verringern.

Recycling von Graphit durch Tozero

Das deutsche Unternehmen Tozero mit Hauptsitz in München arbeitet im Bereich des Batterierecyclings derzeit an einer Pilotanlage für Recycling von Graphit. Diese soll in den kommenden zwei Jahren gebaut werden und bis 2027 jährlich rund 2000 Tonnen recyceltes Graphit produzieren. Das reiche für rund 50.000 Elektroautos aus.

Tozero konnte Investitionen von 17 Millionen Euro sammeln und wird von Geldgebern wie Honda unterstützt. Außerdem befinde sich das Unternehmen nach eigenen Angaben in Gesprächen mit Autoherstellern über die Belieferung mit recyceltem Graphit, während die Anlage erweitert wird.

Graphit ist neben anderen kritischen Rohstoffen wie Lithium, Kobalt oder Nickel einer der wichtigsten Bestandteile eines Elektroauto-Akkus. Laut Volkswagen besteht ein 400 Kilogramm schwerer Lithium-Ionen-Akku unter anderem aus 71 Kilogramm Graphit. Der Rohstoff mache dabei 40 Prozent des Kohlenstoff-Fußabdrucks jedes Lithium-Ionen-Akkus aus, so die Geschäftsführerin von Tozero, Sarah Fleischer.

Nach einer EU-weiten Entscheidung müssen ab August 2030 die Batterien für Elektroautos der europäischen Autohersteller jeweils mindestens 6 Prozent recyceltes Lithium und Nickel sowie 16 Prozent Kobalt enthalten. Dieser Anteil soll fünf Jahre später erneut ansteigen.

Recycling von Kathodenmaterial durch Altilium

Das britische Unternehmen Altilium ist ebenfalls im Bereich des Batterierecyclings tätig, wobei es sich auf die Materialien der Kathode spezialisiert hat. Dazu gehören Lithium, Kobalt, Nickel und Mangan. Untersuchungen des Londoner Imperial College hätten gezeigt, dass kleine Batterien mit den von Altilium recycelten aktiven Kathodenmaterialien genauso gut oder sogar besser funktionieren als Batterien, die mit neuen Materialien von chinesischen Lieferanten hergestellt werden.

Außerdem könne das recycelte Material die CO2-Emissionen im Vergleich zu neuen Materialien um 70 Prozent und die Kosten um 20 Prozent senken, so Altilium-COO Christian Marston. Es sei ein echter technischer Durchbruch, der die Verwendung von recycelten Materialien für Automobilhersteller wirklich risikoärmer mache.

Zu den Investoren von Altilium gehören internationale Unternehmen, u. a. aus der Lithiumbranche. Außerdem arbeitet das Unternehmen derzeit mit Jaguar Land Rover an Batteriezellen, die aus recycelten Materialien des Modells Jaguar i-Pace hergestellt werden.

Quelle: Reuters – European EV battery material startups make recycling breakthroughs

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.
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Pedro G.:

Super wider was gegen die Elektro Schwurbbler ⁉️

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