Škoda: Kein radikales „Elecric only“ geplant

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Škoda

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

2025 bringt Škoda mehrere neue Modelle auf den Markt. Neben der überarbeiteten Version des Enyaq, die im Januar Premiere feierte, beginnt bald die Produktion des vollelektrischen Kompakt-SUV Elroq. Dieses Modell spielt eine zentrale Rolle in der Elektrostrategie von Škoda und soll preislich mit vergleichbaren Verbrennern des Herstellers konkurrieren. Der Basispreis liegt in ausgewählten europäischen Märkten bei rund 33.000 Euro.

Auch international baut Škoda seine Präsenz aus. In Indien nimmt das neu entwickelte und dort produzierte Kompakt-SUV Kylaq eine Schlüsselrolle ein. Dieses Modell misst weniger als vier Meter in der Länge, was es für den indischen Markt besonders relevant macht. Fast die Hälfte der Neuwagenverkäufe in Indien entfällt auf dieses Segment.

Parallel dazu startet Škoda die Produktion in einem neu errichteten Werk in Vietnam. Zunächst soll dort der Kushaq vom Band laufen, gefolgt vom Slavia. Die Fertigung dort nutze Synergien mit dem indischen Produktionsnetzwerk. Auch in anderen Regionen verzeichnet der Hersteller wachsende Absatzzahlen. In Kasachstan wurden nach dem Markteintritt im vergangenen Jahr bereits über 1400 Autos verkauft.

Der Elroq erweitert das Elektroangebot von Škoda. Zwei Batterievarianten stehen zur Auswahl: 55 kWh und 82 kWh. Die Motoren leisten zwischen 125 kW und 210 kW. Mit der größeren Batterie sind bis zu 580 Kilometer Reichweite möglich, die kleinere Version kommt auf 375 Kilometer. Technologisch basiert der Elroq auf der gleichen Plattform wie der Enyaq. Die enge Zusammenarbeit im VW-Konzern bringt Vorteile, da Entwicklungen mit Marken wie Volkswagen und Seat/Cupra geteilt werden. Zudem folgt das Modell dem neuen Designkonzept „Modern Solid“.

Optisch hebt sich der Elroq von bisherigen Modellen ab. Die Front ist glatter, die Beleuchtung wurde überarbeitet. Ein großer Touchscreen dominiert das Armaturenbrett. Der Schriftzug Škoda ersetzt das bisherige Logo auf der Motorhaube. Erste Auslieferungen sind für Anfang 2025 geplant. Mit dem Enyaq hat Škoda bereits gezeigt, dass Elektroautos Erfolg haben können. Das Modell führte in den vergangenen Monaten die Verkaufscharts für Elektroautos in Deutschland an und übertraf sogar den einstigen Besteller Tesla Model Y.

Branchenkenner sehen in Škoda einen Hersteller, der zwar nicht als Vorreiter auftritt, aber seine Modelle gezielt platziert. Zellmer betonte, dass das Unternehmen in den nächsten drei Jahren wieder die Marke von einer Million verkaufter Fahrzeuge erreichen will, um Skaleneffekte zu nutzen. 2024 lieferte Škoda rund 926.600 Autos aus. Neben dem Enyaq und dem Elroq wird noch ein weiteres Modell folgen: der Epiq. Das kompakte Elektroauto mit einer Länge von 4,10 Metern baut auf der gleichen Plattform wie der kommende VW ID.2 auf. Eine Reichweite von über 400 Kilometern wird erwartet. Der Preis soll bei etwa 25.000 Euro liegen, der Marktstart ist für 2026 vorgesehen.

Ob Škoda künftig auch ein noch kleineres Modell anbietet, ist noch offen. Zellmer bestätigte, dass entsprechende Überlegungen laufen, aber noch keine Entscheidung getroffen wurde. Gleichzeitig erhält der Enyaq ein umfangreiches Facelift, das als New Enyaq präsentiert wird. Zusätzlich sind für 2026 ein Siebensitzer und für 2027 ein Kombi geplant. Damit deckt Škoda das gesamte Spektrum vom Stadtwagen bis zum geräumigen Familienauto ab. Es steht aber auch fest, es gibt kein radikales Electric only, „sondern ein friedliches Nebeneinander der Systeme, und das noch auf viele Jahre“, wie die Automobilwoche schreibt.

Quelle: Automobilwoche – Skodas Elektro-Strategie: Erfolg durch Umsicht

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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R. D.:

Für den Elroq stehen in vielen Märkten drei Batterievarianten zur Verfügung, nicht zwei wie im Artikel erwähnt.

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