Rolls-Royce: Tradition trifft Innovation

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Rolls-Royce

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Keine Automarke verkörpert Luxus so augenscheinlich wie Rolls-Royce. Unter der Führung von Torsten Müller-Ötvös, seit fast 14 Jahren CEO der BMW-Tochter, hat sich das Unternehmen in vielerlei Hinsicht gewandelt. In einem exklusiven Interview mit Stefan Grundhof von press:inform gab er Einblicke in die Veränderungen, Herausforderungen und die Zukunft von Rolls-Royce frei.

In den letzten 14 Jahren hat sich das Kundenprofil von Rolls-Royce drastisch verändert. „Als ich angefangen habe, hatten unsere Kunden ein Durchschnittsalter von 56 Jahren – nunmehr sind es 42 Jahre“, sagt Müller-Ötvös. Dieser demografische Wandel spiegelt sich auch in der Nutzung der Fahrzeuge wider. Während früher 80 Prozent der Rolls-Royce-Fahrzeuge von Chauffeuren gefahren wurden, sind es heute 80 Prozent Selbstfahrer.

Doch was hat diese Veränderung ausgelöst? Laut Müller-Ötvös hat sich das Verständnis von Luxus in den letzten zehn Jahren stark gewandelt. Mit der Übernahme von Rolls-Royce durch die BMW Group im Jahr 1998 und der Einführung neuer Modelle wie dem Ghost, Dawn und Wraith hat sich das Portfolio des Unternehmens erweitert, um jüngere Kunden und Selbstfahrer anzusprechen.

Ein weiterer Meilenstein für Rolls-Royce war die Einführung des Cullinan, ihres ersten SUVs. „Ein SUV ist auch im absoluten Luxussegment mittlerweile elementar für den Kundenerfolg“, betont Müller-Ötvös. Der Cullinan hat der Marke völlig neue Kunden gebracht und ist mittlerweile das meistverkaufte Modell.

Die enge Beziehung zu BMW hat Rolls-Royce auch technologische Vorteile gebracht. „Ohne BMW würde es Rolls-Royce Motor Cars in seiner jetzigen Form nicht mehr geben“, sagt Müller-Ötvös. Doch trotz der technischen Unterstützung bleibt Rolls-Royce einzigartig. Die Kunden wissen, dass sie ein exklusives Produkt erhalten, das sich deutlich von anderen Marken unterscheidet.

Blickt man in die Zukunft, so ist klar, dass Elektromobilität eine zentrale Rolle spielen wird. „Wir haben die richtigen Weichen gestellt und das wird man in den kommenden Jahren mit unseren neuen Produkten sehen“, betont Müller-Ötvös. Der Rolls-Royce Spectre, das erste vollelektrische Modell des Unternehmens, hat bereits alle Erwartungen übertroffen. „Ein Rolls-Royce muss fahren wie nur ein Rolls-Royce es kann – egal, ob er mit einem Verbrenner oder einem Elektroantrieb unterwegs ist“, fügt er hinzu. Die Perfektion, die Rolls-Royce anstrebt, geht über die reine Produktqualität hinaus. Es ist eine Kultur, eine Einstellung und die Leitphilosophie des Unternehmens. „Unser Gründervater Sir Henry Royce sagte: ‚Strebe nach Perfektion in allem, was du tust‘. Der Spectre wurde im Rahmen dieser Kultur entwickelt“, erklärt Müller-Ötvös.

Abschließend betont Müller-Ötvös die Bedeutung des Standorts Goodwood für Rolls-Royce. Es ist nicht nur der Produktionsstandort, sondern auch das geistige Zentrum der Marke. Hier werden die Werte von Präzision, Liebe zum Detail und Stolz auf diese große britische Institution verkörpert.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Smartino:

Ich wagemal zu behaupten, dass es in diesem Forum nicht viele Teilnehmende gibt, die ernsthaft die Anschaffung eines Rolls Royce erwägen.
Wozu auch?
Also interessieren Schnickschnack wie diese LED Collagen im Dachhimmel und Armaturenbrett“ kaum jemanden.

Marc:

Da kann man nur absoluten Respekt zahlen. Die bei Rolls-Royce machen das extrem geschickt. Der Technik-Transfer von BMW wird nicht verschwiegen, aber die eigene Leistung, das als Rolls-Royce anzupassen, in den Vordergrund gestellt. Das Elektrozeitalter ist für Rolls-Royce ideal, denn es gibt keine Marke, war absolute Stille so gut zum Markenkern passt. Auch hat man diese LED Collagen im Dachhimmel und Armaturenbrett erfunden – und damit ein neues Luxus-Extra.

Kein Wunder, dass der Specter Marketingleute bei Lucid oder Faraday Future oder Cadillac zur Verzweiflung bringt, weil er mit 400.000 € offenbar sogar zu billig ist, so dass die Kunden noch reichlich in zusätzliche Extras investieren. Auch hat man jüngere Kunden als Tesla. Alles richtig gemacht. Vor allem scheint es keinerlei Probleme zu bereiten, die Kunden auf Elektroantrieb umzustellen.

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