Rimac und Ceer mit Partnerschaft zur Herstellung von Antriebssträngen für Elektroautos

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Mate Rimac (li.), CEO von Rimac Technology, und James DeLuca, CEO von Ceer Motors / Rimac

Hannes Dollinger
Hannes Dollinger
  —  Lesedauer 3 min

Immer wieder gibt es im Segment der Elektroautos neue Player, die den Markt aufmischen wollen. Ceer ist die erste Elektroautomarke Saudi-Arabiens und ein Joint Venture zwischen dem Public Investment Fund (PIF) und dem taiwanesischen Hon Hai Precision Industry Co. Letztere sind uns unter dem Namen Foxconn als Auftragsfertiger der iPhones besser bekannt.

Jetzt hat Ceer eine Kooperation mit dem kroatischen Erbauer von Supersprotwagen Rimac Technology bekanntgegeben. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wird Rimac Ceer mit hochintegrierten, leistungsstarken elektrischen Antriebssystemen für neue Luxusautos von Ceer beliefern, wie das kroatische Unternehmen mitteilt. Die offizielle Unterzeichnung der Kooperation fand am 17. Oktober bei Rimac in Kroatien statt, im Beisein von Mate Rimac, CEO von Rimac Technology, und James DeLuca, CEO von Ceer Motors.

James DeLuca, vormals Chef von Vinfast, dem vietnamesichen Autohersteller, betonte bei der Unterzeichnung die Bedeutung dieser Kooperation: „Wir freuen uns, als erstes Unternehmen im GCC [Anmerkung der Redaktion: Golf-Kooperationsrat der arabischen Staaten] eine Partnerschaft mit Rimac Technology einzugehen, um unsere Ceer-Flaggschiffmodelle mit modernsten Hochleistungsantriebssystemen auszustatten. Rimacs globale Reputation und Expertise in der Entwicklung von Hochleistungs-Powertrain-Lösungen passt ideal zu unserem Ziel, erstklassige Elektrofahrzeuge zu liefern und die Automobilindustrie in Saudi-Arabien zu transformieren.

Rimac, das bereits im Luxus- und Sportwagensegment tätig ist, wird durch die Zusammenarbeit mit Ceer erstmals in einem Großprojekt im Nahen Osten aktiv. Bekannt durch seine leistungsstarken elektrischen Antriebe, die unter anderem im hauseigenen Rimac Nevera verbaut werden, positioniert sich Rimac damit zunehmend auch als Anbieter für mittel- bis großvolumige Produktionsprojekte. Bereits dieses Jahr verkündete Rimac eine langfristige Partnerschaft mit BMW zur Lieferung von Hochvoltbatteriesystemen und unterzeichnete weitere Abkommen mit großen europäischen Automobilherstellern. Laut Mate Rimac unterstreicht die Kooperation mit Ceer die globalen Elektrifizierungsziele. Dazu investiert Rimac stark in die Produktionskapazitäten in Kroatien, einschließlich des neuen Rimac Campus, um die steigende Nachfrage zu bedienen.

Der Public Investment Fund (PIF) spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung von Projekten zur Diversifizierung der saudischen Wirtschaft, insbesondere im Bereich der Elektromobilität. Neben Ceer investiert der PIF auch maßgeblich in Lucid Motors, ein amerikanisches Elektroauto-Start-up, das sich auf Luxus-Elektrofahrzeuge spezialisiert hat. Erst kürzlich stellte eine PIF-Tochtergesellschaft Lucid weitere finanzielle Mittel in Höhe von bis zu 1,37 Milliarden Euro bereit, um den Betrieb bis Ende 2025 zu sichern. Das Kapital ermöglicht es Lucid, seine Produktionskapazitäten zu erweitern und die Entwicklung neuer Modelle für den Massenmarkt, wie unter anderem den SUV Gravity, voranzutreiben.

Die Partnerschaft von Ceer und Rimac zeigt die strategische Bedeutung, die Saudi-Arabien der Elektromobilität beimisst. Der PIF agiert hierbei als zentraler Akteur, der sowohl in lokale Projekte wie Ceer als auch in internationale Elektroauto-Unternehmen investiert. Der Ausbau von Ceer und die strategische Zusammenarbeit mit Rimac sind deutliche Schritte in Richtung einer eigenen saudischen Elektromobilitätsindustrie. Eine langfristige strategische Weichenstellung des Königreichs, das sich global als Vorreiter bei der Entwicklung und Produktion von Elektrofahrzeugen positionieren will.

Quelle: Rimac – Pressemitteilung

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Hannes Dollinger

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Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.

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