Range Rover Velar EV: Eleganter Aufbruch in eine neue Klasse

Cover Image for Range Rover Velar EV: Eleganter Aufbruch in eine neue Klasse
Copyright ©

Der Velar kommt bald als Elektroauto, hier noch die Vorgängerversion, die als Plug-in-Hybrid erhältlich ist / Land Rover

Hannes Dollinger
Hannes Dollinger
  —  Lesedauer 3 min

Ab Frühjahr 2026 wird der Range Rover Velar als reines Elektroauto neu aufgelegt – und präsentiert sich dabei so radikal verändert, dass vom bisherigen Modell – zu sehen im Titelbild – kaum etwas bleibt. Mit flacherer Linie, gestreckter Karosserie und neuem Designansatz verschmelzt das SUV-Coupé Elemente von Limousine und Shooting Brake. Range Rover positioniert den neuen Velar damit weniger als Geländewagen und klar als emotionales Flaggschiff seiner elektrischen Modelloffensive.

Während der vollelektrische Range Rover und Range Rover Sport äußerlich nah an ihren Verbrenner-Varianten bleiben, geht der kommende Velar EV bewusst neue Wege. Prototypen zeigen eine niedrigere Bodenfreiheit und ein gestrecktes Profil – eine klare Abgrenzung zu Evoque und Sport. Auch in der Länge soll der neue Velar zulegen. Das schafft nicht nur optische Differenzierung, sondern könnte auch Platz für eine dritte Sitzreihe schaffen – ein Novum in der Baureihe.

Mit diesem Konzept rückt der Velar EV näher an die Konkurrenz wie den Porsche Macan Electric oder den BMW iX heran. Als das straßenorientierteste Modell der Marke soll er urbane Käuferinnen und Käufer ansprechen, die Luxus, Technik und Design in einem E-Auto vereint sehen wollen.

Inspiriert vom „Road Rover“

Unter dem Projektnamen „Road Rover“ hatte JLR bereits vor Jahren eine Art elektrifizierte Luxuslimousine mit Offroad-Genen geplant. Zwar wurde das Projekt zusammen mit dem elektrischen Jaguar XJ gestrichen, der neue Velar EV übernimmt aber zentrale Design- und Ausstattungsprinzipien.

Im Innenraum sollen sich Anleihen am großen Range Rover wiederfinden – etwa ein reduziertes, technikorientiertes Layout mit hochwertigen Materialien. Damit zielt Range Rover gezielt auf Premium-Märkte wie die USA, China und den Nahen Osten. Der aktuelle Velar hatte zuletzt an Relevanz verloren: Im Geschäftsjahr 2023/24 wurden weltweit weniger als 24.000 Einheiten verkauft – der kleinere Evoque kam im selben Zeitraum auf rund 44.000.

Neue Plattform, neue Technik

Technisches Rückgrat des neuen Velar EV ist die Electric Modular Architecture (EMA) – eine 800-Volt-Plattform für künftige E-Modelle von JLR. Der Velar EV wird das erste Serienfahrzeug auf dieser Basis. Auch der nächste Evoque sowie ein kompakter „Defender Sport“ sollen EMA nutzen. Gefertigt werden diese Modelle im Werk Halewood, das derzeit umfassend modernisiert wird.

Für den Antrieb entwickelt JLR eigene Elektromotoren. Die Batteriezellen liefert künftig die Agratas-Fabrik in Somerset der JLR-Mutter Tata. JLR möchte, um auf sinkende E-Auto-Nachfrage zu reagieren, weiterhin auf Plug-In Hybrid Systeme setzen. Die EMA-Plattform soll daher auch Plug-in-Hybride ermöglichen – ob dies beim Velar umgesetzt wird, ist derzeit aber noch offen.

Teil einer umfassenden Elektro-Offensive

Der neue Velar ist Teil der umfassenden Neuausrichtung der Marke Range Rover. Noch vor ihm wird Ende 2025 der vollelektrische Range Rover debütieren, gefolgt vom Range Rover Sport Electric. Beide basieren auf der flexiblen MLA-Plattform und sollen bei Leistung und Geländefähigkeit mit ihren V8-Vorgängern mithalten – oder sie gar übertreffen. Tests unter Extrembedingungen haben bereits stattgefunden. Neue Technologien wie ein intelligentes Torque-Management-System sollen die Traktion verbessern und Reaktionszeiten deutlich verkürzen. Der Velar EV könnte von diesen Erkenntnissen ebenfalls profitieren.

Quelle: Autocar – New Range Rover Velar EV to embrace ethos of axed Road Rover

worthy pixel img
Hannes Dollinger

Hannes Dollinger

Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Neuen Klasse startet BMW ab Ende 2025 in eine neue Ära des rein elektrischen Fahrens. Eine entscheidende Komponente: die Batterien.

Cover Image for Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Michael Neißendorfer  —  

Der Ioniq 6 N soll den Erfolg des Ioniq 5 N fortsetzen und integriert Technologien aus dem Motorsport in ein alltagstaugliches E-Auto.

Cover Image for BMW: Wachstum bei E-Autos und Plug-in-Hybriden rettet die Halbjahresbilanz

BMW: Wachstum bei E-Autos und Plug-in-Hybriden rettet die Halbjahresbilanz

Michael Neißendorfer  —  

Ohne das starke Absatzplus der elektrifizierten Fahrzeuge wäre das Minus bei BMW deutlich schmerzhafter ausgefallen.

Cover Image for Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Michael Neißendorfer  —  

Weltweit steigt der Anteil von E-Autos an Neuwagenverkäufen von 20 auf 25 Prozent, trotz Wachstumsschwäche in wichtigen Märkten.

Cover Image for Kia EV5: Alle Daten und Fakten zum neuen Elektro-SUV

Kia EV5: Alle Daten und Fakten zum neuen Elektro-SUV

Michael Neißendorfer  —  

Mit dem EV5 bringt Kia ein weiteres E-Auto in das beliebte Kompakt-SUV-Segment, die größte und am schnellsten wachsende Fahrzeugklasse in Europa.

Cover Image for Mazda6e: Groß, elektrisch – und kein SUV

Mazda6e: Groß, elektrisch – und kein SUV

Wolfgang Plank  —  

Erfreulich gegen den Trend ist der Mazda 6e in Sachen Karosserie unterwegs. Leider muss man sagen aber auch bei der Ladeleistung.