Polestar plant europäische Fertigung und kompakten E-SUV

Cover Image for Polestar plant europäische Fertigung und kompakten E-SUV
Copyright ©

Polestar

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Polestar verfolgt eine umfassende Strategie, um das Unternehmen wirtschaftlich und operativ zu stärken, wie aus deren aktuellster Pressemitteilung hervorgeht. Geplant ist demnach, bis 2027 eine jährliche Wachstumsrate von 30 bis 35 Prozent bei den Verkaufszahlen zu erreichen. Bereits ab 2025 soll ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erzielt werden. Gleichzeitig will Polestar die Kosten senken und die Margen verbessern. Ein positiver freier Cashflow wird ab 2027 erwartet.

Dabei spielt Geely, ein zentraler Investor von Polestar, eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Strategie. Laut Daniel Donghui Li, CEO von Geely, wird das Unternehmen Polestar weiterhin finanziell und strategisch unterstützen. Ziel ist es, die Marke zu einem erfolgreichen globalen Unternehmen zu entwickeln. Neben zusätzlichem Kapital will Geely Polestar helfen, die neue Ausrichtung effizient umzusetzen.

Modelloffensive und technologische Innovationen

Polestar plant, seine Modellpalette in den kommenden Jahren zu erweitern. Nach Polestar 2, 3 und 4 steht für 2025 der Verkaufsstart des Polestar 5 an. Das Modell, ein viersitziger Gran Turismo, wird auf einer eigenen Aluminium-Plattform gebaut und nutzt erstmals eine 800-Volt-Technologie. Ebenfalls angekündigt wurde nun der Polestar 7, ein kompaktes Premium-SUV. Dieses Modell soll in Europa gefertigt werden, um die internationale Produktionspräsenz zu stärken. Vor allem aber, um entsprechenden Strafzöllen in den USA beziehungsweise für E-Autos aus China entgegenzuwirken. Langfristig werde Polestar von mehreren Plattformen auf eine einzige Architektur umstellen, um die Produktionskosten zu senken.

Philipp Römers, Designchef von Polestar, betonte die Bedeutung von Design für die Identität der Marke. Jedes Modell soll nicht nur optisch überzeugen, sondern auch ein starkes Leistungsversprechen erfüllen. Besonders der Polestar 7 soll als Beispiel für progressives Design und technologische Innovation positioniert werden, um den Erwartungen der Kunden gerecht zu werden.

Dieses Jahr plant das Unternehmen den Eintritt in den französischen Markt, der als einer der dynamischsten für Elektroautos gilt. Weitere Regionen, darunter Osteuropa, Asien und Lateinamerika, sollen ab 2026 folgen. Gleichzeitig investiert die Performance-Marke in ein aktives Verkaufsmodell, indem neue Händlerpartnerschaften geschlossen und zusätzliche Verkaufsflächen geschaffen werden. In Europa und Nordamerika soll die Zahl der Verkaufsstellen deutlich erhöht werden. Der direkte Online-Verkauf bleibt als zentrale Säule erhalten.

Die strategischen Änderungen zeigen bereits Wirkung. Im vierten Quartal 2024 stiegen die Einzelhandelsverkäufe um 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig nahm die Zahl der Bestellungen um 37 Prozent zu. Besonders die Modelle Polestar 3 und 4 trugen mit 56 Prozent maßgeblich zu diesem Erfolg bei. Diese Entwicklung unterstreicht die Wirksamkeit der neuen Vertriebsstrategie.

Zusätzliche Einnahmen durch CO2-Zertifikate

Polestar plant, seine Einnahmequellen durch den Verkauf von CO2-Zertifikaten zu diversifizieren. Angesichts der Herausforderungen traditioneller Hersteller bei der Umstellung auf Elektroautos wird die Nachfrage nach solchen Zertifikaten weiter steigen. Polestar hat bereits einen CO2-Pool mit vier anderen Herstellern geschaffen und rechnet ab 2025 mit Einnahmen in dreistelliger Millionenhöhe. Diese Zusatzeinnahmen sollen die finanzielle Basis des Unternehmens stärken.

Quelle: Polestar – Pressemitteilung

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for So fährt sich das Concept AMG GT XX mit 960 kW Ladeleistung

So fährt sich das Concept AMG GT XX mit 960 kW Ladeleistung

Sebastian Henßler  —  

Wir sind den Concept AMG GT XX exklusiv gefahren: Erste Eindrücke von 1000 kW Power, 600 kW Rekuperation und 960 kW Ladeleistung im Extremtest.

Cover Image for VDA: „Das Auto bleibt die tragende Säule der IAA Mobility“

VDA: „Das Auto bleibt die tragende Säule der IAA Mobility“

Sebastian Henßler  —  

Exklusiv: VDA-Chef Mindel erklärt, warum die IAA Mobility heute mehr ist als eine Autoshow – und welche Rolle München im globalen Dialog spielt.

Cover Image for Messe München: Wächst die IAA der Stadt schon über den Kopf?

Messe München: Wächst die IAA der Stadt schon über den Kopf?

Sebastian Henßler  —  

Exklusiv: Christian Vorländer erklärt, warum die Messe München die IAA langfristig halten will – und welche Strategie dahintersteckt.

Cover Image for Schäfer, Mercedes: China fehlt Formel-1-Technologietransfer

Schäfer, Mercedes: China fehlt Formel-1-Technologietransfer

Sebastian Henßler  —  

Die Rekordfahrt in Süditalien war für Mercedes-AMG mehr als Show. Schäfer sieht darin den Beweis, dass Formel-1-Technik den Unterschied zu China ausmacht.

Cover Image for Deep Dive Concept AMG GT XX – Wir waren in Nardò dabei

Deep Dive Concept AMG GT XX – Wir waren in Nardò dabei

Sebastian Henßler  —  

EAN war bei der Rekordjagd in Nardò vor Ort: Das Concept AMG GT XX setzte 25 Rekorde, wir durften die Technik, das Team und die Abläufe exklusiv kennenlernen.

Cover Image for Zeekr: „Sind ein junges Unternehmen mit europäischer Seele“

Zeekr: „Sind ein junges Unternehmen mit europäischer Seele“

Sebastian Henßler  —  

Zeekr baut Europa zum Kernmarkt aus – mit lokaler Entwicklung, eigenen Teams in Göteborg und Amsterdam sowie klarer Ausrichtung auf Substanz.