Northvolt überdenkt Strategie: Expansion gerät ins Stocken

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Northvolt

Laura Horst
Laura Horst
  —  Lesedauer 2 min

Erst vor kurzem ist bekannt geworden, dass Northvolt sein Bauvorhaben im mittelschwedischen Borlänge überdenkt. Nun scheint der schwedische Batteriehersteller seine gesamten Ausbaupläne zu überprüfen. „Wir waren mit unserem Expansionsplan etwas zu aggressiv, und das überprüfen wir jetzt“, teilt CEO Peter Carlsson der schwedischen Zeitung Dagens Industri mit.

Dass Northvolt offenbar vom Kurs abgekommen sei, schreibt das Manager Magazin. Jüngst häufen sich die Negativmeldungen zu dem schwedischen Start-up: Nicht nur die Baupläne der Kathoden-Fabrik in Mittelschweden werden überprüft, auch im Werk in Skellefteå komme es erneut zu Verzögerungen beim Hochfahren der Produktion. An dem Standort sollen Lithium-Ionen-Batteriezellen für Hersteller in ganz Europa entstehen, jedoch konnte bisher erst ein Bruchteil der angepeilten Kapazität gefertigt werden. Der Automobilhersteller BMW hatte kürzlich erst einen Zwei-Milliarden-Auftrag zurückgenommen, weil Northvolt Jahre hinter dem Zeitplan liege und zu viel Ausschuss produziere, wie es seitens BMW hieß.

Welche Auswirkungen die Änderung der Expansionspläne auf andere Standort wie Montreal und Göteborg haben wird, ist derzeit noch unklar. „Northvolt evaluiert momentan die zeitliche Planung zum weiteren Produktionshochlauf seiner Fabriken“, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Entwarnung hat das Unternehmen in Bezug auf den Standort Heide gegeben, wo die Bauarbeiten bereits begonnen haben: Es soll nicht zu einem Baustopp kommen. Für den Bau der Zellfabrik im norddeutschen Heide hatte die EU-Kommission eine deutsche Subvention in Höhe von 900 Millionen Euro genehmigt. Die Batteriezellenfabrik soll etwa 3000 Arbeitsplätze schaffen.

Wir sehen die Notwendigkeit, unsere Pläne anzupassen, um sicherzustellen, dass wir jede Phase gut durchführen“, sagte Carlsson der Zeitung Dagens Industri. Ein möglicher Börsengang, über den vor Monaten noch spekuliert wurde, dürfte zumindest vorerst vom Tisch sein. Stattdessen will Northvolt sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren, wie Carlsson ergänzt: „Der Fokus liegt dabei auf der Belieferung von Kunden aus dem ersten Northvolt-Gigafactory-Standort in Skellefteå.“

Im vergangenen Jahr haben sich die Verluste des Batterieherstellers auf etwa 1,2 Milliarden Dollar (ca. 1,1 Milliarden Euro) verdreifacht. Eine der größten Herausforderungen für das schwedische Unternehmen stellen laut Carlsson die Billigimporte aus China dar. Man müsse beweisen, dass man mit den asiatischen Zulieferern mithalten könne.

Quellen: Manager Magazin – Northvolt bremst ab / NDR – Northvolt überprüft Ausbau-Pläne – kein Baustopp für Heide

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Pedro G.:

Ich frage mich wenn durch den Zoll der chinesischen BEV teurer werden !
Ob die chinesischen Batterien dann auch zufälligerweise Teurer werden !
Dann rechnet sich plötzlich eine europäische Fertigung !
Aber es gibt sie halt noch nicht weil nur der nächste Gewinn wichtig ist.

Dirk:

Einfach nicht aufgeben, im Bereich der Software ist es doch schon aufgeholt. Tesla ist da nicht mehr merklich besser.

Bei der Effizienz sind Deutsche auch gut, der ID7 oder der i4 oder EQs halten da jeden Vergleich aus, weltweit.
Das gleiche beim Thema Laden Porsche undvAudi sind hier mit Kia zusammen die Benchmark.

Auch Performance und Qualiät sind gut bei den Deutschen.
Es bleiben 2x Schwächen:

– preiswerte E Autos für 2K hier muss man 2025 auf Vw hoffen
– Eigene Zellprofuktion, hier ist auch nur Vw die Hoffnung des Kontnents

Aber Sledge wissen Sie was: VW hat in seiner Geschichte schon oft bewiesen, das es Rückstände aufholen und Fehler korrigieren kann und Vw ist groß genug und stark genug dazu. Sie werden die Softwareprobleme lösen, das preiswerte E- Auto anbieten, sie werden auch die Geduld haben PowerCo ins Ziel zu bringen, denn das Know-how dazu sammeln sie mit viel Geld in China ein.
Wenn Vw es aber nicht schafft, dann sind alleEuropäer verloren.

Leider sind Mercedes und BMW seit Jahrzehnten zu geizig und kurzsichtig

Philipp:

Und was sind also die notwendigen Massnahmen jetzt?

Sledge:

Die Schwierigkeiten von Northvolt die Produktion hoch zu skalieren, zeigen imho auf, wie groß der Fortschritt der Asiaten in diesem Bereich ist.
Die gleichen Probleme werden auch VW bei ihrer Batteriezellprodution ereilen. denn viel zu lange glaubte man Batteriezellen wären nur commodity.
Das, die fehlende Softwarekompetenz und die Verliebtheit vieler europäischer Politiker in aussterbende Technologien, bilden zusammen genommen das Umfeld für den Untergang der europäischen Automobilindustrie.

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