Nio erwägt Aufbau eines Händlernetzwerks in Europa

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Der chinesische Elektroautohersteller Nio zieht Berichten zufolge in Erwägung, ein Händlernetzwerk in Europa zu etablieren. Dies wäre eine Abkehr von Nios bisheriger Strategie, das Direktverkaufsmodell auch international zu nutzen.

Laut einer Meldung von Reuters, die sich auf drei mit der Angelegenheit vertraute Personen beruft, prüft Nio derzeit Händler in zentralen europäischen Märkten. Dies folgt auf Aussagen des Präsidenten von Nio, Qin Lihong, wonach die europäischen Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien. Ein Insider merkte an, dass Europa seine „Eigenheiten“ habe, ohne ins Detail zu gehen. Es wurde auch berichtet, dass Nio plant, in weitere europäische Länder zu expandieren.

Eine der Überlegungen hinter dem Einsatz von Händlern könnte sein, den finanziellen Druck auf Nio zu verringern. Das Unternehmen legt derzeit den Schwerpunkt auf Forschung und den Aufbau von Batteriewechselstationen in China. Trotz dieser Überlegungen betonte das Unternehmen, dass es keine Änderungen in den Vermarktungs- und Verkaufsmethoden in Europa gegeben habe und das Unternehmen weiterhin an einem Direktvertriebsnetzwerk festhalte.

Nio startete sein europäisches Abenteuer in Norwegen mit der Einführung des ES8 im September 2021. Im Gegensatz zum Direktverkauf in Norwegen bot Nio in diesen Ländern zunächst ein Abonnementmodell an, das den Kunden nur das Leasing der Fahrzeuge ermöglichte. Nach einigen Diskussionen über dieses Geschäftsmodell führte Nio jedoch die Option zum Kauf der Fahrzeuge im Oktober 2022 ein.

In China setzt Nio ein Verkaufsmodell ein, das dem Direktmodell von Tesla ähnelt. Andere chinesische Hersteller wie BYD und Xpeng haben sich in Überseemärkten jedoch für den Einsatz von Händlernetzwerken entschieden.

Es gab Gerüchte, dass Nio in der ersten Jahreshälfte nur 832 Fahrzeuge in Europa verkauft habe. Qin widersprach diesen Berichten und betonte, dass die tatsächlichen Verkaufszahlen drei- bis viermal höher liegen sollen. Dennoch zeigte er sich mit den Verkaufszahlen nicht zufrieden. Die Preise für Nio-Fahrzeuge sind in Europa höher als in China, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist.

Quelle: CNEVPost – Nio considering dealer network in Europe to boost sales, report says

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Broesel:

Nio erwägt Aufbau eines Händlernetzwerks …

Fragt sich ja nur, wie durch Händler die Fahrzeugkosten sinken sollen, um auch in EU im beginnenden Preiskampf bestehen zu können?
Enttäuschende Verkaufszahlen sind eh durch das hier bei Privatkunden eher ungeliebte Akku-Miet-Tausch-Konzept bedingt. Und ein Akku-Kauf ist mit Prohibitivpreisen belegt …

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