Mobiles Megawatt-Ladefahrzeug für Baustellen vorgestellt

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Dimaag

Maria Glaser
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  —  Lesedauer 2 min

Das KI-Unternehmen Dimaag und der japanische Hersteller Komatsu haben auf der Baumaschinen- und Bergbaumesse (Bauma) in München im April ein neues Ladefahrzeug vorgestellt, das Baustellenfahrzeuge mit Strom versorgen soll. Es wird erwartet, dass der Praxistest noch in diesem Jahr beginnt. Mit bis zu 6 Megawatt Leistung könnte diese Entwicklung eine Lösung für die Elektrifizierung von Baustellen bieten.

Elektromobilität etabliert sich inzwischen in vielen Bereichen, die weit über herkömmliche Elektroautos hinaus gehen, wie beispielsweise mit Elektro-Lkw im Güterverkehr oder elektrischen Maschinen auf Baustellen. Für Letztere war die Stromversorgung jedoch lange eine logistische Herausforderung.

Nun haben Dimaag und Komatsu ein Fahrzeug vorgestellt, das dieses Problem lösen könnte. Als Technik-Vizepräsident für Dimaag war an dem Projekt auch der Tesla-Mitgründer Ian Wright beteiligt. Das Megawatt-Ladesystem (Megawatt Charging System, MWCS) soll mobiles Laden mit bis zu 6 Megawatt Leistung auf Baustellen bringen.

„Die Elektrifizierung von Off-Road-Fahrzeugen erfordert praktische Lösungen, die die Leistung großer Dieselfahrzeuge nicht nur erreichen, sondern übertreffen und gleichzeitig erhebliche Einsparungen bei den Gesamtbetriebskosten (TCO) ermöglichen. Die Elektrifizierungs- und Hochleistungs-Megawatt-Ladesysteme von Dimaag sind darauf ausgelegt, dies zu erreichen.“ – Ian Wright, VP Engineering bei Dimaag

Zwischen den Schichten können die Maschinen am Einsatzort wieder mit Strom versorgt werden, wodurch die Ausfallzeiten der Maschinen verkürzt werden können. Der Pressemitteilung von Dimaag zufolge handele es sich um eine Premiere in der Branche.

Das MWCS von Komatsu-Dimaag

Das MWCS verfügt über einen DC-DC-Wandler, der auf Leistungen zwischen 1 und 6 Megawatt eingestellt werden kann, sowie über ein Batteriespeichersystem mit langer Lebensdauer und hoher Entladungsrate. Die Komponenten nutzen ein fortschrittliches Wärmemanagementsystem zur Optimierung der Lebensdauer und der Sicherheit bei hoher Leistungsabgabe.

Das MWCS selbst kann an ein Schnellladegerät angeschlossen werden oder zwischendurch kleinere Ladungen erhalten. Außerdem wurde das Fahrzeug mit Allradantrieb und Lenkung ausgestattet, sodass Baufahrzeuge auch in engem, unwegsamen Terrain erreicht werden können. Die Plattform Electrek spekuliert, dass das MWCS im Notfall sogar zum Abschleppen weniger leistungsfähiger Fahrzeuge verwendet werden könnte.

Der Prototyp des MWCS verfügt über eine Batterie mit 295 Kilowattstunden und einen MCS-Anschluss, der bis zu 1500 Ampere und 1000 Volt liefert. Im Idealfall könnte das mobile Ladegerät – eines Tages vielleicht sogar autonom – auf der Baustelle seine Runden drehen, die Maschinen aufladen und sich dann wieder an das Stromnetz anschließen, um sich selbst aufzuladen.

Quelle: Electrek – Tesla co-founder, Komatsu bring mobile Megawatt charging to electric job sites / Dimaag EV – Pressemitteilung vom 7. April 2025

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.

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Pedro G.:

Als Pannenfahrzeug für den ADAC ⁉️

Thomas Schmieder:

Das Mobil sieht aus, wie Darth Vader auf Lego-Rädern ;-)

Scherz beiseite: Grundsätzlich ein guter Gedanke. Die Kapazität ist allerdings wirklich arg niedrig, wo doch neuere E-LKWs schon an die 800kWh Batteriekapazität heranwachsen.

Vielleicht hilft dann eines Tages die LM-Batterie von CATL, die Kapazität auf das Doppelte zu steigern, wenn es soweit ist. Noch gibt es das Lademobil wohl noch nicht in der Realität. Bis dahin ist die LMB dann auch serienreif mit nochmals gesteigerter Zyklenzahl und noch mehr Wh/kg.

Und wie soll das Lademobil überhaupt zur Baustelle kommen? Eigenständig auf der Straße? Oder doch auf dem E-Tieflader? Den kann es dann gleich wieder aufladen nach dem Antransport ;-P

Talis:

Wäre aus meiner Sicht nicht unbedingt ein Problem. Viel spannender ist, wie schnell man die Akkus wieder laden kann – wobei das ggfls. durch die verfügbare Anschlussleistung der Baustelle begrenzt ist.

Musicman:

1 MW Ladeleistung bei 295 kWh Kapazität. Dann wäre der Akku ja nach ca. 20 Minuten komplett entladen.

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