Microlino feiert Markteintritt in der Türkei

Cover Image for Microlino feiert Markteintritt in der Türkei
Copyright ©

Microlino

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Der Microlino startet jetzt auch in der Türkei, wie aus einer aktuellen Mitteilung des Unternehmens hervorgeht. Hinter dem Markteintritt steht Borusan Otomotiv, ein bekanntes Unternehmen mit langer Geschichte im Autohandel. Schon seit Jahren vertreibt Borusan Marken wie BMW, Mini und Jaguar. Mit dem Microlino erweitert die Gruppe ihr Angebot um ein vollelektrisches Stadtfahrzeug. Dieses kleine E-Fahrzeug soll vor allem in großen Städten eine Alternative bieten – kompakt, auffällig und elektrisch.

In Istanbul ist der Microlino bereits ausgestellt. Erste Auslieferungen sollen im Juni beginnen. Auch im Showroom in Samandıra, auf der asiatischen Seite der Stadt, wird das Auto bald zu sehen sein. Wer im Sommer in Bodrum Urlaub macht, kann das Modell dort ebenfalls erleben – Borusan plant einen Pop-up-Stand in der Yalıkavak Marina. Dabei sollen die Vorzüge des E-Fahrzeugs, das in der Schweiz entwickelt wurde und in Italien gefertigt wird, entsprechend zur Geltung kommen. Die Idee hinter dem Microlino bleibt unverändert: ein wendiges E-Fahrzeug für den Stadtverkehr, das sich einfach parken lässt und wenig Energie verbraucht. Drei Microlinos passen nebeneinander auf einen regulären Parkplatz. Die Modelle unterscheiden sich in der Leistung: Eine Variante fährt bis zu 45 km/h, die andere bis zu 90 km/h. Die Reichweite liegt – je nach Batterie – zwischen 95 und 228 Kilometern.

Das Design des Microlino fällt auf: Die Tür öffnet nach vorn, wie bei alten Kabinenrollern. Die runde Form erinnert an vergangene Zeiten, wirkt aber modern. Innen setzt Microlino auf Einfachheit. Kein großes Display, sondern ein klar strukturierter Innenraum. Die technische Ausstattung ist dennoch zeitgemäß – der Antrieb ist vollelektrisch, leise und lokal emissionsfrei. Borusan Otomotiv betont, dass der Schritt zum Microlino Teil einer langfristigen Strategie sei. Bereits 2013 begann das Unternehmen, sich stärker auf Elektromobilität zu konzentrieren. Mit dem neuen Auto bringt Borusan diese Idee nun auch in den Bereich der Mikromobilität. Der Microlino passt gut in das Konzept: Weniger Platzbedarf, weniger Energieverbrauch und dennoch komfortabel unterwegs.

Microlino sieht sich nicht nur als Hersteller von Autos, sondern als Teil einer Bewegung. Das Unternehmen, gegründet vom Schweizer Unternehmer Wim Ouboter und inzwischen von seinen Söhnen Merlin und Oliver weiterentwickelt, hat sich auf elektrische Kleinfahrzeuge spezialisiert. Erste Bekanntheit erlangte Ouboter mit dem Kick-Scooter. Später folgten E-Scooter, heute steht Microlino im Fokus. Die Marke will einen neuen Lebensstil prägen – urban, bewusst, nachhaltig.

Mit dem Schritt in die Türkei erweitert Microlino seine Präsenz in Europa. Die Zusammenarbeit mit Borusan Otomotiv soll nicht nur den Vertrieb sichern, sondern auch Sichtbarkeit schaffen. Das große Händler- und Servicenetz der Gruppe ermöglicht einen breiten Zugang zum Markt. Der Microlino wird damit nicht nur ein Produkt, sondern Teil eines größeren Angebots rund um moderne Mobilität. Auch in der Türkei ist das Interesse an elektrischen Stadtmobilen in den letzten Jahren gestiegen. Vor allem in Großstädten suchen viele nach Alternativen zum klassischen Auto – kleiner, günstiger im Unterhalt und einfacher im Alltag. Der Microlino trifft hier einen Nerv, hoffen die Schweizer. Die Zulassungszahlen werden zeigen, ob dies tatsächlich der Fall sein wird.

Quelle: Microlino – per Mail

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Pedro G.:

Autos aber nicht aus Schweizer Produktion ⁉️

Wolfbrecht Gösebert:

Interessant ist, dass Borusan Otomotiv wohl Importeur für BMW in der Türkei ist … und dahin soll nun noch das eRemake der BMW Isetta folgen :) – übrigens DAS Auto, dessen Rechte BMW 1954 von der Fa. ISO kaufte und sich damit schon1955 praktisch vor der Pleite rettete!
c&p➟ classic-trader.com/de/magazin/bmw-isetta-die-kultige-knutschkugel-als-kassenschlager

Wer nun die avisierte Zielgruppe des Importeurs ist, kann ich mir selbst nur sehr vage vorstellen … immerhin gäbe es damit in der Türkei vermutlich mehr potentielle Servicepunkte als für Microlino in -D- :]

Zum Microlino sowie dessen Marktsituation und Zukunft habe ich hier auf EAN noch ein weng mehr geschrieben:
c&p➟ elektroauto-news.net/news/microlino-gruender-an-mut-fehlt-es-nicht#comment-220783

Kirk:

Das Konzept des Microlino finde ich klasse!
Jedoch ist der Preis einfach um 10.000€ zu hoch.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Škoda-Chef: Ja zum Verbrenner-Aus, aber mehr Flexibilität

Škoda-Chef: Ja zum Verbrenner-Aus, aber mehr Flexibilität

Laura Horst  —  

Škoda-Chef Klaus Zellmer steht zum geplanten Verbrenner-Aus, fordert von der Politik aber mehr Zeit und Flexibilität bei der Erreichung der CO₂-Ziele.

Cover Image for Renault plant weitere Generation des R5

Renault plant weitere Generation des R5

Sebastian Henßler  —  

Ein Jahr nach dem Marktstart schreibt der Renault R5 eine Erfolgsgeschichte. Warum das Kultmodell bleibt – und wie es sich weiterentwickeln soll.

Cover Image for Toyota C-HR+: Alle Daten und Fakten zum neuen E-Crossover

Toyota C-HR+: Alle Daten und Fakten zum neuen E-Crossover

Michael Neißendorfer  —  

Kurz vor dem Marktstart des C-HR+ hat Toyota viele weitere Details seines neuesten Elektroautos veröffentlicht.

Cover Image for IG Metall erhöht Druck auf Tesla in Grünheide

IG Metall erhöht Druck auf Tesla in Grünheide

Sebastian Henßler  —  

Kurz vor den Betriebsratswahlen in der Tesla-Fabrik Grünheide verschärft sich der Ton zwischen der IG Metall und dem US-amerikanischen Elektroautohersteller.

Cover Image for Design des Audi A4 e-tron könnte dem TT ähneln

Design des Audi A4 e-tron könnte dem TT ähneln

Daniel Krenzer  —  

Offiziell bestätigt wurde zwar noch nichts, doch der A4 e-tron könnte 2028 auf der neuen SSP-Plattform auf den Markt kommen.

Cover Image for Neue GWM-Strategie: Offen für alle Antriebe

Neue GWM-Strategie: Offen für alle Antriebe

Sebastian Henßler  —  

GWM stellt seine Europa-Strategie neu auf: neun Modelle bis 2027, Haval startet, Ora plant kompakte SUVs. Technologieoffenheit als Kurswechsel. Was folgt nun?