Microlino 2.0: Drei Editionen, drei Batteriegrößen – Produktionsstart 2021

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Micro Mobility Systems AG

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 5 min

Der Microlino ist mittlerweile kein unbekanntes E-Fahrzeug mehr, zumindest hier bei Elektroauto-News.net. In einer Vielzahl von Artikel haben wir bereits über das Schweizer Elektrofahrzeug berichtet. Kurz vor der IAA konnten wir Merlin Ouboter, einen der beiden Geschäftsführer hinter dem Microlino, erste Informationen zum Stromer entlocken, die erst bei der Weltpremiere bekannt wurden. Nun gibt’s alle Fakten.

Im Rahmen der Weltpremiere geht der Hersteller kurz auf die Historie ein und gibt zu verstehen, dass man sich nach der Trennung von seinem ehemaligen Produktionspartner dazu entschieden hat den Microlino von Grund auf zu überarbeiten und als Microlino 2.0 auf den Markt zu bringen. Eingebunden wurde hierbei auch wieder die bereits zuvor sehr starke Community, welche so Einfluss auf wichtige Entscheidungen wie Farbe, Optionen und Designrichtungen ausüben konnte. Wie der Hersteller zu verstehen gibt seien bereits über 24.000 Reservierungen für den Stromer vorhanden.

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Bereits vor der IAA 2021 hat Merlin uns erklärt, dass noch 2021 erste Exemplare in der Schweiz ausgeliefert werden sollen. Weitere Länder werden dann 2022 beliefert. Ab dann möchte man die Serienfertigung auch in Richtung Peak fahren. Dieser Fertigungspeak bewegt sich laut aktueller Planung um die 7.000 bis 8.000 Fahrzeuge pro Jahr. Gemeinsam mit dem Partner CECOMP habe man eine neue Firma, Microlino Italia, gegründet, die für die Produktion in Turin zuständig sein wird. Spannend ist hierbei die Tatsache, dass das Familienunternehmen zu Beginn des Microlino Projekts nie Hersteller werden wollte.

Man habe aber erkannt, dass dies die einzige Möglichkeit ist, die Qualität zu kontrollieren und gleichzeitig die Produktionskosten zu senken. Die Montagelinie wird sich auf dem Gelände von CECOMP in La Loggia, Turin, befinden. Micro bestätigt, dass der Grundpreis bei rund 12.500 Euro bleiben wird, obwohl die Kosten für Rohmaterialien, elektronische Komponenten und Batteriezellen aufgrund von Engpässen deutlich gestiegen sind.

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In puncto Design hat sich seit der ersten Version einiges getan. Das Exterieur wurde neu gestaltet und modernisiert, ohne dabei den retro Charme zu verlieren. Der vordere Türgriff ist komplett verschwunden, um das Design noch weiter zu vereinfachen. Stattdessen kann die Tür mit einem Knopfdruck geöffnet werden, auf der Seite geöffnet werden. Ein weiteres neues Designmerkmal sind die vorderen und hinteren Infinity-LED-Lichtleisten, die sich nahtlos in die Gesamtform des Fahrzeugs einfügen und gleichzeitig die Sichtbarkeit auf der Straße erhöhen.

Ebenfalls präsentiert sich der Innenraum komplett überarbeitet und bietet in der Serienversion noch mehr Platz. Die Lenksäule ist jetzt fest und nicht mehr mit der Tür verbunden, was die Lenkkräfte verringert. Die Sitze wurden komplett überarbeitet und sind jetzt noch bequemer und ergonomischer. Des Weiteren hat man sich am Dashboard zu schaffen gemacht, welches ebenfalls neu designt wurde und durch ein digitales Touchdisplay in der Mitte ergänzt wurde.

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Aufgrund des Feedbacks der Reservierungsinhaber hat Micro beschlossen, den Microlino in drei verschiedenen Editionen auf den Markt zu bringen. „Wir sind unserer Community dankbar, dass sie den Microlino 2.0 mit uns entwickelt hat. Ihre Anregungen haben uns auf die Idee gebracht, den Microlino in drei Editionen anzubieten, um noch besser auf die Kundenwünsche einzugehen“, sagt Merlin Ouboter.

  • Urban: Verkörpert die Essenz des Microlino als einfaches, aber stylisches Fahrzeug. Sie folgt der Philosophie „weniger ist mehr“ und richtet sich insbesondere an Kunden, die ein umweltfreundliches und praktisches Fahrzeug für ihre täglichen Fahrten suchen.
  • Dolce: Die ideale Wahl für Microlino-Fahrer, welche einen Retro-Touch und auffälligere Farben mögen. Sie soll den italienischen „Dolce Vita“-Lifestyle der 50er und 60er Jahre verkörpern und in die Gegenwart transportieren.
  • Competizione: Konzipiert für die mutigen und innovativen Futuristen, präsentiert sich diese Edition mit modernem und futuristischem Styling. Ergänzt mit dezenten Chromdetails und matten Karosseriefarben, die einen Kontrast zum glänzenden schwarzen Dach bilden.

Technische Verbesserungen, welche an der zweiten Version des Microlino eingeflossen sind waren auch Thema. So gab Technikvorstand Peter Müller zu verstehen: „Ich bin stolz darauf, dass wir unsere Versprechen einhalten konnten. Das Fahrzeug hat ein deutlich besseres Fahrverhalten und mehr Komfort als der Microlino 1.0. Der Microlino wird das erste Fahrzeug seiner Klasse mit einer selbsttragenden Karosserie sein. Dies verbessert die Steifigkeit, das Fahrverhalten und die Sicherheit im Vergleich zu den in dieser Klasse üblichen Gitterrohrahmen erheblich.“

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Zur Wahl stehen drei Batteriegrößen, welche eine Reichweite von mit 95 (6 kWh), 175 (10,5 kWh) und 230 km (14 kWh) ermöglichen sollen. Wie die unterschiedlichen Batteriegrößen und Editionen eingepreist werden, wurde noch nicht kommuniziert.

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Quelle: Micro Mobility Systems – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Alex:

Nein, wird nicht gefördert, wurde aber auch schon im Video gesagt und für diesen Preis würde ich nicht so dämlich sein, mir sone Plastikkiste zu kaufen. Dafür bekomme ich schon ein gebrauchter Luxus PKWs voller LED Ausstattung, wie dem SMART etc. Solange die Stromversorgung noch immer nicht geklärt ist, kann man diese Fahrzeugherstellung in den Aktenschrank verstauben lassen. Für 4000€ kauf ich mir diese Plastikschüssel, aber ganz sicher nicht für 6k oder darüber, da müsste ich schon mein Verstand verloren haben. Zumal das auch nicht jeder laden kann, wenn er nicht gerade eine Verlängerungsschnur aus´m Fenster betreibt.

Johannes:

Wenns dafür ein paar “normale“ Autos weniger gibt ist das doch ok

Daniel W.:

Wer sich mit dem Fahrrad oder Motorrad in den Straßenverkehr wagt, der kann mit dem Microlino nur an Sicherheit gewinnen und gäbe es nicht so viele schwere SUVs, dann wäre es mit ihm auch sicherer.

Daniel W.:

Der Microlino sollte besser nicht als „Carsharing to go“ am Straßenrand angeboten werden, wenn man die Autos nachher nicht aus den Flüssen der Städte ziehen will. Ich bin übrigens kein Carsharing-Fan.

Der Dikator:

den würde ich mir ins Wohnzimmer stellen. Damit fahren? Eher nicht.

Silverbeard:

Ich befürchte mit einer Förderung wären die Städte nicht nur mit elektrischen Tretrollern vollgestellt, sondern auch mit diesen Fahrzeugen.

Farnsworth:

Naja, der E-Up hat mich jetzt nicht mehr gekostet als ein Verbrenner Up. Sollte das nicht der Sinn der Förderung sein? Ich selber fänd eine Förderung des Ausbau der Infrastruktur viel sinnvoller. Bestellt habe ich den E-Up übrigens, als er noch 5.500€ teurer war. Danach wurde die Förderung erhöht.

Dass Plugin Hybride gefördert werden, die immer noch einen Verbrenner haben finde ich auch ein Unding. Fossile Technologien sollten keine Förderung erhalten.

Farnsworth

Wolfbrecht Gösebert:

„… wenn ich einer kranken oder gehbehinderten Person beim Einsteigen helfe […] wie komme ich dann [selbst] hinter die Lenksäule?“

Ja, aber :) … Der Microlino 2.0 hat weit mehr Platz auf der vorderen Bank als die alte, Isetta-ähnliche 1.0-Version, daher: Auf der IAA ausprobiert oder nur rein theoretische Überlegung?

Erich Kremer:

Hallo! Ich sehe da folgendes Problem; wenn ich einer kranken oder gehbehinderten Person beim Einsteigen helfe und dann selbst einsteigen will bzw muss, wie komme ich dann hinter die Lenksäule? Der erste Entwurf mit der ausschwenkbaren Lenksäule war da um Welten besser!

Hiker:

Ihr Deutschen mit Eurer Förderung. Nichts für ungut, aber das ist eine Wettbewerbs verzerrende Massnahme die nur oberflächlich der Elektromobilität und dem Umweltgedanken dient.

Im wesentlichen dient es der Förderung von PHEV die zumindest äusserst fraglich in Sachen Umwelt sind. Und solche Monster baut oh Wunder fast ausschliesslich die Deutsche Autoindustrie.

Im Endeffekt ist es eine Förderung für die Deutsche Autoindustrie welche ohne diese Zückerchen wohl noch mehr im Schilf stehen würde.

In Sachen Microlino glaube ich, der wird sich ausserhalb dem Subventions- geschützten Deutschen Markt sehr gut verkaufen.

Übrigens, am Beispiel des e-up, der nur 500€ mehr kosten würde, zeigt sich deutlich wie sehr der deutsche Markt durch diese unglückliche Förderung verzerrt wird. Das ist doch einfach ein Witz.

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