E-Autos durch EU-Zölle deutlich teurer? Das sagt MG Motor

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Die Europäische Union erhebt seit November Strafzölle auf in China hergestellte Elektroautos, um damit unfaire Wettbewerbsvorteile durch Subventionierungen der Volksrepublik China auszugleichen. Ob hier angebotene Elektroautos dadurch mittelfristig teurer werden, ist jedoch weiterhin unklar. So wollte sich auch MG Motor jüngst in einem Interview mit der Auto Bild nicht diesbezüglich festlegen.

„Ob und inwieweit MG Motor die Preise der Autos erhöhen wird, wird derzeit intern noch geprüft“, heißt es auf die entsprechende Frage der Kollegen seitens der SAIC-Marke. Die Preisfindung sei dabei nicht zuletzt davon abhängig, wie sich die Wettbewerbsfähigkeit darstelle. Es könnte also sein, dass die Marke genug Spielraum bei den Margen hat, um die Strafzölle von den Kunden fernzuhalten. Dann heißt es also vielleicht: Lieber ein hoher Absatz mit geringerer Marge als eine Marge in der gewohnten Höhe mit einbrechenden Absatzzahlen.

MG Motor bedauere jedoch diesen Schritt der EU und stellt dazu fest: „Das gefährdet unmittelbar die ambitionierten und wichtigen Klimaziele der EU. Denn erschwingliche Elektroautos sind für den Übergang zu klimaneutraler Mobilität unerlässlich.“ Die chinesische Marke bietet auch in Deutschland seit einiger Zeit erfolgreiche Elektromodelle wie den MG 4, MG 5 und MG ZS an.

Mehr Verbrenner für Europa

Unabhängig von den Strafzöllen habe MG Motor bereits im vergangenen Jahr damit begonnen, einen europäischen Standort für die Produktion zu suchen, um die Nachfrage in Europa besser sättigen zu können. Mit in Europa produzierten Elektroautos könnte MG Motor die zusätzlichen Zölle umgehen. „Die Verfügbarkeit unserer Autos ist weiterhin hoch und wird es auf absehbare Zeit auch bleiben. Im kommenden Jahr stehen Modellwechsel von einigen Elektrofahrzeugen hin zur nächsten Generation an“, führt MG Motor im Interview aus. Dabei könne es kurzzeitig zu Engpässen bei der Verfügbarkeit geben, die jedoch nichts mit den EU-Zöllen zu tun hätten.

Die Strafzölle betreffen indes nicht Autos mit Verbrennungsmotor. Und so verwundert es nicht weiter, dass auch MG Motor ankündigt, auf den europäischen Märkten künftig auch mehr Autos mit Hybrid- oder Benziner-Antrieben anzubieten. Mit dem MG 3 ist ein erstes solches Hybridmodell mit einem Kampfpreis bereits auch auf den deutschen Markt gebracht worden, den ZS gibt es ebenfalls in einer Verbrennerversion.

Quelle: Auto Bild – Preishammer bei China-Autos? MG Motor zu den Folgen der Strafzölle

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Gerd:

Läuft.
Billige Verbrenner aus China werden die Flottengrenzwert-Probleme der deutschen Hersteller noch erhöhen.
Für diesen Effekt der Strafzölle kann man sich nur bedanken.

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