Mercedes soll Ende der A-/B-Klasse und AMG-E-Plattform planen

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Mercedes-Benz

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Ola Källenius, CEO von Mercedes-Benz, hat die bislang deutlichsten Hinweise darauf gegeben, dass die Zukunft kleinerer Modelle wie der A-Klasse und B-Klasse zur Debatte steht. Obwohl er nicht ausdrücklich bestätigte, dass die Modelle der Kompaktklasse – wie Gerüchte vermuten lassen – eingestellt werden soll, sagte er: „Es ist nicht unser Ziel, ein Konkurrent von Volumenproduzenten zu sein. Dafür steht die Marke Mercedes-Benz nicht“. Hinzu fügte er, dass Mercedes-Benz „lieber nach oben als nach unten schauen“ werde. Auf dem Future of the Car Summit der Financial Times sagte er, dass Mercedes in wenigen Tagen weitere Details zum zukünftigen Produktplan des Unternehmens bekanntgeben will.

Das Verkaufsvolumen der kleineren Mercedes-Modelle war in letzter Zeit bereits eingeschränkt, da der Hersteller die knappen Halbleiterlieferungen für die profitableren Baureihen höherer Fahrzeugklassen priorisiert hat. Die Chipkrise sei aber nicht der Grund, sich aus den kleineren Segmenten zurückzuziehen. „Noch bevor die Lieferbeschränkungen begannen, hatten wir deutlich gemacht, dass unsere Strategie nicht darin besteht, das Volumen zu verfolgen“, sagte Källenius. Die Chipkrise sei in dieser Hinsicht „wie ein unerwünschtes Experiment“ gewesen.

Mercedes-Benz ist derzeit praktisch ausverkauft, da die knappen Lieferketten es dem Luxusautohersteller schwer machen, mit der steigenden Nachfrage Schritt zu halten, so Källenius weiter. Die Nachfrage nach Elektroautos übersteige das Angebot deutlich. Die Reaktion der Kunden auf die EQ-Familie elektrifizierter Mercedes-Modelle sei „so enorm gewesen, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun, um die Autos so schnell wie möglich zu den Kunden zu bringen“.

Källenius teaserte auch Details einer vollelektrifizierten Plattform für die Hochleistungsmarke AMG an. Auch hierzu soll es in wenigen Tagen beim Strategie-Update weitere Informationen geben. „Wir befinden uns jetzt in der vollständigen Entwicklung einer voll dedizierten elektrischen Architektur für AMG“, sagte er und fügte hinzu, dass die sportliche E-Plattform „irgendwann gegen Ende 2025“ auf den Markt kommen soll.

Quelle: Autocar – Mercedes-Benz A-Class could bow out after current generation / Reuters – Mercedes-Benz CEO sees soaring demand, teases electrified AMG platform

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Yoyo:

Die A-Klasse wurde seinerzeit eingeführt, um jüngere Leute zum Kauf eines Mercedes zu animieren. Tatsache war dann, dass hauptsächlich Senioren die A-Klasse und später die B-Klasse kauften und kaufen.
Ob der Plan von Mercedes aufgeht, die (noch!) rentenkräftige Klientel zu umwerben?

Yoyo:

Kannst gerne 20 Jahre noch aufschlagen.
Die spannende Frage ist, ob beim One-Pedal-Driving auch weiterhin Gas und Bremse verwechselt wird.

Nik8888:

Ich fürchte, dass Mercedes in der Luxusklasse nur bei den über 50ig jährigen noch wirklich punktet.
klar, dass ist auch die Kern Zielgruppe, aber für Nachwuchskäufer wird die Marke kaum noch Ausstrahlungskraft haben

Daniel W.:

SQUAD – auch als L7e-Fahrzeug mit 70 km/h für 2 Erwachsene vorne und 2 Kinder bis 1,25 m hinten.

Ab 6.250 Euro plus 19% MwSt. – das wären ab 7.437,50 Euro (ohne Türen, mit Türen ca. 8.400 Euro)

Peter:

Die Frage ist sicherlich auch, wie lange Robotertaxis noch auf sich warten lassen. Möglicherweise ist die Technik dort weiter als die gesetzgebung. Robotertaxis können (nach einer Eingewöhnungsphase der Kundschaft) die Zahl der Autos in den Städten wahrscheinlich massiv reduzieren, weil viele Individual-Pkw nicht mehr benötigt werden.

Wolfbrecht Gösebert:

@ Daniel W.:

„Die immer größer werdenden Autos, auch die der E-Autos, erinnern mich an die Dinosaurier, … ähnlich dürfte es wohl auch den großen E-Autos ergehen – diesmal durch Resourcenmangel.“

Ja, genau!
Doch es gibt auch ja gute Nachrichten, z.B. Fortschritte beim SQUAD aus NL:
squadmobility.com/

Solargestütztes L6-Leichtfahrzeug, Breite 1,2 m, Länge 2 m, 2 Personen, max. 45 km/h, manuell wechselbare Akkus, ab € 6.250 (+MWSt) jetzt bestellbar.

Daniel W.:

Die immer größer werdenden Autos, auch die der E-Autos, erinnert mich an die Dinosaurier, die wurden auch immer größer bis eine Klimakatastrophe, vermutlich verursacht durch einen Asteroiden, deren Ende besiegelte, ähnlich dürfte es wohl auch den großen E-Autos ergehen – diesmal durch Resourcenmangel.

Hier sehe ich das einseitige Schielen auf große und teuere Fahrzeuge als Gefahr. VW ist hier schlauer und setzt weiter auch auf kleinere E-Autos. Es ist abzusehen, dass in Zukunft die Innenstädte für große Fahrzeuge gesperrt werden und der Platz für Menschen und Stadtgrün zur Verfügung gestellt wird.

Heiko:

Da der i7 deutlich größer und länger als der EQS ist, müssen sie sich wohl
„nach oben“ orientieren :-/

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