Mercedes kommt beim E-Auto-Absatz nicht vom Fleck

Cover Image for Mercedes kommt beim E-Auto-Absatz nicht vom Fleck
Copyright ©

Mercedes-Benz / Press-Inform

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Der Autohersteller Mercedes-Benz hat im zweiten Quartal 547.100 Pkw und Vans verkauft, 9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Eine starke Kundennachfrage für Mercedes-Benz Pkw führte zu einem Anstieg der Auslieferungen an Kunden (Retail-Absatz) in den USA um 26 Prozent und in Deutschland um 7 Prozent. Die Zahl der Auslieferungen an die Händler (Konzernabsatz) wurde aufgrund der neuen globalen Zollpolitik bewusst angepasst, was sich insbesondere auf den Konzernabsatz von Mercedes-Benz Cars in den USA und China auswirkte. Mercedes-Benz Vans verkaufte im zweiten Quartal 93.400 Fahrzeuge. Der Absatz von elektrischen Vans stieg um 32 Prozent, getrieben durch eine solide Kundennachfrage nach vollelektrischen Modellen.

„Insgesamt sehen wir speziell in den USA und Deutschland eine gute Kundennachfrage nach unseren Produkten, einschließlich unserer Top-End-Fahrzeuge, obwohl Zölle den Absatz im zweiten Quartal beeinflusst haben. In China konnten wir in einem umkämpften Markt unsere Spitzenposition im Top-End Luxussegment im ersten Halbjahr behaupten. Ich freue mich sehr, dass wir für den neuen CLA sehr positives Feedback erhalten, denn er markiert den Startschuss für weiteres Wachstum bei Elektrofahrzeugen und die größte Produktoffensive bei Mercedes-Benz“, kommentiert Mathias Geisen, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG Vertrieb, die aktuellen Quartalszahlen.

Mercedes-Benz Cars verkaufte im zweiten Quartal 453.700 Pkw (-9 Prozent). Der Konzernabsatz wurde dabei durch das anhaltend dynamische Marktumfeld beeinflusst, speziell aufgrund einer bewussten Absatz- und Bestandssteuerung, um den Auswirkungen der Zollpolitik entgegenzuwirken, so der Hersteller. Die Kundennachfrage in den USA und Europa lag demnach über dem Niveau des Vorjahres. Der Absatz in den übrigen Märkten der Welt stieg im zweiten Quartal deutlich um insgesamt 24 Prozent, unter anderem getrieben von der Türkei und Märkten in Südamerika.

Der Top-End-Fahrzeugabsatz erreichte 14,3 Prozent des Gesamtabsatzes. Die Top-End-Auslieferungen an Kunden (Retail-Absatz) stiegen um 5 Prozent auf 69.000 Einheiten, getrieben durch die starke Kundennachfrage nach Mercedes-AMG Fahrzeugen (+19 Prozent) und der G-Klasse (+56 Prozent). Vor allem in den USA blieb die Kundennachfrage nach Top-End-Fahrzeugen stark, was zu einem Anstieg der Kundenauslieferungen (Retail Sales) um 15 Prozent führte. Als zweitgrößter Markt stärkte Mercedes-Benz seine Position in den USA mit weiteren Investitionen, darunter die Modernisierung des Showrooms in Manhattan. In China behauptete Mercedes-Benz seine Spitzenposition im Top-End Luxussegment im ersten Halbjahr.

E-Autos mit 24 Prozent im Minus

Der GLC blieb auch in der ersten Hälfte des Jahres 2025 das meistverkaufte Auto von Mercedes-Benz weltweit. Die Verkäufe des GLC stiegen im zweiten Quartal um 9 Prozent, während sich der neue CLE mit einem Absatzplus von 30 Prozent im zweiten Quartal und 66 Prozent in der ersten Hälfte des Jahres 2025 als beliebt erwies. Die weltweiten Verkäufe von Plug-in-Hybriden (PHEVs) stiegen im zweiten Quartal um 34 Prozent. Der Absatz von reinen Elektroautos (BEVs) hingegen ging um 24 Prozent auf 35.000 Einheiten zurück. In Europa erreichte der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge (xEVs) im zweiten Quartal 40 Prozent und weltweit 21 Prozent.

Das Jahr 2025 markiert den Startschuss einer Produktoffensive, in der Mercedes-Benz zahlreiche neue Produkte und Technologien auf den Markt bringen wird. Nachdem im ersten Halbjahr die ersten Modelle des neuen CLA in Europa eingeführt wurden, folgen im Laufe des Jahres weitere Märkte sowie weitere Modellvarianten. Im September wird der neue elektrische GLC vorgestellt, der das Elektroautoportfolio von Mercedes-Benz im Core-Segment stärken soll. Von beiden Modellen erhofft sich der Hersteller eine deutliche Belebung des E-Auto-Absatzes.

Elektro-Vans mit 32 Prozent im Plus

„Der Absatz von Mercedes-Benz Vans hat sich in Q2 2025 mit +13 Prozent positiv gegenüber dem ersten Quartal entwickelt. Dieses Wachstum ist auf eine gestiegene Dynamik sowohl bei den privaten als auch den gewerblichen Vans zurückzuführen. Wir freuen uns, dass unsere gesteigerten Bemühungen, ein Premium-Kundenerlebnis zu bieten und unser Portfolio zu elektrifizieren, im ersten Halbjahr zu einem Wachstum von 7 Prozent bei den privaten Vans und einem Plus von 42 Prozent bei den eVans geführt hat“, so
Sagree Sardien, Leiterin Mercedes-Benz Vans Sales & Marketing.

Aufgrund einer erhöhten Nachfrage sind die Auslieferungen an Kunden im Vergleich zum ersten Quartal um 18 Prozent angestiegen. Der Retail-Absatz wurde in Summe von einem stark umkämpften Marktumfeld beeinflusst, wobei die Auslieferungen an Kunden in Deutschland dank einer starken Nachfrage um 27 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen sind.

Der Absatz vollelektrischer Vans stieg im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um 32 Prozent auf 7 Prozent des Gesamtabsatzes, sie machen nun 10 Prozent aller Verkäufe in Europa aus. Als weiteres Kundenhighlight hat Mercedes-Benz Vans mit 5000 elektrischen Transportern den bisher größten Einzelauftrag für eVans erhalten, die in den kommenden Monaten an den Versandriesen Amazon ausgeliefert werden.

Im ersten Halbjahr betrug der Anteil der gewerblichen Vans am Gesamtabsatz 82 Prozent und unterstreicht damit die anhaltend hohe Relevanz des gewerblichen Segments für Mercedes-Benz Vans. Private Vans machten 18 Prozent des Gesamtabsatzes aus. Anfang nächsten Jahres will Mercedes-Benz Vans sein Produkt-Portfolio im Segment der privaten Vans um den VLE erweitern, der zuletzt mit nur zwei kurzen Ladestopps von jeweils 15 Minuten erfolgreich eine Langstreckenerprobung von fast 1100 Kilometern von Stuttgart nach Rom absolviert hat.

Quelle: Mercedes-Benz – Pressemitteilung vom 07.07.2025

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for E-Autos sind nach 17.000 Kilometern klimafreundlicher als Verbrenner

E-Autos sind nach 17.000 Kilometern klimafreundlicher als Verbrenner

Michael Neißendorfer  —  

Ein heute gekauftes E-Auto verursacht 73 Prozent weniger CO2 als ein Benziner – selbst unter Berücksichtigung der hohen Produktionsemissionen.

Cover Image for EU-Länder uneinig über Kurs im US-Handelskonflikt

EU-Länder uneinig über Kurs im US-Handelskonflikt

Sebastian Henßler  —  

Einigung im letzten Moment? Die EU ringt mit den USA um Zölle – der Automarkt steht im Zentrum der Verhandlungen mit weitreichenden Folgen.

Cover Image for VW-Konzern mit 50 Prozent Absatzplus bei E-Autos

VW-Konzern mit 50 Prozent Absatzplus bei E-Autos

Michael Neißendorfer  —  

Mit insgesamt 465.500 Einheiten waren Elektroautos der entscheidende Treiber für das leichte Wachstum auf Konzernebene.

Cover Image for Volvo und Siemens realisieren weltweit ersten vollelektrischen Rückbau

Volvo und Siemens realisieren weltweit ersten vollelektrischen Rückbau

Michael Neißendorfer  —  

Beim Bau des neuen Siemens Technology Campus in Erlangen wird bereits der Rückbau konsequent klimaneutral umgesetzt – dank Elektrobaggern und Co.

Cover Image for Porsche: Elektro-Macan ist der Besteller im ersten Halbjahr

Porsche: Elektro-Macan ist der Besteller im ersten Halbjahr

Michael Neißendorfer  —  

Porsche hat den Anteil an elektrifizierten Fahrzeugen im ersten Halbjahr 2025 deutlich gesteigert, großen Anteil daran hat der Macan.

Cover Image for Škoda reitet dank Elektroautos weiter auf der Erfolgswelle

Škoda reitet dank Elektroautos weiter auf der Erfolgswelle

Michael Neißendorfer  —  

Škoda kann seine Erfolgsgeschichte im ersten Halbjahr mit weiteren Rekorden fortsetzen – weil sich die E-Autos der Tschechen so gut verkaufen.