Mercedes-Benz legt Grundstein für Batteriefabrik in Untertürkheim

Cover Image for Mercedes-Benz legt Grundstein für Batteriefabrik in Untertürkheim
Copyright ©

Daimler

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Mit der symbolischen Grundsteinlegung für die erste Batteriefabrik treibt das Mercedes-Benz Werk Untertürkheim seine Transformation zum High-Tech Standort für Elektromobilität voran. Die neue Batteriefabrik im Werksteil Brühl ist ein weiterer wichtiger Bestandteil im globalen Batterie-Produktionsverbund innerhalb des Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz Cars mit insgesamt neun Batteriefabriken an sieben Standorten auf drei Kontinenten. Zum Ende der Dekade wird Mercedes-Benz Cars im Werksteil Brühl bei Esslingen auf 12.000 Quadratmetern in einer neu errichteten und CO2-neutralen Batteriefabrik hocheffiziente Antriebsbatterien für künftige Elektrofahrzeuge der Produkt- und Technologiemarke EQ produzieren.

An der Feier zur Grundsteinlegung nahmen teil: Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Wolfgang Reimer, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Stuttgart und Dr. Jürgen Zieger, Oberbürgermeister der Stadt Esslingen, Frank Deiß, Leiter Produktion Powertrain Mercedes-Benz Cars und Standortverantwortlicher des Mercedes-Benz Werks Untertürkheim und Michael Häberle, Betriebsratsvorsitzender des Mercedes-Benz Werks Untertürkheim.

„Die Grundsteinlegung für die Batteriefabrik im Mercedes-Benz Werk Untertürkheim ist ein gutes Signal für die Nachhaltigkeit der Mobilität und ein Bekenntnis zum Standort. Die Batteriefabrik im Werksteil Brühl steht für unser Versprechen, sowohl unsere Autos als auch deren Produktion noch grüner zu machen. Wir werden hier künftig die Batterie als Herz des Elektroautos selbst montieren.“ – Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars

Die Batterie ist eine Schlüsselkomponente der Elektromobilität und ein integraler Bestandteil der Fahrzeugarchitektur. Die Intelligenz der Batterie steckt in einem Gesamtpaket aus Hard- und Software. Entwicklung, Fertigung und Integration von komplexen Batterie-Systemen zählen zu den Kernkompetenzen von Mercedes-Benz Cars. Insgesamt investiert das Unternehmen mehr als eine Milliarde Euro in einen globalen Batterie-Produktionsverbund innerhalb seines weltweiten Produktionsnetzwerks. Aktuell besteht der Batterie-Produktionsverbund aus neun Fabriken an sieben Standorten auf drei Kontinenten.

Die lokale Fertigung von Batterien ist ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Elektrooffensive von Mercedes-Benz Cars und der entscheidende Baustein, um die weltweite Nachfrage nach Elektroautos flexibel und effizient zu bedienen. Der globale Batterie-Produktionsverbund sichert die Wettbewerbsfähigkeit von Mercedes-Benz Cars und stellt die jeweiligen Standorte auf eine wettbewerbsfähige Basis. Die Batteriezellen kauft Daimler auf dem Weltmarkt zu. In den Batteriefabriken werden die Zellblöcke zu einem einbaufähigen Batterie-Gesamtsystem montiert – inklusive Gehäuse, Steuergerät sowie Funktionsüberprüfung.

„Emissionsfrei, vernetzt und autonom soll die neue Mobilität sein. Und Daimler ist dabei ein entscheidender Gestalter. Mit einer großen Elektro-Offensive sowie mit emissionsfreien Produkten und Produktionsweisen gibt Daimler richtig Gas in Richtung nachhaltiger Mobilität. Die Batteriefabriken in Sindelfingen und hier stärken Baden-Württembergs Rolle als führenden Anbieter für nachhaltige Mobilität und tragen dazu bei, Wertschöpfung und Arbeitsplätze langfristig zu sichern.“ – Winfried Kretschmann, Baden-Württembergs Ministerpräsident

Bei der Batterie-Produktion ist höchste Präzision und Fachwissen nötig. Alle Mitarbeiter, die künftig an der Montagelinie im Werksteil Brühl arbeiten, werden im Bereich Hochvolt-Technologie geschult. Darüber hinaus qualifizieren sie sich in einer Anlauffabrik für Batterien am Standort Untertürkheim.

Im Rahmen der Verhandlungen zu den Zukunftsbildern der letzten Jahre besteht seit Herbst 2018 im Mercedes-Benz Werk Untertürkheim ein „Projekthaus eATS“, um Know-how für die nächste Generation eines elektronischen Antriebstrangs (eATS) aufzubauen, sowie ein „ E-Technikum“, in dem unter anderem Prototypen für den elektrischen Antrieb aufgebaut werden. Außerdem verantwortet das Werk Untertürkheim seit Jahresbeginn 2019 die Batterie-Anlauffabrik. Sie bildet die Brücke zwischen Entwicklung und Serienproduktion. Hier werden die Energiespeicher auf eine produktionsgerechte Produktgestaltung hin geprüft und optimiert, um in den weltweiten Batteriefabriken eine effiziente Großserienproduktion sicherzustellen.

Neben dem Aufbau der Batterien werden in der Anlauffabrik Mitarbeiter für die zukünftige Serienmontage in den Werksteilen Brühl und Hedelfingen qualifiziert. Das Mercedes-Benz Werk Untertürkheim bündelt damit wichtige Kompetenzen als Anlauffabrik, insbesondere für die Batterieproduktion. Im Jahr 2018 wurde zudem bekanntgegeben, dass die Kapazität für die bereits im Vorjahr mit dem Betriebsrat vereinbarte Batterieproduktion noch einmal verdoppelt wird. Außerdem wurde vereinbart, dass das Mercedes-Benz Werk Untertürkheim auch im Werksteil Hedelfingen eine Batteriefabrik erhält.

Michael Häberle, Betriebsratsvorsitzender Mercedes-Benz Werk Untertürkheim: „Viele Kolleginnen und Kollegen in der Benziner- und Dieselproduktion müssen für die neuen, alternativen Antriebe und speziell in der Batteriefabrik für die Arbeit an Hochvoltsystemen qualifiziert werden. Wir haben mit dem Unternehmen eine Beschäftigungssicherung bis Ende 2029 vereinbart. Am Standort muss deshalb in Themen mit langfristiger Perspektive investiert werden. Die Grundsteinlegung der Batteriefabrik gehört dazu.“ Im Rahmen der geplanten Neuaufstellung „Projekt Zukunft“ haben sich Konzernleitung und Betriebsrat auf eine Verlängerung der Zukunftssicherung bis Ende 2029 verständigt. Bis dahin sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Die Regelung greift zum Start in der neuen Struktur voraussichtlich ab Herbst 2019.

Quelle: Daimler – Pressemitteilung vom 05.04.2019

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Niki:

Diese Zetsche Leute haben von Elektromobilität praktisch keine Ahnung. Sie sind mit dem Verbrenner aufgewachsen und wollen prinzipiell keine eAutos. Man sehe sich nur die ganzen Fehlentscheidungen der letzten Jahre an: Trennung von Tesla, Smart Verkauf an den chinesischen eAuto Hersteller Geely usw…
Diese Batterie – Montage – Ambitionen dienen nur zur Beruhigung der Politiker und des (einfachen) Volkes.
Mercedes bastelt auch schon Jahrzehnte am Wasserstoffauto, aber es verläuft alles im Sand.
Für mich ist diese symbolischen Grundsteinlegung einer Batteriefabrik ein reiner PR Gag, der noch dazu viel zu spät kommt.

Ähnliche Artikel

Cover Image for MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

Michael Neißendorfer  —  

Auf einer 800-Volt-Plattform aufbauend, versprechen die Elektroautos nicht nur flotte Ladezeiten sondern auch hohe Reichweiten und viel Leistung.

Cover Image for Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Sebastian Henßler  —  

Für härteste Einsätze gemacht: Munros elektrischer 4×4 bietet Nutzlast, Zugkraft und drei Aufbauformen – wartungsarm, geländetauglich und alltagstauglich.

Cover Image for Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Michael Neißendorfer  —  

Ein entscheidender Gamechanger in der Elektromobilität spielt sich nicht auf der Straße ab – sondern in der Einfahrt, wie Zahlen von Ford zeigen.

Cover Image for Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Sebastian Henßler  —  

Vier Motoren, 1625 Nm Drehmoment und Launch Cam: Rivian stattet R1T und R1S mit verbesserter Technik für Alltag und Offroad aus.

Cover Image for Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Serienproduktion der Batterien für den vollelektrischen CLA setzt die Mercedes-Benz Tochter Accumotive in Kamenz einen großen Meilenstein.

Cover Image for Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Sebastian Henßler  —  

Ultra Violet trifft auf Flaming Red: Der ID.3 GTX Fire + Ice erinnert an den Golf-Klassiker von 1990 – jetzt mit Elektroantrieb, Design von Bogner und 240 kW Power.