Mercedes: Aus EQS wird S-Klasse, als Verbrenner und E-Auto

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Sebastian Henßler
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Mercedes-Benz plant, die nächste Generation seiner S-Klasse-Modelle und die elektrischen EQS-Modelle unter einem gemeinsamen Namen zu vereinen. Damit will die deutsche Marke eine größere Einheitlichkeit zwischen ihren Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor und den Elektroautos schaffen. Dies bedeutet, dass die S-Klasse auch in ihrer achten Generation, die für 2030 geplant ist, weiterhin als Auto mit Verbrennungsmotor erhältlich sein wird, wie Autocar.co.uk in einem entsprechenden Bericht ausführt. Ursprünglich hatte Mercedes vorgesehen, das elektrische EQS-Modell ab Ende des Jahrzehnts als Ersatz für die S-Klasse einzuführen.

Ola Källenius, CEO von Mercedes-Benz, bestätigte, dass der Name EQS, der 2021 für das elektrische Flaggschiff eingeführt wurde, künftig nicht mehr verwendet wird. „In Zukunft wird es zwei S-Klassen geben – eine mit Verbrennungsmotor und eine elektrische“, erklärte er. Beide Versionen sollen ein ähnliches äußeres und inneres Design haben. Sie basieren jedoch auf unterschiedlichen Plattformen: Die elektrische S-Klasse wird auf der kommenden MB.EA Large-Plattform aufbauen, während die Version mit Verbrennungsmotor eine weiterentwickelte Version der aktuellen MRA-Architektur nutzt. Dieser Ansatz spiegelt die Strategie wider, die Mercedes-Benz bereits bei der neuen G-Klasse verfolgt, die sowohl mit Verbrennungs- als auch mit Elektromotor angeboten wird, ohne dass es signifikante Unterschiede im Design gibt.

Diese Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, in dem die Verkaufszahlen sowohl der S-Klasse als auch der EQS-Modelle enttäuschend ausfallen. Die Auslieferungen der S-Klasse mit Verbrennungsmotor sanken im ersten Quartal 2024 um 37 Prozent, was dazu führte, dass die Produktion im Werk 56 in Sindelfingen auf eine einzige Schicht reduziert wurde. Statt 2023 einen Elektroauto-Anteil von angepeilten 20 Prozent zu erreichen, landete der Automobilhersteller bei 11 Prozent. Dies führte dazu, dass Mercedes sein Ziel, bis 2025 50 Prozent seiner jährlichen Verkäufe mit reinen Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeugen zu erzielen, auf das Jahr 2030 verschob.

Für das Jahr 2024 hat Mercedes-Benz ein Budget von bis zu 14 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung sowie für Investitionen in digitale Technologien, Elektromobilität und fortschrittliche Verbrennungsmotoren veranschlagt. Källenius betonte, dass die Motoren des Unternehmens immer auf dem neuesten Stand der Technik bleiben würden. Gleichzeitig bekräftigte er, dass die geplanten Investitionen in die Elektromobilität fortgesetzt werden sollen. Die Entwicklung der kommenden MB.EA Large-Plattform für E-Autos werde fortgeführt, trotz Spekulationen, dass Mercedes auf die EVA2M-Plattform umschwenken könnte. Die MB.EA-Plattform soll nicht nur die Nachfolge des EQS antreten, sondern auch für zukünftige Elektroversionen der E-Klasse, GLE und GLS genutzt werden.

Insider erwarten, dass die Einführung einer achten Generation der S-Klasse mit Verbrennungsmotor auch die Weiterentwicklung der E-Klasse sicherstellt, die in einer siebten Generation mit Benzin-, Diesel- und Elektroantrieb angeboten wird, so Autocar.co.uk. Bevor aus dem EQS die S-Klasse wird, soll der EQS in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 ein umfangreiches technisches Upgrade erhalten, während die S-Klasse mit Verbrennungsmotor im Jahr 2026 ein Facelift bekommt.

Quelle: Autocar.co.uk – Electric Mercedes S-Class to replace EQS for next generation

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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