Massenproduktion des neuen Mini Cooper kann starten

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BMW / Mini

Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Das Joint Venture des Münchner Autobauers BMW und dem chinesischen Automobilkonzern Great Wall Motor mit dem Namen „Spotlight Automotive Limited“ ist jüngst erstmals in der Liste der offiziellen Hersteller aufgetaucht. Damit ist der Weg geebnet für den Start der Massenproduktion des neuen elektrischen Mini Cooper im Werk im chinesischen Zhangjiagang, berichtet Automobil Industrie Vogel.

Vorgesehen ist demnach zunächst eine Jahresproduktion von 160.000 Fahrzeugen, die vor allem für den europäischen und nordamerikanischen Markt gedacht seien. Angeboten werden soll der neue Mini zum einen mit einem 40,7 kWh fassenden Akku und 135 kW Leistung (184 PS) sowie mit einem etwas größeren Akku mit 54,2 kWh Kapazität sowie 160 kW Leistung (218 PS). Auch ein elektrischer Crossover soll in China gebaut werden, der neue elektrische Mini Countryman wird hingegen in Leipzig produziert.

Chance, aber auch Risiko

In China werde die Zusammenarbeit von BMW mit Great Wall als Vertrauensbeweis in die chinesische Technologie gewertet, heißt es in dem Bericht. Die Produktion des neuen elektrischen Minis in Asien ermögliche es BMW zudem, das Fahrzeug in Europa günstiger anzubieten.

Das Joint Venture wurde allerdings bereits vor fünf Jahren gegründet, und damit noch in Zeiten, in denen die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen China und der EU noch nicht von Überlegungen zu Strafzöllen auf chinesische Fahrzeuge überlagert wurde. Diese könnten perspektivisch zumindest Teile der Kostenersparnis wieder zunichte machen. Und auch in den USA gibt es zunehmend Maßnahmen wie den Inflation Reduction Act, die die Einfuhr chinesischer Fahrzeuge in das Land eindämmen sollen. Eine entsprechende Reaktion Chinas dürfte somit ebenfalls nur eine Frage der Zeit sein.

Doch auch in Asien ist die Marktsituation schwierig. Elektrische Kleinwagen wie der Mini Cooper hätten in China zuletzt einen deutlichen Absatzabschwung zu verzeichnen gehabt, heißt es weiter. Im ersten Halbjahr 2023 seien gut 42 Prozent weniger elektrische Kleinwagen verkauft worden als im Jahresvergleich – in keinem anderen Segment habe es einen derartigen Rückgang gegeben.

Es ist also unklar, ob BMW vom Siegeszug der elektrischen Automobilbauer profitieren kann oder am Ende in schwierige Fahrwasser inmitten eines Handelskonflikts zwischen Europa und China gerät.

Quelle: Automobil Industrie Vogel – „BMW und Great Wall erhalten Produktionslizenz zum Bau des Mini E“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Dieter schel:

Ist ja richtig so, man kann ja schon diskutieren ob eine Förderung Überhaupt notwendig ist, und warum sollte man Fahrzeuge subventionieren von denen die französische Wirtschaft 0 Vorteile hat

Roman L.:

Frankreichs Liste wird immer länger.. ;-)

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