Nutzfahrzeughersteller MAN läutet Abschied vom Diesel in Nürnberg ein

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Der Nutzfahrzeughersteller MAN hat in seinem Werk in Nürnberg die Produktion des neuen 13-Liter-Dieselmotors D30 gestartet. Es ist der letzte seiner Art – nach mehr als 100 Jahren Dieselmotorenbau am Standort, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung. Der D30 werde der letzte vollständig neu entwickelte Diesel-Nutzfahrzeugmotor bei MAN werden, eine Nachfolgegeneration sei nicht geplant.

Damit verkörpere der Selbstzünder die Brücke beim Übergang vom Verbrennungsmotor hin zu den elektrifizierten Antrieben. Sein Produktionsstart erfolgt nahezu parallel zum im Frühjahr geplanten Beginn der Batterie-Serienproduktion am Standort. Die in Nürnberg montierten Akkus werden in Elektro-Lkw des Herstellers verbaut, der Standort werde damit für viele Jahre Herzstücke der Antriebe sowohl für Verbrenner als auch für elektrisch angetriebene Fahrzeuge von MAN fertigen.

Das Unternehmen hat für die Realisierung der Fertigung seines letzten Diesels nochmals rund 220 Millionen Euro in den Standort investiert sowie weitere 30 Millionen Euro für die dazugehörige Kurbelwellenfertigung im Werk Salzgitter. Es ist der größte Standardmotor im Portfolio, der in den 40-Tonner-Sattelzugmaschinen MAN TGX und TGS verbaut wird. Der D30 löst die bisher verfügbaren D26- und D15-Motorbaureihen ab. Der D30 ist erhältlich in sechs Leistungsstufen von 380 bis 560 PS (2100 bis 2800 Nm). Der Motor soll rund 5 Prozent weniger Diesel verbrauchen als seine Vorgänger.

Zum Produktionsstart kamen der Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König, Traton CEO Christian Levin, Head of Traton Group R&D Niklas Klingenberg sowie MAN CEO Alexander Vlaskamp, MAN Produktionsvorstand Michael Kobriger, Standortleiter Matthias Meindl und weitere Gäste in die Fertigung.

„2030 soll jedes zweite Fahrzeug, das wir an Kunden ausliefern, einen emissionsfreien Antrieb haben. Das heißt aber auch, dass wir auf dem Weg der Transformation hin zur Elektromobilität noch lange Zeit sehr effiziente Verbrenner benötigen“, so MAN CEO Alexander Vlaskamp. In Nürnberg investiere MAN deshalb in beide Technologien, das mache den Standort zukunftsfest und stelle ihn auf zwei starke Beine. „So sichern wir Beschäftigung. Und in Bayern können wir dabei auf die Unterstützung der bayerischen Landesregierung zählen, damit wir diesen Kurs auch weiter beschreiten können“, so Vlaskamp.

Quelle: MAN – Pressemitteilung vom 24.02.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Pedro G.:

Jeder Verbrennermotorenhersteller muß sich Fragen was für ein Potential hat der Verbrenner noch zu welchen Produktionskosten das auch die Umwelt leben kann ⁉️

Daniel W.:

„Der letzte Dinosaurier“ – hoffentlich, denn bei der Politik ist noch nicht so eindeutig wohin die Reise gehen soll.

Vielleicht ist nach 4 Jahren Friedrich Merz und Donald Trump klar, ob die Energie- und Verkehrswende gelingt oder nicht.

Die Frage ist, ob es die großen Demokratien dann noch gibt oder ob die Diktaturen unser Klima retten werden.

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