Lindner: Markt soll über Auto-Zukunft entscheiden

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Im Zuge der Debatte um das geplante Aus von Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035 in der Europäischen Union nimmt Bundesfinanzminister Christian Lindner eine Schlüsselposition ein. Er setzt sich für einen erweiterten Einsatz von E-Fuels ein, synthetischen Kraftstoffen, die als umweltfreundliche Alternative zu Elektroautos dienen könnten.

Lindner betonte, dass der Staat steuerliche Anreize schaffen sollte, um diese Technologie neben der Elektromobilität zu fördern. „Klimafreundliche Kraftstoffe sollten steuerlich ähnlich behandelt werden wie Elektroautos“, erklärte er Medienberichten zufolge.

Trotz der Entscheidung der EU, den Verkauf neuer Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035 zu verbieten, sieht Lindner in synthetischen und biologischen Kraftstoffen weiterhin ein großes Potenzial. Der FDP-Vorsitzende argumentiert, dass die Technologieoffenheit im Vordergrund stehen und der Markt die besten Lösungen hervorbringen sollte. Die Autoindustrie, vertreten durch VW-Chef Oliver Blume, in einem Artikel der Augsburger Allgemeine, mahnt jedoch zur Konstanz politischer Entscheidungen, um Planungssicherheit zu gewährleisten.

Die Bundesregierung arbeitet bereits an Gesetzesänderungen, um die steuerliche Förderung von E-Fuels voranzutreiben. Dies könnte unter anderem durch angepasste Steuersätze für Dienstwagen erreicht werden, die mit diesen Kraftstoffen betrieben werden. E-Fuels gelten als klimafreundlich, da sie nur so viel CO₂ freisetzen, wie sie zuvor aus der Atmosphäre aufgenommen haben. Ihre Herstellung erfordert jedoch einen hohen Energieaufwand, der nur durch erneuerbare Energien klimaneutral gestaltet werden kann. Und gesundheitsschädliche Schadstoffe sowie Lärm verursachen Verbrenner mit E-Fuels trotzdem weiterhin.

Das Vorhaben könnte innerhalb der Regierungskoalition zu Spannungen führen, insbesondere zwischen der FDP und den Grünen, die gegen eine Aufweichung des Verbrenner-Verbots sind. Die SPD positioniert sich in dieser Debatte – wie so oft – noch unentschlossen. Lindner hofft, dass die steuerlichen Anreize nicht nur der Industrie signalisieren, dass die Regierung ernsthaft an Technologieoffenheit interessiert ist, sondern auch dazu beitragen, die Akzeptanz von E-Fuels zu erhöhen.

VW-Chef Blume betont, dass der Volkswagen Konzern auf die Zukunft vorbereitet ist, egal ob mit Verbrennungsmotoren oder ausschließlich mit Elektroautos. Die Flexibilität sei entscheidend, und am Ende müsse der Kunde entscheiden. Lindner unterstreicht diese Sichtweise und plädiert dafür, dass der Markt die effektivsten und beliebtesten Lösungen bestimmen sollte, anstatt dass politische Entscheidungen dies vorgeben.

Quelle: Automotive News Europe – German finance minister wants more combustion-engine options post-2035 / Augsburger Allgemeine – Neuer Lindner-Plan: Weniger Steuern für E-Fuel-Autos

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Kona64:

Die Story mit den EFuels dient, ebenso wo die Lüge vom Heizen mit H2, dazu, dass weiter Verbrenner verkauft werden. Die Leute lassen sich gerne täuschen und glaube sie könnten dann auch bale EFuels kaufen. Die wird es nicht geben. Die Autos sind aber im Markt. Damit ist der Absatz von fossilen Brennstoffen gesichert.

Wolfgang M.:

„Der Markt wird es richten, denn die e-Fuels werden sehr teuer werden, mit dem hohen Stromverbrauch, den sie haben bei der Produktion.“
Ich denke da wird der Markt wenig ausrichten, da die Großzahl der e-fuel-Fahrzeuge wohl als steuerlich geförderte Firmenwagen eingesetzt werden dürften.
Und bei Firmen gilt immer noch:
Betriebsausgaben mindern den Grenzsteuersatz auf Kosten der steuerzahlenden Allgemeinheit!!

Andreas V.:

Ich habe auch keine Kinder, aber meine Energiewende ist jetzt seit 2 Jahren abgeschlossen.
Alle (die können) mitmachen, los jetzt!!

Joe Blue:

Efools werden sich nur Porsche Fahrer leisten können. FDP ist die Partei der Millionäre. Abgesehen davon werden wir bis 2030 nicht mal 1% des deutschen Benzins durch Efools ersetzen können.

MatthiasGe:

Christian Lindner möchte mit seinem Porsche auch in Zukunft mit 250 km/h über die Autobahn brettern. Egal bei der nächsten Bundestagswahl und hoffentlich bei den nächsten Länderwahlen steht eine 4 vor dem Komma. Somit hat sich das Thema erledigt.

Andreas.T:

Die Entwicklung des Klimas weltweit wird uns in den nächsten Jahren auf dramatische Art und Weise zeigen wie irrsinnig ein Festhalten an CO2 intensiven Verbrennern ist. Das ein Herr Lindner und ein Herr Wissing Null Kenntnisse von Autos und von Wirkungsgraden hat ist ja auch nicht schlimm. Aber ständig von technologieoffenen Systemen zu reden zeigt nur die Verflechtung der FDP mit der deutschen Verbrennergilde. Nur die FDP ist für Efuels und gegen das Tempolimit.
Die nächste Wahl wird es richten.

Artur Baumann:

Ich rate Hr. Lindner, am Auspuff seines Autos zu schnüffeln. Da kommt nicht nur CO2 raus. Auch bei eFuels ist das so. Selbst wenn eFuels steuerfrei sind, sind sie immer noch viel zu teuer, weil die Herstellung verlustbehaftet ist. Sie sind nur für Anwendungsfälle sinnvoll, wo nichts anderes geht. Mal abgesehen von der Vermutung, dass es sich bei der Motivation für das Handeln Hr. Lindners nur um einen Ureflex (Freude am Feuer) handelt, scheint das Thema Gesundheitsschutz in der Diskussion keine Rolle zu spielen.

Axel Poeschmann:

Der Markt hat sich doch längst pro Elektromobilität entschieden, Herr Lindner! Ich kann dieses Geschwafel überTechnologieoffenheit und Efuels seitens der unbelehrbaren FDP nicht mehr hören! Der Zug ist doch schon längst abgefahren.

HANS-PETER:

Ich denke Herr Lindner, es wird Zeit die Erste Klimaklage gegen Deutschland in Angriff zu nehmen. Sie sind eine Katastrophe für die Umwelt und absolut nicht tragbar. Das gleiche tun mit Steuergeldern für etwas was es gar nicht gibt. Es gibt nirgends soviel Überschuss Strom den man zu E-Fuels verarbeiten könnte. Der Ansatz der Klima Klage wäre wirklich einfach in Deutschland. Tempolimit auf Autobahnen muss her und zwar sofort. Alles andere kann warten. e-Fuels für den Privatverkehr gibt es erst wenn die Flugzeuge alle betankt wurden die durch die Welt fliegen. Der Markt wird es richten, denn die e-Fuels werden sehr teuer werden, mit dem hohen Stromverbrauch, den sie haben bei der Produktion. Die Menschen wollen HVO schon nicht haben weil es erstens ein Bisschen teurer ist und zweitens versteckte Stoffe drin hat wie Palmöl, welches die Urwälder schädigt. Zudem gibt auch HVO und e-Fuels in geschlossenen Räumen Tote Menschen, das wollt ihr wirklich Umweltschutz nennen?

Icke 63:

Genau so ist es.Due FDP gehört sofort aus der Koalition ausgeschlossen.Solche dummen Politiker denen die Umwelt völlig Egal ist und Angst haben das sie ihren privaten Verbrenner Porsche nach 2035 nicht mehr neu kaufen und fahren können.Spoileralarm Hr.Lindner!!!!

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