Lightyear One legt mit 60-kWh-Akku mehr als 700 km zurück

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Lightyear

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Das Solar-Elektroauto-Start-up Lightyear hat sein neuesten Validierungsprototyp auf eine Teststrecke in Deutschland gebracht und dabei einen laut eigener Aussage wichtigen Meilenstein in seiner Geschichte erreicht: Das Solar-E-Auto Lightyear One hat mit einer einzigen Batterieladung gut 710 Kilometer zurückgelegt. Das markiert die höchste Reichweite, die ein Elektroauto mit einem 60 kWh großen Akku jemals erreicht hat. Umgerechnet hat der Lightyear One pro 100 Kilometer nur 8,45 Kilowattstunden Strom verbraucht.

Mit einer Geschwindigkeit von 85 km/h fuhren die Testfahrer fast 9 Stunden lang mit einer einzigen Ladung. Selbst die effizientesten Elektroautos auf dem Markt verbrauchen heute rund 50 Prozent mehr Energie bei dieser relativ niedrigen Geschwindigkeit. Welchen Reichweiten-Anteil die auf dem Fahrzeug montierten Solarkollektoren bei der Testfahrt hatten, teilte das Unternehmen allerdings nicht mit.

Nach vier Jahren harter Arbeit und eigener Entwicklung bestätigt dies die Leistung unserer patentierten Technologie und zeigt, dass wir unser Versprechen auch wirklich einlösen können“, sagt Lex Hoefsloot, CEO von Lightyear. Mit dem ersten Validierungstest will Lightyear die Energieeffizienz von Elektrofahrzeugen auf die nächste Stufe gebracht haben. Denn ein möglichst niedriger Energieverbrauch stellt sicher, dass auch mit einer kleinen Batterie eine hohe Reichweite zurückgelegt werden kann. Und da Batterien abhängig von der Akkugröße der mehr oder weniger teuerste Teil eines Elektroautos sind, könne Lightyear in Zukunft auf erschwingliche Elektroautos mit viel Reichweite hinarbeiten, so das Unternehmen in einer aktuellen Mitteilung.

Die Ergebnisse des Reichweitentests übertrafen laut eigener Aussage die Erwartungen und lieferten wertvolle Erkenntnisse zur Verbesserung des Fahrzeugs. Von der Messung des Ertrags der Sonnenkollektoren bis zum Energieverbrauch des Kühlsystems soll der Lightyear One nun weiter verbessert werden. Für die nahe Zukunft stehen weitere Tests bevor, wie etwa Crashtests und ein offizieller WLTP-Fahrzyklustest. Und in der ersten Jahreshälfte 2022 schließlich soll eine exklusive Serie von 946 Lightyear One in Produktion gehen.

Quelle: Lightyear – Pressemitteilung vom 08.07.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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VictorVanDoom:

Den gleichen Gedanken hatte ich beim lesen des Artikels auch. Der Ioniq ist ja wirklich sparsam und ich komme damit auf der BAB bei ~90km/h bei 10-11kw/h/100km raus (hängt immer von der Strecke ab).

Stefan:

Natürlich macht es Sinn, PV auf BEVs zu installieren. Wie jetzt schon bei den Ottos, werden BEVs auch hauptsächlich rumstehen. Dann ist es schon sinnvoll, das sie beim rumstehen von der Sonne geladen werden und einen Teil ihres Grundverbrauchs und der durchschnittlichen Tagesfahrstrecke ohne Steckdose laden.

neumes:

Selbst die effizientesten Elektroautos auf dem Markt verbrauchen heute rund 50 Prozent mehr Energie bei dieser relativ niedrigen Geschwindigkeit

nur mal so als Randnotiz:
mit meinem IONIQ verbrauche ich bei konstanter Autobahnfahrt mit 85-90 km/h
knapp 10,2 kW/100km…ohne Windschatten

und das ohne PV auf dem Auto… nunja, 50% mehr schaut anders aus…

auch diese Auto wird Abnehmer finden für den Preis. Massenmarktfähig ist was anderes.

es bleibt dennoch spannend

Daniel W.:

Ja 500 kg sind etwas wenig – Citroen Ami Elektro (45 km/h) mit dünnen „Stahlröhrchen“ läge zwar darunter.

600 kg sind besser, dann gibt es eine Karosserie mit gepressten Stahl- und Aluteilen (wie beim Microlino 2.0) für etwas mehr Sicherheit.

Farnsworth:

Zumal, wenn Tesla die kosten tatsächlich mit der 4680 halbiert haben sollte, dann würde ein 50kWh Akku gerade mal 2500€ kosten. Was ist daran bitte teuer? Da sind wir schon im Bereich eines defekten Turboladers.

Farnsworth

Farnsworth:

Selbst unser Twizy wiegt mehr als 500kg. Und sowas hätte ich nie als Erstauto, sondern immer nur als Zweitwagen. Dafür ist es allerdings wirklich sehr tauglich.

Farnsworth

Daniel W.:

Das E-Auto der Zukunft:

Karosserie windschnittig, nicht zu hoch und mit Solarzellen.

Gewicht max. 1.500 kg und max. 50 kWh an Batterien.

Höchstgeschwindigkeit 120 km/h (Gesetzgeber sollte diese Grenze für alle Strassen festlegen).

Für Stadtautos reichen 500 kg für 2 Personen, 10 kWh für 100 km und Solarzellen.

David:

Also 5,5% kamen aus Solarenergie. Das klingt halbwegs realistisch und zeigt, was für ein Blödsinn es ist, Autos mit Solarzellen zuzupflastern. Auch ist ein Test bei konstant 85km/h völlig sinnlos, weil es kein realitätsnahes Szenario ist. In der Effizienz und der Reichweite wird ein EQS dieses Gefährt auf der Autobahn bei üblichen Geschwindigkeiten pulverisieren. Interessant fand ich das Statement des CEO, wie teuer doch der Akku bei einem Elektroauto sei. Hat er nicht realisiert, dass sein Auto 150k kosten soll und in dieser Preisklasse Elektroautos jeglicher Akkugröße keinen Aufpreis zu Verbrennern kosten?

Pesto:

Bei Minute 03:01 ist in der Grafik der Solaranteil genannt: 3,45kWh.

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