„Lightyears Mission ist es, überall und für alle saubere Mobilität zu bieten“

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Lightyear

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Dem US-Wirtschaftsmagazin Forbes zufolge soll weder Tesla, Nikola oder ein anderes aufstrebendes E-Auto-Start-up das bahnbrechendste Automobilunternehmen der Welt sein – sondern Lightyear. Die Niederländer sind mit dem Lightyear One bekannt geworden, einem hocheffizienten Elektroauto mit Solarzellen, die in die Motorhaube und das Dach des Autos integriert sind. Für dieses Energielayout sei keine komplette Netzinfrastruktur erforderlich, so Forbes: Denn der Lightyear One könne dank seiner Effizienz und je nach Nutzung auch fast das ganze Jahr über autark vom Stromnetz gefahren werden. Forbes sprach mit CEO Lex Hoefsloot und VP Marketing Tessie Hartjes, um mehr über das spannende Fahrzeugkonzept und die Zukunftspläne des Unternehmens zu erfahren.

Hoefsloot zufolge will Lightyear im ersten Quartal 2021 einen neuen Prototypen vorstellen, Ende 2021 dann soll das erste Auto an einen der 125 Kunden ausgeliefert werden, die bisher gegen eine Vorauszahlung von 150.000 Euro einen Lightyear One reserviert haben. Reichweitenangst soll mit dem Solar-Elektroauto der Vergangenheit angehören, schon allein deshalb, da die Solarkollektoren ausreichend Sonnenenergie für täglich zwischen gut 40 und 60 Kilometern einsammeln können, wie der Lightyear-CEO erklärt. Das ist mehr als die tägliche Pendlerstrecke eines Durchschnitts-Pkw in Deutschland.

Insgesamt soll der Lightyear One eine Reichweite von 725 km im WLTP-Zyklus aufweisen. „Wir glauben, dass ein Auto mit dieser Reichweite und seinem geringem Energieverbrauch der Schlüssel für eine massive Einführung von Elektroautos sein kann“, sagt Hoefsloot. Zumal dank der im Auto verbauten Photovoltaik der Ausbau der Ladeinfrastruktur entspannter angegangen werden könne und weniger kostspielig ausfalle. Dieses Konzept sei „der Beginn von etwas Neuem in der Mobilität“, so der Lightyear-Chef. Er geht sogar davon aus, mit Lightyear irgendwann sogar ein energieneutrales Auto verwirklichen zu können.

Lightyears Mission ist es, überall und für alle saubere Mobilität zu bieten“, sagt Tessie Hartjes, Lightyears Marketing-Chefin. Mit dem Lightyear One reiche es vollkommen aus, „ab und zu Sonne und Zugang zum Stromnetz zu haben“. Das mache das Fahrzeugkonzept auch für Entwicklungsländer interessant, in denen die Infrastruktur für E-Autos noch gar nicht berücksichtigt: „Wir können die Ladeinfrastruktur überspringen“, so Hartjes. Sie geht davon aus, ein Solar-Elektroauto mit Gesamtbetriebskosten von umgerechnet gut zehn Cent je Kilometer entwickeln zu können. „Wenn wir diese niedrigen Gesamtbetriebskosten erreichen, werden wir Solarautos für viele Menschen erschwinglich machen, die sich derzeit kein Auto leisten können.“

Quelle: Forbes – Why Lightyear Could Be The Most Game-Changing Car Company On the Planet

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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rabo:

„….werden wir Solarautos für viele Menschen erschwinglich machen, die sich derzeit kein Auto leisten können.“
Oh je – noch mehr Autos!!! zum Glück steht allerdings der Preis vor der Masseneinführung dieses interessanten Konzeptes. Und so sollte es sein: tolle Autos für weniger Menschen!

Silverbeard:

Das richtige Auto für Laternenparker.
Wer allerdings 150.000€ für ein Auto bezahlen kann, hat normalerweise auch einen festen Stellplatz.

Wolfbrecht Gösebert:

Aus dem Artikel:
Wir glauben, dass ein Auto mit dieser Reichweite und seinem geringem Energieverbrauch der Schlüssel für eine massive Einführung von Elektroautos sein kann

Massive Einführung? – Bei einem Preis von 150.000 € ganz sicher nicht.

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