Lamborghini Temerario: Plug-in-Supersportler mit 676 kW

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 4 min

V8-Doppelturbo statt V10-Sauger, Plug-in-Hybrid statt Verbrenner und 920 statt 640 PS – das ist das Lamborghini-Projekt 634 – besser bekannt als Temerario. Der Nachfolger des erfolgreichen Huracan sieht spektakulär aus und elektrifiziert die neue Sportwagengeneration – mit einem Hochdrehzahlkonzept.

Ein Sportwagen ohne V10 und dann noch mit Elektropower – einige Fans des Autobauers aus Sant’Agata Bolognese befürchteten bereits den Untergang des norditalienischen Abendlandes. Doch beim Anblick des neuen Lamborghini Temerario sind alle Sorgen verflogen – während sich die Glücksgefühle gen Himmel recken. Denn der 4,71 Meter lange Temerario präsentiert sich aus einem Guss, wie es bisher kaum ein Sportwagen von Lamborghini getan hat.

Keine polarisierende Front oder ein mit Auspuffendrohren zerklüftetes Heck – dieser Lambo ist eine wahre Schönheit. Zeitgleich lässt einen das Antriebspaket träumen, denn das vier Liter große V8-Triebwerk mit doppelter Turboaufladung katapultiert sich durch drei zusätzliche Elektromotoren in Leistungsregionen eines Supersportwagens und klopft sogar an die Tür des großen Revuelto.

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Das Aggregat mit der internen Bezeichnung L411 leistet durch die Turboaufladung 588 kW / 800 PS und ein maximales Drehmoment von 700 Nm, die zwischen 4000 und 7000 U/min anliegen. Der erste Elektromotor, zwischen Verbrenner und achtstufigem Doppelkupplungsgetriebe verbaut, sorgt für ein besonders schnelles Ansprechen und übertüncht ein etwaig auftretendes Turboloch. Zwei weitere Elektromotoren (Axialstrom mit Ölkühlung, 15,5 kg schwer) mit jeweils 110 kW / 150 PS Maximalleistung treiben bei Bedarf die beiden Vorderräder an. Ihre Dauerleistung von 60 Kilowatt sorgt dafür, dass sich die Gesamtleistung des italienischen Plug-in-Hybriden auf 676 kW / 920 PS erhöht.

Die Elektromotoren werden aus einem gerade einmal 15 x 3 cm großen Batteriepaket gespeist, das mit seiner Kapazität von 3,8 kWh auch per Stecker nachgeladen werden kann – jedoch nur bis sieben Kilowatt. Versteckt ist die übergroße Zigarettenschachtel im Mitteltunnel. Während der Fahrt lässt sich der Akku beim regenerativen Bremsen über die Vorderräder oder direkt über den V8-Motor in sechs Minuten wieder mit Energie füllen.

„Wir wollten einen unvergleichlichen Hochleistungs-Sportmotor entwickeln, der das Beste aus zwei Welten vereint: einen sehr emotionalen Verbrennungsmotor in Verbindung mit einer performance-orientierten Elektrifizierung. Mit unserem Konzept, drei Axialfluss-Elektromotoren mit einem Hochdrehzahl-V8-Biturbo zu kombinieren, haben wir ein herausragendes Ansprechverhalten, einen beeindruckenden Drehmomentverlauf sowie eine einzigartige Leistungscharakteristik inkl. Energierückgewinnung erreicht“, sagt Dr. Rouven Mohr, Chief Technical Officer bei Lamborghini.

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Das garantiert nicht nur schnelles Ansprechen des Triebwerks und einen spektakulären Sound, sondern auch grandiose Fahrleistungen. Aus dem Stand es geht es für den Sportwagen in 2,7 Sekunden auf Tempo 100 und das Spitzentempo liegt über 340 km/h. Der Temerario kann in den verschiedenen Fahrmodi Citta, Strada, Sport und Corsa bewegt werden – auf Wunsch sogar emissionsfrei und nahezu geräuschlos. Stephan Winkelmann, CEO von Lamborghini: „Jeder neue Lamborghini muss seine Vorgänger in puncto Leistung übertreffen und gleichzeitig im Hinblick auf die Emissionen nachhaltiger sein. Mit dem Temerario haben wir ein wichtiges Kapitel in der Elektrifizierungsstrategie abgeschlossen: Wir sind die erste Luxusautomobilmarke, die eine komplett hybridisierte Baureihe anbietet.“

Neben echten Rennsportgefühlen will der neue Sportwagen jedoch auch jene Kunden locken, die bisher eher zu einem Porsche 911 Turbo neigten. So bietet der Temerario auf Wunsch klimatisierte Ledersitze und drei Displays, eines mit Informationsgehalt für den Beifahrer. Mehr Freiheit für Beine, Kopf und Schulter sollen den Aufenthaltswert auf und abseits von Rennstrecken und Autobahnen nennenswert erhöhen. Auf Wunsch ist der neue Lamborghini Temerario speziell für Rennstreckeneinsätze auch mit Schalensitzen, Sportreifen und einem Leichtbau-Paket verfügbar, dass das Leergewicht von rund 1,8 Tonnen um schamvolle 25 Kilogramm reduziert.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Pilot:

Gaanz sicher gibt es genug Kunden, die diese Karre kaufen werden, denn die müssen nicht 100-tausende davon verkaufen, die sind weit vorher saniert!

pani:

Und wieder kommt mir sofort die Forderung nach sofortigem Tempolimit auf unseren Autobahnen in den Sinn, damit bei uns kein Mensch auf die Idee kommt, diesen Schwachsinn zu kaufen.

Matze:

Uninteressant… Aber schöne Felgen!

Rolando:

Völlig uninteressant und eine Zigarettenschachtel macht keinen Plug in. Wer von den Lesern im Forum kauft so ein Ding? Einer, keiner?

Gastschreiber:

Irgendwie kommt mir die Angabe zur Batterie etwas komisch vor. Wenn ich den 2kW Blakonkraftwertspeicher betrachte, hier noch 50% mehr Kapazität geboten werden sollen, das alles aber ein einer Art „Zigarettenschachtel“, dann frage ich mich, mit welcher Technologie soll das denn möglich sein?
Selbst 3kW große NMC Akkus, mit recht guten volumetrischen Werten, haben schon beinahe die Größe eines typischen Bordcase….Werbung oder ist das eine Art Akkutunnel, weil eine Dimension in den Angaben fehlt? Ansonsten weiterhin ein Dinosaurier für mich so ein Konzept.

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