Jeep schwenkt zurück auf Verbrenner

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Jeep hat seine Marketingstrategie für den Avenger überarbeitet und wird nun doch in allen großen europäischen Märkten eine Benzinvariante des kleinen SUV anbieten. Ursprünglich war geplant, die Benzinversion nur in Italien und Spanien zu verkaufen, wo der Absatz von Elektroautos langsamer voranschreitet als in Nordeuropa. Doch jetzt hat Jeep beschlossen, den Verbrenner-Avenger auch in Deutschland, Frankreich und Großbritannien auf den Markt zu bringen.

Die Entscheidung, den Verkauf des Benzin-Avengers auszuweiten, wurde laut Eric Laforge, dem CEO von Jeep Europe, aus pragmatischen Gründen getroffen. Sie ändere jedoch nichts an dem langfristigen Plan der Marke, bis 2030 in Europa nur noch Elektromodelle zu verkaufen. Der Schritt sei dafür gedacht, die Franchise-Händler von Jeep zu schützen, die potenzielle Verkäufe verloren hätten.

Stellantis ist nicht der einzige Massenmarkthersteller, der Schwierigkeiten hat, in den europäischen Märkten ein gutes Gleichgewicht zwischen rein elektrischen und Verbrennungsmotor-Modellen zu finden. In einem kürzlichen Rundtischgespräch lobte der Vorsitzende von Toyota, Akio Toyoda, batterieelektrische Autos, sagte aber auch, dass ein großer Teil der Welt noch nicht bereit sei, vollständig auf Elektrifizierung umzusteigen.

Laforge erklärte, dass Jeep nur ein Ausstattungsniveau – die Altitude – für den 1,2-Liter-Benzin-Avenger anbietet. Dieser hat in ganz Europa den gleichen Preis (ausgenommen der vor Ort anfallenden Steuern), um grenzüberschreitende Verkäufe zu verhindern. In Deutschland beginnt der Verbrenner-Avenger bei 27.000 Euro, 10.000 Euro unter dem Einstiegsmodell mit Elektroantrieb. Die Altitude-Ausstattung der Elektrovariante kostet in Deutschland 42.000 Euro.

Laut Laforge plant Jeep, „begrenzte Mengen von Verbrenner-Avengers in Frankreich, Deutschland und Großbritannien anzubieten, und ich rechne damit, dass sie im Gesamtjahr nur wenige tausend Einheiten ausmachen werden“. Jeep werde noch in diesem Jahr elektrische Avengers nach Marokko, in die Türkei, nach Japan und Südkorea exportieren. Verkäufe in den USA und China sind nicht geplant. Von Januar bis Mai verkaufte Jeep in Europa 7214 Avengers, davon waren 6252 Benzinversionen und 962 vollelektrisch. Rund drei Viertel der Avenger-Verkäufe erfolgen in Italien.

Den Absatz des Elektro-Avenger will Jeep allerdings auch ankurbeln. Hierzu bieten sie diesen zu attraktiven „Summer Leasing“-Konditionen an. So steht der voll-elektrische Jeep bei Vertragsabschluss bis 30.9.23 mit einer monatlichen Leasingrate ab 269 Euro zur Verfügung. Zusätzlich verstärkt durch das Jeep Wave Paket: „Für zwei Jahre sind alle planmäßigen Wartungen und Services bereits inkludiert, ohne zusätzliche Kosten. Das Wartungspaket enthält alle Original-Ersatzteile, Flüssigkeiten und Arbeitszeiten, die gemäß dem Wartungsplan des Herstellers Ihres Fahrzeugs vorgesehen sind.“

Quelle: Automotive News Europe – Jeep adds sales of gasoline Avengers in Germany, France, U.K. / Stellantis – Pressemitteilung vom 18.07.2023

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Albert Weilheim:

Nebenbei: Herr Toyoda hat natürlich ebenfalls sehr recht mit seiner Aussage. Toyota und andere berücksichtigen das natürlich auch bei ihren Modellausrichtungen und -planungen.

Thorsten G.:

156 PS Frontantrieb im E-Antrieb. Ernsthaft?

Wolfbrecht Gösebert:

Jeder, der tatsächlich vorhat, nur 1x die Strasse zu verlassen, wird mit 3 Töpfen und Turbo bestimmt nicht glücklich!

Ja – nur kauft sich jmd., der das tatsächlich vorhat, wohl kaum einen Avenger :)

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