Hyundai entwickelt eigene Hochleistungs-Ladestationen

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Maria Glaser
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  —  Lesedauer 2 min

Der südkoreanische Autohersteller Hyundai Motor entwickelt derzeit eigene Ladestationen und betreibt 36 dieser Säulen für Elektroautos in ganz Korea. Das Unternehmen will mit seiner eigenen Technologie ultraschnelle Ladegeräte für Elektroautos entwickeln.

Hyundai Kefico Corp., ein Unternehmen des Hyundai-Konzerns, das Motoren- und Getriebeteile herstellt, arbeitet derzeit daran, seine superschnellen Ladesäulen von der koreanischen Regierung zertifizieren zu lassen, nachdem es vergangenen Oktober den Einstieg in die Ladesäulenproduktion verkündete. Die Geräte mit einer Leistung von 350 Kilowatt sollen dann noch in diesem Jahr auf den Markt gebracht werden. Nach der Zertifizierung können die Ladestationen dann der Hyundai Motor Group zur Verfügung gestellt und im ganzen Land installiert werden.

Bereits vor zwei Jahren stellte Hyundai einen Plan zum Ausbau der eigenen Ladeinfrastruktur im Land vor, was jedoch eher schleppend verlief. Während insgesamt 120 der ultraschnellen Ladegeräte angedacht waren, stieg die Anzahl der Säulen in Südkorea lediglich auf 36. Im gleichen Zeitraum konnte Konkurrent Tesla hingegen deutlich aufrüsten: Die Zahl der Tesla Supercharger des Unternehmens in der Region stiegen von 33 auf 106.

Um sich von anderen, konkurrierenden Herstellern abzuheben, hat Hyundai die eigenen Ladestationen als Premium-Geräte konzipiert. Jede der Stationen ist mit bis zu sechs 350-Kilowatt-Ladegeräten ausgestattet und werde aus hochwertigen Materialien hergestellt. Mit dieser Strategie hat das Unternehmen jedoch auch die Produktionskosten stark gesteigert, im Vergleich zu den 107.000 Euro, die ein durchschnittliches 350-Kilowatt-Gerät kostet. Dies stand der schnellen Ausbreitung der Säulen bislang im Weg.

Konkurrenz für Tesla

Die weltweite Nummer eins in Sachen Elektroautos einholen, das ist ein großes Ziel für Hyundai. Das US-amerikanische Unternehmen Tesla, das mit seinen Superchargern schnell in den koreanischen Markt für E-Autos vorgedrungen ist, hat derzeit 106 Stationen, also fast dreimal so viele, wie Hyundai nach aktuellem Stand.

Während Hyundai also mit dem langsamen Ausbau seiner Ladestationen zu kämpfen hat, ist Tesla drauf und dran, seine Führungsposition in der koreanischen Ladeinfrastruktur zu festigen. Damit sich der Abstand beider Unternehmen beim Ausbau nicht weiter vergrößert, versucht Hyundai, seine Ladesäulen schneller aufzubauen.

Im besten Fall will das Unternehmen dabei sogar den Aufstieg von Tesla bremsen, nicht nur in Südkorea, denn mit über 45.000 Ladestationen betreibt der US-Elektrogigant das umfangreichste globale Schnellladenetz. Gemeinsam mit dem Autohersteller Kia kündigte Hyundai vor einigen Monaten die Zusammenarbeit mit dem BMW-Konzern, General Motors, Honda, Mercedes-Benz und Stellantis an, um mindestens 30.000 Ladestationen in den USA aufzubauen.

Quelle: The Korea Economic Daily – Hyundai Motor to self-develop EV chargers to slow Tesla’s ascent

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.
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rabo:

Wahrscheinlich wieder nur für Hyundai BEVs (wie ja auch bei Tesla), und nur mit eigenem Stecker. Ich bin (nicht sehr) Smartphone vernetzt und habe nicht 15, sondern nur 1 (eine) Ladekarte für mein Smart 4/2 EQ Cabrio. Als mir kürzlich der Saft auszugehen drohte, rettete ich mich zu Mercedes, wo ich das immerhin €30K + teure Auto gekauft hatte. Die laden – kaum zu fassen – ihre teuren e-Mobile nur beim benachbarten McDonald. Der hatte 5 Ladesäulen für SUVs. Mein Stecker passte nicht, und so lud Mercedes dann mein Auto bei Kaffee und Kuchen und vielen Entschuldigungen 2 Std. lang mit 220V und „Ziegelkabel“, damit ich nach Hause kam, wo ich bei durchschnittlich 15 km/Tag fast ausschließlich mit Ziegelkabel 1mal/Woche günstig „schnarchlade“.
Warum gibt es keine Ladestationen mit eingebautem Kabel, das für ALLE passt (wie bei einer Tankstelle) – zu bezahlen mit Kredit/EC-Karte ??? Schnell laden = teurer.

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