Hochtief und EWE Go starten Bauarbeiten zum Deutschlandnetz

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Die Arbeiten zum Deutschlandnetz gehen voran. Vor wenigen Tagen starteten die Bauarbeiten zum ersten Schnellladepark der Partner EWE Go und Hochtief in Duderstadt. In den kommenden Wochen sollen immer mehr Standorte folgen und das Projekt Deutschlandnetz der Bundesregierung so deutlich an Fahrt aufnehmen. Damit sorgen die beiden Unternehmen dafür, dass das Schnellladenetz hierzulande zügig immer dichter wird, und bringen die Antriebswende im Verkehr entscheidend voran.

Der in Duderstadt geplante Ladepark ist der erste, der nun von der Planungs- in die Bauphase geht. Den symbolischen ersten Spatenstich setzte Duderstadts Bürgermeister Thorsten Feike zusammen mit Kevin Tortora und Simon Stein, Geschäftsführer der EWE Go Hochtief Ladepartner GmbH & Co KG, dem für die Realisierung des Deutschlandnetzes gegründeten Joint Venture von EWE Go, einer Tochter des Oldenburger Energieversorgers EWE, und dem Essener Infrastrukturkonzern Hochtief.

In Duderstadt entstehen vier Ladestationen mit insgesamt acht Ladepunkten. Jeder Ladepunkt verfügt über eine Leistung von mindestens 200 Kilowatt. Voraussichtlich im Lauf des ersten Quartals 2025 soll der Ladepark in Betrieb gehen. Auch an weiteren Standorten beginnen in Kürze die Bauarbeiten, sodass bereits Anfang kommenden Jahres immer mehr Ladeparks ans Netz gehen können, so EWE in einer aktuellen Mitteilung.

Unser Ziel ist es, das elektrische Laden für jeden überall und unkompliziert möglich zu machen. Dazu braucht es ein engmaschiges Schnellladenetz. Mit dem Aufbau des Deutschlandnetzes ebnen wir der Elektromobilität weiter den Weg und bringen die Energiewende im Verkehr entscheidend voran“, sagt Ilker Akkaya, Geschäftsführer EWE Go. Dirk Ortkemper, Geschäftsführer Hochtief Ladepartner, ergänzt: „Beim Deutschlandnetz arbeiten öffentliche Auftraggeber und private Unternehmen eng zusammen. Damit es schnell geht, planen, bauen, finanzieren und betreiben die Partner Hochtief und EWE Go die Stationen aus einer Hand.”

Schnelles Laden mit 100 Prozent Ökostrom

Alle Deutschlandnetz-Ladeparks von EWE Go und Hochtief werden barrierearm gebaut und wie in der Ausschreibung verlangt mit 100 Prozent Ökostrom versorgt. Je nach Größe verfügen sie über jeweils vier bis 16 Schnellladepunkten. Jeder Ladepunkt hat eine Leistung von mindestens 200 Kilowatt. Das bedeutet, dass – abhängig vom Fahrzeugtyp und Akkustand – die Batterie in etwa 20 bis 30 Minuten auf 80 Prozent aufgeladen werden kann.

Die Standorte liegen sowohl in größeren und kleineren Städten als auch im ländlichen Raum. Je nach Größe und genauer Lage gibt es verschiedene Zusatzangebote. Größere Ladeparks sind in der Regel überdacht, verfügen über Snackautomaten, Sanitäranlagen und freies W-Lan.

1000 Standorte mit 9000 Schnellladepunkten in ganz Deutschland

Hochtief und EWE Go haben Ende 2023 vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr den Auftrag zu Finanzierung, Planung, Bau und Betrieb eines Schnellladenetzes für E-Autos mit insgesamt 850 Ladepunkten in den Regionen Nord-West und West erhalten. Die Gebiete liegen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen und Hamburg sowie in Teilen von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

Insgesamt hatte das Bundesverkehrsministerium im Rahmen des „Deutschlandnetzes“ Schnellladeparks mit fast 9000 Schnellladepunkten an etwa 1000 Standorten ausgeschrieben. Ziel des Deutschlandnetzes ist es, ein flächendeckendes, bedarfsgerechtes und benutzerfreundliches Schnellladenetz in ganz Deutschland aufzubauen.

Quelle: EWE – Pressemitteilung vom 06.08.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Dietmar Schütteler:

Der Artikel liest sich für mich wie „Pfeifen im Wald“. Alleine in unserem kleinen Dorf gibt es drei Tankstellen mit zusammen 20 Tankpunkten für Verbrenner. Bei den Ladepunkten für e-Mobilität geht es bundesweit nicht voran. Kann es ja auch nicht, da die Netzte der Stromversorger das an vielen Stellen nicht hergeben. Mit meinem E-Dienstwagen war ich im Februar im Sauerland. Am Hotel gab es keinen Ladepunkt und gegenüber auf dem Parkplatz nur zwei Säulen. Da habe ich sage und schreibe 7h getankt bevor der Wagen voll war. Gut, das von den gefühlten 50 weiteren Gästen sonst keiner tanken wollte. Auf der Fahrt dahin durch das Sauerland – keine einzige Tanke. Das ist eine Herkulesaufgabe für Jahrzehnte. Schön das es solche Projekte wie das hier geschilderte gibt. Allerdings sind sie ein Tropfen auf einen heißen Stein. Vor dem Hintergrund des avisierten Verbotes wird es spannend sein zu sehen wie das gehen soll.

Robert:

Wettbewerb wird damit leider nicht enstehen da der Preisdeckel von 44 Cent leider weglobbyiert wurde und deshalb in meine Augen dies Förderung rausgeworfenes Steuergeld ist, da meiner Meinung nahc die meisten dieser Ladestationen auch sowieso gebaut worden wären

Robert:

na ja warum sollte man kein Auto des Markführers hinstellen? den Meisten Nicht E-fahrern ist Tesla als E-Auto bekannt und daher leicht erkennbar
einen Audi, Mercedes, BMW usw. würden nur eingefleichste E-Auto fans als E-Auto erkennen, der Normalbürger würde es nicht unterscheiden können
daher Selbstverständlich einen Tesla für das Bild nehmen ist doch logisch oder?

Gregor:

Schön das es voran geht. Und das Ladenetz damit dichter wird und ein Wettbewerb entsteht.

Gastschreiber:

Feine Sache.
Witzig finde ich, dass man einen symbolisierten Tesla hinstellt, dabei hat diese Firma doch ein eigenes Ladenetz.

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