So wollen die Hersteller an Ladestationen mitverdienen

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Die Zahl an Elektroautos steigt in fast allen europäischen Ländern, auch in Deutschland hat der Absatz zuletzt wieder spürbar zugelegt. Auch die Ladeinfrastruktur wächst weiter, und an dem immer verlockenderen Massenmarkt möchten auch die Automobilhersteller mitverdienen. Die Automobilwoche hat die Bemühungen der Hersteller in einer Analyse zusammengefasst.

Demnach betreibt zwar nur eine Minderheit der Hersteller wie Tesla sowie Mercedes oder Porsche eigene Ladestationen. Doch den Part des E-Mobility Service Provider (EMP), also die Roaming-Anbieter für die Nutzung von Ladestationen verschiedener Betreiber, übernehmen viele inzwischen selbst. „Die Rolle des EMP nehmen inzwischen immer mehr Fahrzeughersteller selbst ein, oder sie kooperieren mit einem Aggregator, der seine Dienste als White-Lable-Lösung bereitstellt und dann unter dem jeweiligen Markenlogo anbietet“, schreibt die Automobilwoche.

So ermöglicht es das Münchner Unternehmen Digital Charging Solutions (DCS) derzeit BMW, Mini, Mercedes, Smart, Hyundai und Kia, eigene Ladeangebote für die Kunden anzubieten, die über DCS abgebildet werden können. Volkswagen bietet seinen Kunden mit Elli eine vergleichbare Lösung. Ford und Porsche gönnen sich und den Kunden sogar einen ganz eigenen EMP-Service.

Bester Preis bedeutet intensive Recherche

Der Vorteil für die Elektroautofahrer ist dabei, dass zum einen preislich keine bösen Überraschungen erlebt werden, zum anderen ist so die Kopplung der Ladeplanung mit dem eigenen Auto einfacher. Wer allerdings stets den günstigsten Preis an der Ladestation bezahlen möchte, kommt zumindest in Deutschland nicht drumherum, sich jeweils zu informieren, mit welchem EMP oder welcher anderen Zahlmethode an der konkreten Säule möglichst wenig bezahlt wird. Dabei helfen dann Apps wie Ladefuchs. Zum Beispiel ist es für Elektroautofahrer mit Hersteller-Ladekarten bei Ionity oder Mer wegen entsprechender Partnerschaften günstiger, mit den Karten anderer Hersteller zahlt man wiederum mehr. Wer da den Überblick behalten will, der muss viel Zeit und mitunter auch Nerven investieren – oder wählt mit der Ladekarte des Herstellers den bequemen Weg.

Einige bieten auch Ladelösungen für zuhause an. Auch hier taugt Elli von Volkswagen als Beispiel, wo es sogar noch die PV-Anlage und den Stromvertrag direkt dazu gibt. Andere haben Kooperationspartner, die zu Sonderkonditionen die Errichtung von Ladeinfrastruktur bei den Kunden vornehmen.

Quelle: Automobilwoche – Analyse: Wie Autobauer den wachsenden Elektro-Lademarkt für sich nutzen wollen

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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