Habeck: „Ihr heißt Volkswagen – nicht Luxuswagen“

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Mit deutlichen Worten hat Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) beim Handelsblatt Industrie-Gipfel in Berlin den Autohersteller Volkswagen für dessen Modellpolitik kritisiert: „Ihr heißt Volkswagen und nicht Luxuswagen“, sagte er, und forderte VW auf, günstige Elektroautos zu bauen, um dazu beizutragen, sich von selbst aus der Krise zu befreien. Es müsse Angebote geben, die sich jeder leisten kann: „Baut ein Elektroauto für 20.000 Euro“, sagte Habeck in Richtung der Verantwortlichen in Wolfsburgs Konzernzentrale.

Die Lage der deutschen Automobilindustrie bezeichnete Habeck auf dem Handelsblatt Industrie-Gipfel als „sehr, sehr bedrohlich“, so das Wirtschaftsmagazin weiter. „Bei der Automobilindustrie kommen viele Dinge zusammen, aber vor allem, dass die Chinesen so auf den Markt drängen, wie wir es schon bei den Solarpaneelen gesehen haben“, erklärte der Wirtschaftsminister.

Die Politik wolle nicht untätig sein und den Autoherstellern bei der Transformation zur Elektromobilität helfen, wo sie kann. Habeck stellte bereits tags zuvor einige Fördermaßnahmen wie günstigeren Ladestrom, eine 1000-Euro-Prämie zum Laden eines Elektroautos sowie ein soziales Leasing für Geringverdiener nach Vorbild Frankreichs vor. Er habe Hoffnung, einige dieser Vorhaben sogar noch vor der Neuwahl auf den Weg zu bringen: „Jetzt fehlt mir die Mehrheit im Bundestag, aber vielleicht wächst ja die Erkenntnis, dass man der Industrie auch aus der Opposition heraus helfen kann“, sagte Habeck.

Eine neue Kaufpreisprämie, wie sie Ende 2023 eingestellt wurde, will der Grünen-Politiker allerdings nicht wieder einführen: „Die ganzen Kauf- und Abwrackprämien haben immer zum Strohfeuer geführt“, erklärte Habeck. Sinnvoller als kurzfristig die Nachfrage anzukurbeln sei es, die Bedingungen strukturell zu verbessern.

Quelle: Handelsblatt – Habeck hinterfragt den Kohleausstieg 2030 / WirtschaftsWoche – Robert Habeck: „Ihr heißt Volkswagen und nicht Luxuswagen“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Spiritogre:

Sie müssen ja auch Luxus-Löhne und Luxus-Strom etc. bezahlen.

Spiritogre:

Meine Bekannten und Verwandten in Korea fahren alle Genesis oder BMW…

Erwin Czech:

Endlich hat es mal jemand ausgesprochen.
Die deutschen Autohersteller bauen nur noch Luxusautos.

Pedro G.:

Es ist ganz einfach wer sich kein NEUWAGEN leisten kann, kauft sich ein GEBRAUCHTAUTO !!!

egon_meier:

Es trichtert niemand und in Asien werden dort Micros gekauft weil die staatlichen Regularien es erzwingen – nicht weil die Bürger es wollen.

egon_meier:

Also bein uns in der Region passiert das.
Allerdings meckert die kommunale Opposition, dass da Geld des Steuerzahlers verschleudert wird. Das leistet dann wieder den blauen Vorschub: Oma muss hungrig zur Tafel weil unbedingt diese Elektro-Monster gekauft werden müssen.

egon_meier:

Extrem böswillig interpretiert. Richtig ist: Vw hat es mit geschickter Preis- und Modellpolitik geschafft, die Grenze mit erträglichem Aufwand zu erreichen. Das Problem war und ist die Attraktivitiät der Verbrenner-Modell aus dem Konzern. Wenn der Kunde diese mit aller Macht wünscht ist man stark unter Druck.

brainDotExe:

Dumme Idee. Man sollte nicht die Leute dazu zwingen Fahrzeuge zu kaufen, die sie nicht wollen.

Abseits davon, würde das bei der Dienstwagensteuer nichts bringen, da wird eher in den sauren Apfel gebissen, bevor so ein Verzichtsauto gewählt wird.

Sascha:

Das Fingerzeig können allen involvierten ganz gut und nobody is perfect. Bisher war Habeck u.a. zumindest einer der ganz wenigen, die auch eigene Fehler anerkannt haben, da gibt es zig andere Kandidaten.

VW ist keine soziale Einrichtung will aber wenn es nicht funktioniert sozial vom Staat unterstützt werden? Das ist genauso populistisch in der Annahme.

Sascha:

Da kennst Du dich aber in den Asiatischen Ländern aber nicht so wirklich gut aus oder? Die sind nicht wirklich niemand und fahren in einigen Ländenr eher Microcaps statt große Autos. Uns wird halt eingetrichtert, dass wir einen Panzer brauchen um Brötchen zu kaufen oder ins Fitness Studio kommen zu müssen. Das Framing funktioniert beim dummen Bürgern.

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