VW-Batterietochter Gotion soll LFP-Einheitszelle auch außerhalb Chinas liefern

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Iris Martinz
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  —  Lesedauer 2 min

VW-Fahrzeuge bleiben derzeit in China immer öfter in den Schauräumen stehen – die Preise sind im Vergleich zu den in China gefertigten Produkten einfach zu hoch. VW will daher günstigere Batterietechnologien und die Einheitszelle forcieren und hat den chinesischen Hersteller Gotion High-Tech beauftragt, Zellen auf Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Basis künftig auch für Märkte außerhalb Chinas zu liefern. Dafür soll eine Gotion-Tochter in Hefei in der Provinz Anhui ein neues Werk bauen.

Einer Börsenmitteilung der Hefei Gotion High-Tech Power Energy Co Ltd. ist zu entnehmen, dass das Unternehmen kürzlich einen Beschaffungsauftrag von VW erhalten habe, wodurch „das Unternehmen zu einem designierten Lieferanten für die Überseemärkte des Autoherstellers“ werde. Abnahmemengen oder Lieferzeiträume wurden hingegen nicht bekanntgegeben. VW ist seit Ende 2021 größter Einzelaktionär bei Gotion High-Tech. Der Deal werde „in der Zukunft erhebliche und positive Auswirkungen haben„, das aktuelle Geschäftsjahr aber nicht wesentlich beeinflussen. Die Produktion in Hefei werden voraussichtlich erst in der zweiten Hälfte des Jahres beginnen und in der ersten Phase rund 10 Gigawattstunden jährlich umfassen. In einer zweiten Phase könnte der Output verdoppelt werden.

Mit dem einheitlichen Format der 2021 vorgestellten Einheitszelle sollen bis 2030 80 Prozent aller VW-Elektroautos ausgestattet werden. Einheitlich ist aber nur das prismatische Format: die Zellchemie kann je nach Anforderung verändert werden. Für Kleinwägen könnte LFP, für Premium-Modelle das leistungsstärkere NMC (Nickel-Mangan-Kobalt) eingesetzt werden. Aber auch Feststoffzellen sollen im Einheitsformat möglich sein.

Diese Strategie könnte erstmals im ID.2 zum Einsatz kommen – mit NMC für die Batterie mit 450 Kilometern Reichweite und LFP für das Basismodell mit einem Einstiegspreis von rund 25.000 Euro. Diese Zellen könnten dem Vernehmen nach also von Gotion aus China geliefert werden. Eine Bestätigung liegt aber noch nicht vor. Gleiche Batterievarianten könnten auch die anderen E-Kleinwagen erhalten, die in Spanien gebaut werden: der Cupra Raval, der VW ID.2 X und der Skoda Elroq.

Quelle: electrive – VW bezieht LFP-Zellen von Gotion auch außerhalb Chinas

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Iris Martinz

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Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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Marc:

Dass VW Fahrzeuge in China im Showroom stehen bleiben, weil der Preis zu hoch ist, ist in der Ursprungsmeldung in keiner Weise enthalten.

Das stimmt auch nicht, VW hat in China sehr zum Umfeld passende Preise von etwa 24t€ für MEB-Fahrzeuge. Und das liegt eben neben der schlau sehr günstig zu bauenden MEB-Plattform an lokaler Produktion mit quasi eigenen, günstigen Zellen. Tesla hat da Schwierigkeiten, weil deren Plattform zu teuer zu produzieren ist.

Die ursprüngliche Meldung sagt aus, dass zukünftig diese LFP-Zellen, im Format der zukünftigen VW-Einheitszelle, exportiert werden – in VW Modelle für andere Märkte. Für den ID.2 würde das eine wichtige Rolle spielen.

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