VW-Batterietochter Gotion soll LFP-Einheitszelle auch außerhalb Chinas liefern

Cover Image for VW-Batterietochter Gotion soll LFP-Einheitszelle auch außerhalb Chinas liefern
Copyright ©

Shutterstock / 1748497634

Iris Martinz
Iris Martinz
  —  Lesedauer 2 min

VW-Fahrzeuge bleiben derzeit in China immer öfter in den Schauräumen stehen – die Preise sind im Vergleich zu den in China gefertigten Produkten einfach zu hoch. VW will daher günstigere Batterietechnologien und die Einheitszelle forcieren und hat den chinesischen Hersteller Gotion High-Tech beauftragt, Zellen auf Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Basis künftig auch für Märkte außerhalb Chinas zu liefern. Dafür soll eine Gotion-Tochter in Hefei in der Provinz Anhui ein neues Werk bauen.

Einer Börsenmitteilung der Hefei Gotion High-Tech Power Energy Co Ltd. ist zu entnehmen, dass das Unternehmen kürzlich einen Beschaffungsauftrag von VW erhalten habe, wodurch „das Unternehmen zu einem designierten Lieferanten für die Überseemärkte des Autoherstellers“ werde. Abnahmemengen oder Lieferzeiträume wurden hingegen nicht bekanntgegeben. VW ist seit Ende 2021 größter Einzelaktionär bei Gotion High-Tech. Der Deal werde „in der Zukunft erhebliche und positive Auswirkungen haben„, das aktuelle Geschäftsjahr aber nicht wesentlich beeinflussen. Die Produktion in Hefei werden voraussichtlich erst in der zweiten Hälfte des Jahres beginnen und in der ersten Phase rund 10 Gigawattstunden jährlich umfassen. In einer zweiten Phase könnte der Output verdoppelt werden.

Mit dem einheitlichen Format der 2021 vorgestellten Einheitszelle sollen bis 2030 80 Prozent aller VW-Elektroautos ausgestattet werden. Einheitlich ist aber nur das prismatische Format: die Zellchemie kann je nach Anforderung verändert werden. Für Kleinwägen könnte LFP, für Premium-Modelle das leistungsstärkere NMC (Nickel-Mangan-Kobalt) eingesetzt werden. Aber auch Feststoffzellen sollen im Einheitsformat möglich sein.

Diese Strategie könnte erstmals im ID.2 zum Einsatz kommen – mit NMC für die Batterie mit 450 Kilometern Reichweite und LFP für das Basismodell mit einem Einstiegspreis von rund 25.000 Euro. Diese Zellen könnten dem Vernehmen nach also von Gotion aus China geliefert werden. Eine Bestätigung liegt aber noch nicht vor. Gleiche Batterievarianten könnten auch die anderen E-Kleinwagen erhalten, die in Spanien gebaut werden: der Cupra Raval, der VW ID.2 X und der Skoda Elroq.

Quelle: electrive – VW bezieht LFP-Zellen von Gotion auch außerhalb Chinas

Worthy not set for this post
Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Marc:

Dass VW Fahrzeuge in China im Showroom stehen bleiben, weil der Preis zu hoch ist, ist in der Ursprungsmeldung in keiner Weise enthalten.

Das stimmt auch nicht, VW hat in China sehr zum Umfeld passende Preise von etwa 24t€ für MEB-Fahrzeuge. Und das liegt eben neben der schlau sehr günstig zu bauenden MEB-Plattform an lokaler Produktion mit quasi eigenen, günstigen Zellen. Tesla hat da Schwierigkeiten, weil deren Plattform zu teuer zu produzieren ist.

Die ursprüngliche Meldung sagt aus, dass zukünftig diese LFP-Zellen, im Format der zukünftigen VW-Einheitszelle, exportiert werden – in VW Modelle für andere Märkte. Für den ID.2 würde das eine wichtige Rolle spielen.

Ähnliche Artikel

Cover Image for BMW iX3: Über 3000 Bestellungen sechs Wochen nach der IAA

BMW iX3: Über 3000 Bestellungen sechs Wochen nach der IAA

Sebastian Henßler  —  

Der erste Stromer der Neuen Klasse startet stark: BMWs iX3 übertrifft die Erwartungen deutlich – und das ohne eine einzige Probefahrt.

Cover Image for EU-Daten: Plug-in-Hybride fast genauso umweltschädlich wie Verbrenner

EU-Daten: Plug-in-Hybride fast genauso umweltschädlich wie Verbrenner

Michael Neißendorfer  —  

Selbst im Elektromodus verbrennen Plug-in-Hybride Kraftstoff und stoßen 68 g CO2/km aus – das kostet im Schnitt 500 Euro zusätzlich pro Jahr.

Cover Image for Škoda-Chef: Ja zum Verbrenner-Aus, aber mehr Flexibilität

Škoda-Chef: Ja zum Verbrenner-Aus, aber mehr Flexibilität

Laura Horst  —  

Škoda-Chef Klaus Zellmer steht zum geplanten Verbrenner-Aus, fordert von der Politik aber mehr Zeit und Flexibilität bei der Erreichung der CO₂-Ziele.

Cover Image for Renault plant weitere Generation des R5

Renault plant weitere Generation des R5

Sebastian Henßler  —  

Ein Jahr nach dem Marktstart schreibt der Renault R5 eine Erfolgsgeschichte. Warum das Kultmodell bleibt – und wie es sich weiterentwickeln soll.

Cover Image for Toyota C-HR+: Alle Daten und Fakten zum neuen E-Crossover

Toyota C-HR+: Alle Daten und Fakten zum neuen E-Crossover

Michael Neißendorfer  —  

Kurz vor dem Marktstart des C-HR+ hat Toyota viele weitere Details seines neuesten Elektroautos veröffentlicht.

Cover Image for IG Metall erhöht Druck auf Tesla in Grünheide

IG Metall erhöht Druck auf Tesla in Grünheide

Sebastian Henßler  —  

Kurz vor den Betriebsratswahlen in der Tesla-Fabrik Grünheide verschärft sich der Ton zwischen der IG Metall und dem US-amerikanischen Elektroautohersteller.