Wie GM das E-Auto-Werk „Factory Zero“ auf Nachhaltigkeit trimmt

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General Motors

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Factory Zero wird es also heißen, das erste reine Elektroauto-Werk des US-Autokonzerns General Motors in Detroit-Hamtramck. Der Name Factory Zero spiegelt die Bedeutung dieser Anlage für die künftige Weiterentwicklung von GM, was Unfälle, Emissionen und Staus betrifft. Die Factory Zero soll die Blaupause für die Mehrmarken-E-Auto-Strategie von GM sein. Die Anlage soll über fortschrittliche Technologien und Werkzeuge verfügen und werde mit einem Schwerpunkt auf nachhaltiger Fertigung konzipiert. Die Produktion der ersten Fahrzeuge soll Ende 2021 beginnen, zunächst mit dem neuen GMC Hummer EV Pick-up. Etwas später soll der Cruise Origin folgen, ein rein elektrisches, selbstfahrendes, auf Sharing ausgelegtes Fahrzeug und später viele andere E-Modelle von GM.

„Die Factory Zero wird das Flaggschiff von GM auf unserem Weg in eine vollelektrische Zukunft sein. Die hier gebauten Elektroautos und Elektro-SUVs werden dazu beitragen, GM und die Automobilindustrie zu verändern.“ – Gerald Johnson, Executive Vice President von Global Manufacturing bei GM

Mit der Investition in Höhe von 2,2 Milliarden US-Dollar (etwa 1,9 Milliarden Euro) in die Factory Zero versetzt sich GM in die Lage, Elektroautos in hohen Stückzahlen zu bauen. Es handelt sich dabei um die größte Einzelinvestition in ein Werk in der Geschichte des größten US-Autokonzerns. Sobald das Werk voll funktionsfähig ist, werden mehr als 2200 gut bezahlte Arbeitsplätze in der US-Fertigung geschaffen, teilt der Hersteller mit.

Sowohl der kommende GMC Hummer EV als auch der Cruise Origin werden auf der Ultium-Batterieplattform von GM basieren. Ultium ist flexibel genug, um den Aufbau einer breiten Palette von Elektrofahrzeugen zu ermöglichen – Autos, Pick-ups, kleine Transporter und mehr. Sie gilt als das Herzstück der zukünftigen E-Auto-Produktpalette von GM.

Die Factory Zero werde mit Fokus auf Nachhaltigkeit aufgebaut, so GM. Während des Umbaus der bereits seit 1911 bestehenden Produktionsstätte wurden zum Beispiel Betonabfälle zu temporären Straßen umfunktioniert. Der Standort bereitet zudem Regenwasser auf, um seine Abflusskosten zu senken und die Kosten für Trinkwasser auszugleichen. Aufbereitetes Regenwasser wird in Kühltürmen und für die Sprinkleranlage im Falle eines Brandes verwendet. Das von der Naturschutzorganisation Wildlife Habitat Council anerkannte Gelände verfügt außerdem über einen gut sieben Hektar (entspricht etwa neun Fußballfeldern) großen Lebensraum für Wildtiere und beheimatet Arten wie den Monarchfalter, Füchse und Truthähne.

GM hat sich verpflichtet, bis zum Jahr 2030 sämtliche seiner US-amerikanischen Anlagen und bis 2040 alle Anlagen weltweit zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Alle GM-Anlagen im Südosten von Michigan, einschließlich der Factory Zero, sollen bereits ab 2023 ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Das E-Auto-Werk soll unter anderem einen 30-Kilowatt-Solar-Carport und eine 516-Kilowatt-Photovoltaik-Anlage erhalten.

Quelle: General Motors – Pressemitteilung vom 16.10.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Djebasch:

Naja ist das jetzt wirklich was neues?
Produktionsstätten die im Ländlichen gebaut sind haben immer solche Möglichkeiten…
Auch Wasser Sammeln ist nichts neues…
Warum aber solche Riesen Produktionsstätten nicht mit jeder Menge Solar Panelen ausgestattet werden ist mir ein Rätsel , denn das wäre der erste Schritt zur richtigen Nachhaltigkeit… 516KWp sind ein Witz…

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