Ford baut zwei neue US-Werke für E-Auto- und Batterieproduktion

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Der US-amerikanische Autohersteller Ford hat angekündigt, gleich zwei neue Werke für die Produktion von Elektroautos sowie Batterien zu bauen. Insgesamt will Ford zusammen mit seinem Batterie-Partner SK Innovation 11,4 Milliarden Dollar (etwa 9,8 Milliarden Euro) investieren und an den beiden Standorten in Tennessee und Kentucky fast 11.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Ford zufolge handelt es sich im die größte Einzelinvestition eines Autoherstellers in die Produktion von E-Autos in den USA. Geplant sei, die beiden Standorte klar ökologisch und technologisch fortschrittlich auszurichten.

An dem Blue Oval City genannten Standort in Stanton, Tennessee, will Ford künftig unter anderem den Elektro-Pick-up F150 Lightning montieren. Dort will der Hersteller die Produktionsprozesse von Fahrzeugen und Batterien von Grund auf neu definieren und nimmt dafür 5,6 Milliarden Dollar (etwa 4,8 Milliarden Euro) in die Hand. Blue Oval City plant Ford als ein vertikal integriertes Ökosystem: Dort soll eine erweiterte Reihe von elektrischen Fahrzeugen der F-Serie gebaut werden. Fords neue Montageanlage in Tennessee, die 6000 neue Jobs schaffen soll, ist so konzipiert, dass sie CO2-neutral ist und dass nach vollständiger Inbetriebnahme keine Abfälle mehr anfallen.

In Kentucky wiederum plant Ford, gemeinsam mit SK Innovation einen dedizierten Komplex für die Batterieherstellung zu bauen: Den BlueOvalSK Battery Park, für den 5,8 Milliarden Dollar (gut 5 Milliarden Euro) veranschlagt sind. Dort sollen 5000 Mitarbeiter Batterien für künftige Ford- und Lincoln Elektroautos produzieren. Die Investitionen in die neuen Batteriewerke sollen über BlueOvalSK laufen, ein neues Joint Venture, das von Ford und SK Innovation gegründet werden soll – vorbehaltlich endgültiger Vereinbarungen, behördlicher Genehmigungen und anderer Bedingungen.

Ford-Elektroauto-Produktion-Blue-Oval-City
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Diese Ankündigung kommt nicht von ungefähr: Ford verzeichnet eine hohe Nachfrage nach dem Pick-up F-150 Lightning, dem Elektrotransporter E-Transit und dem Crossover Mustang Mach-E. Der Hersteller geht davon aus, dass bis 2030 gut 40 bis 50 Prozent seines weltweiten Fahrzeugvolumens voll elektrisch sein werden.

Fords Blue Oval City

Ford will für die Blue Oval City die Art und Weise, wie Elektroautos sowie die Batterien, die sie antreiben, entwickelt, hergestellt und recycelt werden. Es soll ein völlig neues Ökosystem für die Herstellung von E-Autos entstehen. Blue Oval City wird nach ihrer für 2025 anvisierten Fertigstellung zu den größten Standorten für die Automobilproduktion in der Geschichte der USA gehören.

Der 36 Quadratkilometer bzw. gut 5000 Fußballfelder große Standort werde die Fahrzeugmontage, die Batterieproduktion und einen Zulieferpark in einem vertikal integrierten System umfassen, welchen Kosteneffizienz bieten und gleichzeitig den CO2-Fußabdruck des Herstellungsprozesses minimieren soll. Die Montageanlage werde Cloud-verbundene Technologien verwenden, um deutliche Verbesserungen in Qualität und Produktivität zu ermöglichen. Ford zeigt sich in vielerlei Hinsicht nachhaltig, und will den Standort in Tennessee unter anderem mit Anlagen für die Gewinnung erneuerbarer Energien ausstatten, wie etwa Geothermie, Solar- und Windkraft.

Dank einer Kläranlage vor Ort soll der Frischwasserverbrauch von Montageprozessen auf Null sinken. Außerdem verfolgt Ford den Zero-Waste-Ansatz: Materialien und Produktionsschrott sollen bereits vor Ort für das Recycling oder eine weitere Verarbeitung gesammelt und aufbereitet werden. Ford arbeitet dafür unter anderem mit Redwood Materials zuammen, einem führenden Unternehmen für Batteriematerialien und -recycling. Ford geht (wie viele andere Hersteller auch) davon aus, dass das Batterierecycling für den Erfolg der elektrifizierten Zukunft unerlässlich ist und das Potenzial hat, erhebliche wirtschaftliche und ökologische Vorteile zu bieten.

Der BlueOvalSK Batteriepark

Ebenfalls 2025 soll BlueOvalSK, der Standort für die Batterieproduktion in Glendale, Kentucky in Betrieb gehen. Auf gut 15 Quadratkilometern (etwa 2100 Fußballfelder) sollen zwei separate Anlagen in der Lage sein, jeweils bis zu 43 Gigawattstunden für insgesamt 86 Gigawattstunden Batteriekapazität pro Jahr zu produzieren.

Quelle: Ford – Pressemitteilung vom 27.09.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Daniel W.:

Dann geht ich mal davon aus, dass Ford nicht mit Trumps Wiederwahl rechnet – das ist doppelt positiv.

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