FINN über Herausforderung chinesischer Marken in Europa

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Für diese Podcast-Folge war Jürgen Lobach, Chief Fleet Officer bei FINN, zu Gast. Jürgen gilt als erfahrener Experte für alle Arten von Mobilitätskonzepten mit einem Auto. Als Chief Fleet Officer verantwortet er beim Münchner Unternehmen FINN den Einkauf und das Remarketing der Fahrzeuge, die nach dem Abo wieder ausgesteuert werden. Hierbei ist für uns vor allem das rein elektrische Angebot von Interesse, das in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden soll. Auch mit chinesischen Automobilherstellern (OEM).

Schließlich will FINN bis im Jahr 2028 einen Anteil von 80 Prozent der Flotte als rein elektrisch verzeichnen können. Hierfür gilt es entsprechende Partnerschaften einzugehen, oder wie Jürgen beschreibt: „Wir haben kein Interesse an einer kurzfristigen Einkaufsbeziehung mit OEMs. Wir suchen Partnerschaften, die wir über unsere eigene Entwicklung mit den OEMs weiterentwickeln können.“

Das Unternehmen hat bereits Erfahrungen mit chinesischen Herstellern gesammelt, sieht aber Herausforderungen in der Produktqualität, der Infrastruktur für Elektroautos (Service und Wartung) und dem Kundenservice. Jürgen betont die Wichtigkeit eines guten Service-Netzwerks und der Total Cost of Ownership, die entscheidend sind für ein positives Kundenerlebnis und eine erfolgreiche Geschäftsführung. Sowohl für FINN selbst, als auch zu deren Kund:innen hin. Hier sei es derzeit noch einfacher, Geschäfte mit europäischen Herstellern zu machen, da diese den Markt und Herausforderungen vor Ort besser kennen. Chinas OEMs holen hier aber auch entsprechend auf.

Er führt auch klar aus, dass „am Ende der Transformation hin zur Elektromobilität nicht alle Elektromarken noch geben wird, die wir heute alle sehen“, insofern gilt es auch für ihn und sein Team bei der Auswahl der Marken, die man im eigenen Angebot integriert entsprechend vorausschauend unterwegs zu sein. In diesem Zusammenhang haben wir auch Rolle von FINN als Beschleuniger für neue Akteure im Markt und die Möglichkeiten, die sich durch frühe und strategische Partnerschaften ergeben, diskutiert. Ein zentrales Thema ist auch der Aftermarket und die Wichtigkeit, dass Fahrzeuge nach der Abo-Nutzung weiterverkauft werden können. Dies stellt eine wesentliche Komponente des Geschäftsmodells dar, um die Kosten und Risiken für FINN zu managen.

Insgesamt spiegelt das Gespräch die Dynamik der Automobilbranche wider, insbesondere die Verschiebung hin zur Elektromobilität und die Herausforderungen und Chancen, die sich durch neue Technologien und Marktteilnehmer ergeben. Hier war es vor allem gegen Ende des Gesprächs der Punkt des Übergangs eines E-Autos von einem Abo ins nächste Abo, der mich besonders interessiert hat. Auch daran arbeitet man. Aber das wird Jürgen am besten selbst erklären.

Gerne kannst du mir auch weitere Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, die dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Hörer:innen des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Spiritogre:

Die Chinesen werden gar nichts tun. Die Autos kosten in China die Hälfte damit die Bevölkerung sich die leisten kann, dabei werden diese Fahrzeuge extrem vom Staat subventioniert. Und nein, China wird einen Teufel tun und Exportfahrzeuge für eurkopäische Bürger zu subventionieren, die sollen bitte schön doch eher im Gegenteil zur Kasse gebeten werden, damit die Verluste wieder reinkommen.

Spiritogre:

Die deutschen Hersteller werden schon günstige E-Autos anbieten, da habe ich keine Zweifel. Eben anders als die Chinesen, die hier nur ihre Luxusautos verkaufen wollen.

Niko8888:

Das Ding ist:
Die Chinesischen Hersteller können die europäischen im Preis fast beliebig unterbieten und das werden sie schon sehr bald auf vielen Märkten tun.
Das wird insbesondere den Volumenherstellern wie Stellantis richtig weh tun und VW ebenfalls

Da helfen auf Dauer auch keine Schutzzölle sondern nur, sich dem harten Wettbewerb zu stellen und die Augen nicht hochmütig vor der Realität zu verschließen

Navj:

Aber es sind genau diese deutschen Konzern-Wortgewaltigen die „versprechen“ in wenigen Jahren bringen wir ein Kleinwagen für € 20’000 auf den Markt . Wie wenn schon je nur eine einzige Ansage von solchen „günstigen“ Autos je Wahrheit geworden wäre. Irgendwann kommt der Käufer auch dem letzten Schaumschläger z.B. aus dem Hause VW auf die Spur

Tandeky:

Die Chinesischen Marken steigen und fallen mit dem Preis und Service sowie Werkstattnetz.

Einen schielenden Ora 03 Funky Cat, der in China 15.000 Euro kostet, hier für ab 39.000 Euro zu verkaufen grenzt an Wahnsinn und Realitätsverweigerung.

Europa ist ein gesättigten Automarkt mit vielen Herstellern und nicht Afrika, wo es keine Konkurrenz gibt.

Bisher ist auch noch kein Newcomer der Massenhersteller sein will auf die Idee gekommen, den Markt von oben aufzurollen.

In der Vergangenheit haben japanische, koreanische, tschechische oder rumänische Hersteller den Markt von unten mit preiswerten Autos aufzumischen.

Hyundai oder Dacia kamen bestimmt nicht auf die Idee und haben gesagt, Mercedes oder BMW oder Porsche sind unsere Hauptkonkurrenten und wir stellen jetzt mal einen Dacia für 40k oder 60k oder 100k ins Schaufenster und erwarten jetzt einen erfolgreichen Markt und Verkauf an bisherige Firmen oder Privat.

So eine Idee konnte nur scheitern. Genauso wenig ist vom Medienphantom der preiswertenchinesischenElektroautoflut, das seit 3 Jahren durch die Gazetten geistert, zu sehen.

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