Fiat: Auto-Absatz in Europa bricht 2024 massiv ein

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Fiat musste im Jahr 2024 einen deutlichen Rückgang bei den Zulassungszahlen in Europa hinnehmen. Dies geschah, nachdem der Hersteller die Verbrennerversionen des Fiat 500 und des 500X aus dem Programm nahm und in Italien wichtige Kaufanreize endeten. Die Verkaufszahlen der Marke in der EU, der EFTA und dem Vereinigten Königreich gingen laut ACEA um 20 Prozent auf 304.066 Autos (alle Antriebsarten) zurück. Fiats Marktanteil sank von 3,0 Prozent im Jahr 2023 auf 2,3 Prozent.

In der zweiten Jahreshälfte verschärfte sich der Rückgang weiter. Die Zulassungen fielen um 41 Prozent auf 107.158 Autos. Im Dezember erreichte der Marktanteil einen Tiefpunkt von 1,25 Prozent. Die Produktion des Fiat 500 mit Verbrennungsmotor sowie des 500X wurde Ende Juni eingestellt. Grund dafür waren die hohen Kosten, um die älteren Modelle an neue EU-Sicherheitsstandards anzupassen.

Die Verkaufszahlen des elektrischen Fiat 500e und des Verbrenner-Modells Panda litten unter dem Ende von Kaufanreizen in Italien im Oktober. Der Absatz der Panda-Modelle sank im zweiten Halbjahr um 33 Prozent auf 43.080 Einheiten. Im ersten Halbjahr konnte der Minivan noch ein Wachstum verzeichnen. Italien, der wichtigste Markt für den Panda, verzeichnete deutliche Rückgänge, nachdem Förderungen für Autos mit CO₂-Emissionen zwischen 61 und 135 Gramm pro Kilometer eingestellt wurden.

Auch der Absatz des 500e schrumpfte, als in wichtigen Märkten die Förderungen für Elektroautos zurückgefahren oder ganz abgeschafft wurden. In Deutschland, dem zweitgrößten Markt für dieses Modell, endeten die Prämien Ende 2023. In Frankreich, dem größten Markt für den 500e im Jahr 2023, wurden die Kaufanreize ebenfalls gekürzt. Insgesamt halbierten sich die Verkaufszahlen des 500e in Europa im Jahr 2024 auf 29.153 Einheiten, so die Daten von Dataforce. Im Vorjahreszeitraum wurden noch 62.283 Einheiten des Stromers abgesetzt. Schwache Verkaufszahlen haben dazu geführt, dass die Produktion 2024 mehrmals gestoppt wurde, zuletzt im Dezember.

Olivier François, Markenchef von Fiat, setzt auf neue Modelle, um die Lage zu verbessern. Der im Juli vorgestellte Grande Panda, ein Kleinwagen, ist das erste Produkt der neuen Generation. Die elektrischen Versionen sind bereits in Schlüsselmärkten wie Deutschland und Frankreich erhältlich, während eine Hybridvariante bis Ende des zweiten Quartals folgen soll. Zu den künftigen Modellen von Fiat gehören ein Pickup, ein Fastback und ein SUV, das speziell auf Familien abzielt. Wie der Grande Panda basieren diese Autos auf der Smart-Car-Architektur des Mutterkonzerns Stellantis, die erstmals beim Citroën e-C3 eingesetzt wurde.

Quelle: Automotive News – Why Fiat fared so badly in 2024 Europe sales

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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egon_meier:

interessante und sehr persönliche Erfahrung. Niemand in meinem weiten Bekanntenkreis kann sie teilen. Dort fährt man 1x im Leben Fiat und dann nie wieder.
Das gilt auch für mich .. die Erlebnisse waren erbarmungswürdig.

Zu Mercedes kann ich nichts sagen – meine guten Erfahrungen liegen bei VW: Sehr zuverlassig, preiswerte Ersatzteile am freien Markt und überall kompetenter Service.

Hans-Peter Leemann:

Bin in den letzten 50 Jahren +- 30 Fiat Produkte gefahren und konnte mich absolut nicht beschweren, nie liegen geblieben, keine Mängel etc. In der gleichen Zeit hatte ich 3 Mercedes die waren nach 250-300 K Schrott, 5 Renaults 1Alpine, 2 Espace, 1 5er Alpine und eine Limousine auch nicht das gelbe vom Ei. Die Besten Fahrzeuge waren, Fiat Ducato top, Grand Cherokee v8 super, Alfa Romeo 2000 GTV, Gulia Super 1600 reiner Spass,
die Mercedes grotten schlecht trotz doppelten Preis, wie es heute ausschaut kann ich wniger beurteilen, fahre zZ nur noch einen Ducato über den es nichts zum löstern gibt.

egon_meier:

Es gibt auch in Italien Standortrisiken: Arbeitsrecht, Gewerkschaften, Mafia

Ich weiß nicht, wie die brandaktuelle Lage ist aber die Gewerkschaften sind dort unten vielfach systemsprengend und das Arbeitsrecht ist noch schwieriger als in Deutschland.

Pedro G.:

Mittlerweile sind die italienischen Werke auch schon zu TEUER in Produktion geworden !

egon_meier:

Doch .. der Egon hat richtig gelesen. Der e500 ist das einzige Fahrzeug, dass technischen Lob durch ev-clinic verdient.

Meine Kritik bezog sich auf Stellantis und es ging um Software und die ist bei Stellantis generell und auch beim e500 ein Desaster.
Der Service sowieso aber der wird beim 500er glücklicherweise nicht so oft benötigt wie bei den anderen BEV des Konzerns.

sTellantis ist und bleibt ein Desaster auch wenn der 500er vom technischen Konzept her ok ist.

Michael:

Da hat Egon aber nicht richtig gelesen. Die EV-Clinic mag den kleinen Fiat 500e. Das Fahrzeug ist noch vor Zusamenschluss mit der Stellantisgruppe entstanden. Also eine Fiat Eigenentwicklung. Motor, Batterie und Leistungselektronik sind also nicht mit die von anderen Stellantisfahrzeugen baugleich.
Die Quallität soll hier wesentlich besser sein.

egon_meier:

Wenn man hier das Software-Versagen von Stellantis mit „welches Auto hat die nicht“ versucht zu relativieren macht man sich nur lächerlich. Ein funktionales Desaster von Stellantis mit Nickeligkeiten anderer Fahrzeuge zu vergleichen ist grotesk.
Jaja … Putin ist nicht ok aber Selenski ist auch nur ein Schauspieler.

Die Absatzzahlen sprechen von sich: Zu kämpfen haben alle aber die von Stellantis sind ein Desaster. So wie die Fahrzeuge und der Service. Man lesen bei ev-clinic nach.
FehlerInAllenTeilen – FIAT wie man es kennt.

Gregor:

hatte den als Benziner nun 2 mal als Mietwagen. Joa, kann man machen. Aber würde ich mir niemals kaufen. Die Glanzelemente im Cockpit sind super nervig, sobald die Sonne durchs Dach rein scheint. Und grade in Marokko weiß ich nicht was man mit Glasdach anfangen will.
Und der Preis der eVersion ist natürlich ein amüsanter Witz von Stellantis. :)

Überlänge:

Gutes Auto für 22 000€, aber leider wollen die 32 000€ für die 42kWh Version. Kein Wunder das die Verkaufszahlen einbrechen.

Bernhard:

Und das mit der Software hast Du in einer 1 stündigen Probefahrt festgestellt? Echt toll. Bist Du überhaupt gefahren? Ich habe einen seit 2 Jahren. Aber im Verhältnis zu den ID.3 und ID.4 ist der Innenraum erste Sahne. Es ist ein Kleinwagen und kein Rolls-Royce. Natürlich hat die Software Schwächen. Aber welches Auto hat die nicht. Nur das mit dem Preis stimmt. Völlig überzogen. Ich hatte noch die volle Umweltprämie und nur deshalb war er dazumal bezahlbar. Aber im Alltag einfach unschlagbar. Das Dickschiff (EV6) kommt nur zum Einsatz, wenn ich den Platz brauche oder auf der Langstrecke.

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