Erste Fahrt im Citroën Ami Buggy II

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Wolfgang Gomoll
Wolfgang Gomoll
  —  Lesedauer 4 min

Wem der Citroën Ami zu gewöhnlich, der Opel Rocks-e zu deutsch und der Fiat Topolino zu italienisch ist, der findet im Citroën Ami Buggy II sein Glück. Der kleine Stromer ist wie gemacht für Strand, Sonne und Spaß.

Der schnellste Käufer kam aus Spanien und brauchte nur 70 Sekunden, um sich sein Exemplar zu sichern. Das klingt nach exklusiven Turnschuhen oder Tickets für ein Konzert einer weltberühmten Band auf Abschiedstournee. Tatsächlich war das Objekt der Begierde ein Elektro-Würfel auf vier Rädern: der Citroën Ami Buggy II. Nachdem die 50 Stück der Erstauflage nach kurzer Zeit ausverkauft waren, hat der französische Autobauer jetzt insgesamt 1000 Modelle nachgeschoben, von denen 800 online verkauft wurden und 200 über spezielle Händler.

Citroën Ami Buggy II: Innerhalb von Stunden ausverkauft

Das Resultat war ähnlich. Nach zehn Stunden waren die Strand-Würfel ausverkauft. Die 430 Stück für Frankreich waren nach zwei Stunden vergriffen, in Belgien waren die 65 Buggys nach neun Minuten weg. Die Frage lautet: Was veranlasst die Leute, Citroën einen Mini-Stromer aus den Händen zu reißen, der lediglich 45 km/h schnell ist, so gut wie keinen Komfort hat, aber stolze 10.490 Euro kostet? Die Antwort ist simpel: der Coolness-Faktor. Denn der Citroën Ami Buggy übertrifft den Serien-Ami und auch den Opel Rocks-e an Ausstrahlung bei Weitem. Das einzige Gefährt aus dem Mini-E-Trio, das beim Charisma einigermaßen mithalten kann, ist der Fiat Topolino. Dessen südländischer Charme ab Ende des Jahres auch in Deutschland für gute Laune sorgt.

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Damit ist die eherne Opel-Front eigentlich schon aufgeweicht. Eigentlich diktiert die Stellantis Konzernräson, dass Deutschland Opel Rocks-e-Land ist. Die Italiener schert das offenbar wenig. Also dürfte es nicht lange dauern, ehe die selbstbewussten Franzosen auch rechts des Rheins mit dem Ami auftauchen. Noch bügeln die Verantwortlichen sämtliche Nachfragen ab und verweisen auf die bestehende Regelung.

Fokus auf das Wesentliche

Zurück zum Ami Buggy II. Das Elektrofahrzeug gibt es nur in einer Farbe: Khaki. Passt. Die gelben Akzente verleihen den notwendigen Pfiff. Statt Türen sind klassische Jeep-Bügel eingeklinkt und statt Glas oder Blech schützt eine durchsichtige Plastik-Gardine die Insassen vor der Unbill der Natur. Das aufrollbare Stoffdach passt zu diesem Ami. Denn der Strand in Nizza oder Barcelona ist das natürliche Habitat für den E-Würfel. Wenn die Vespa oder das Fahrrad nicht ausreicht, um die Utensilien der sonnenhungrigen Einwohner zu transportieren oder man zu zweit entspannter an das Meer will, dann springt man in den Ami Buggy und lässt schon auf dem Weg die Sonne und die Luft die Haut streicheln.

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Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h reicht ein normaler Führerschein oder einer der Klasse AM, den Jugendliche ab 15 Jahren machen können. Also ist der kleine Franzose ein echter Familienfreund und der Filius kann seine Eltern oder seine erste große Liebe vom Strand abholen. Mit der 5,5-Kilowattstunden fassenden Batterie kommt man rund 70 Kilometer weit und an einer normalen Schuko-Steckdose sind die Akkus nach etwa vier Stunden wieder gefüllt.

Wie gemacht für Sommer und Sonne

Wir sitzen bei sommerlichen Temperaturen hinter dem Steuer des Citroën Ami Buggy II. Vor uns das Lenkrad mit der kleinen gelben Tasche auf dem Pralltopf, in der man Kleingeld, Schlüssel oder sonstigen Krimskrams unterbringt. Das monochrome Digitalinstrument vor uns hat eine neue Hutze, die Retro-Feeling verströmen soll. Was aber nichts daran ändert, dass die Anzeigen in der prallen Sonne nicht besonders gut abzulesen sind. Hey, das sind Kleinigkeiten. Hier zählt der Spaß. Das Dach ist aufgerollt, die französische Sonne zeigt sich von der besten Seite und wir rollen los.

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Der Elektromotor des Buggys surrt hochfrequent wie ein X-Wing-Fighter aus den Star Wars Filmen. Nur das mit der Lichtgeschwindigkeit will noch nicht so recht klappen. Egal, wir stromern durch ein kleines Dorf und überall begegnen wir lächelnden Menschen. Der Strand-Würfel ist ein Sympathieträger. Wir genießen die Sonnen-Tour.

Komfort ist nicht die Stärke des Citroën Ami Buggy. Aber an der Côte d‘Azur mit den überfüllten Straßen und stets belegten Parkplätzen ist dieses Vehikel ganz weit vorne dabei. Wer also ein Feriendomizil im Süden hat, sollte schleunigst auf den einschlägigen Portalen nach einem Exemplar suchen. Lässiger geht es kaum. Allerdings dürfte es schwer sein, einen Ami Buggy II zu ergattern. Vielleicht legt Citroën ja noch mal eine Kleinserie auf. Wäre spannend zu sehen, ob die 60-Sekunden-Marke bis zum ersten Verkauf diesmal unterboten wird.

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Wolfgang Gomoll

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Wolfgang Gomoll beschäftigt sich mit dem Thema Elektromobilität und Elektroautos und verfasst für press:inform spannende Einblicke aus der E-Szene. Auf Elektroauto-News.net teilt er diese mit uns. Teils exklusiv!
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Xtrail:

Ist in anderen Europäischen Ländern zu 19,90 Euro monatlich zu leasen…

Helmut Schönherr:

Was ich nicht fand ist die Reichweite (oder ich hab’s übersehen. Vielleicht wäre das ja mit Anhänger eine Alternative für die Post, jetzt wo der Scooter pleite ist. Der Azubi hätte als Beifahrer auch Platz und dürfte sogar noch selber fahren. – Ja so fängt man neue Auszubildende und käme Spaß auf!

Herwig:

Dass das ein witziges Strandfahrzeug für geeignete Weltgegenden ist, steht außer Frage!
Für gemütliche Touren zu zweit ist es sicher genial, das Tempo ist da nebensächlich.
Ich wollte nur auf das dämliche Marketing-Blalbla aufmerksam machen!
Denn was hier als mögliche Anwendung beworben wird, geht sich schlicht nicht aus…

Helmut Schönherr:

Und wäre es ein Viersitzer oder könnte 90 Sachen, dan wer es kein Baggy mehr. So dreht sich das im Kreis. Lernt man jemanden kennen, kann man damit gaaaanz laaaangsam zu zweit in die Dünen zum Knattern fahren.

Helmut Schönherr:

Ja, aber ein normales E-AUTO darf sein Spund noch nicht fahren.

Herwig:

Wenn „der Filius seine Eltern vom Strand abholen“ will, dann gibt’s zwei Möglichkeiten:

  • Er holt sie einzeln ab
  • Er geht zu Fuß zurück

Ist halt leider nur ein Zweisitzer!

Nostradamus:

Der Kleine ist sehr sympathisch und macht gute Laune! Die kompletten Wintertüren als Zusatzausstattung wären wünschenswert!

Läubli:

Ja – geht dir sonst die Knete aus? ;))

Silverbeard:

Alle E-Autos können an einer Schukosteckdose aufgeladen werden. Bei den meisten braucht mal dafür nur ein entsprechendes Kabel mit Leistungsbegrenzung. Die Schukosteckdose darf nicht mit 3,6kW dauerbelastet werden.

Silverbeard:

Nettes Spielzeug in dieser Ausführung. Andererseits: den Twizy gab es komplett ohne Türen.

Ich würde aber ein 90km/h Version interessanter finden. Dann könnte man ohne Angst über Landstraßen fahren und auch mal eine Autobahn benutzen.
Ich habe eine direkt neben der Gemeinde über einen Fluß. Oder 10km Umweg.

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