Europa: Tesla-Absatz nur minimal hinter VW Konzern

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Tesla hat es in Europa wahrlich nicht einfach. Bis 2019 war noch fast jedes dritte E-Auto auf Europas Straßen ein Tesla. Mit Beginn 2020 begann die Vormachtstellung zu schwinden. Mittlerweile holt der amerikanische Automobilhersteller auf und nimmt eine wichtige Position am europäischen E-Automarkt ein. Tesla schloss die ersten neun Monateen Europas Pkw-Markt als zweitgrößte E-Auto-Marke ab. Mit 112.500 Neuzulassungen in der Region, nur 4.100 Einheiten hinter der Marke VW.

Durch ein entsprechendes Fahrzeugpolster in China und Auslieferung dieser Stromer nach Europa gelingt es Tesla an Marktanteilen zurückzugewinnen. Demnach geht Analyst Matthias Schmidt davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte 2021 rund 90.000 Auslieferungen der Tesla Stromer stattfinden werden. Mit dem Model Y kommt ein Stromer auf den norwegischen Markt, wo es seit 2,5 Jahren kein neues Tesla-Modell mehr gab. Insgesamt wird für 2021 ein europäischer E-Auto-Absatz von 165.000 Einheiten erwartet. Dies entspricht einem E-Autoanteil von etwa 15 Prozent oder 1,5 Prozent des gesamten europäischen Pkw-Marktes. Das rollierende 12-Monats-Volumen von Tesla liegt bei 146.100 Einheiten bis zum 30. September 2021.

Blicken wir auf den Marktführer in Europa. Der VW-Konzern mit seinen Stromern der Marke VW, Audi, ŠKODA, SEAT und Porsche bringt es auf zusammen 201.300 Einheiten beziehungsweise 284.600 Einheiten über einen rollierenden rollierenden 12-Monats-Zeitraum. Dies deutet laut Schmidt daraufhin, dass wir bis Ende des Jahres über 300.000 vollelektrische Fahrzeuge aus dem VW Konzern in Europa sehen werden.

Dennoch muss man festhalten, dass Tesla im dritten Quartal 2021 die Marke VW mit 45.900 Zulassungen gegenüber 42.350 Einheiten übertroffen hat. Die ID.4-Auslieferungen von VW im dritten Quartal (12.750) gerieten ebenfalls ins Stottern und fielen um über 5.000 Einheiten gegenüber dem Vorquartal (18.400) und wurde vom ŠKODA Enyaq (13.200) im dritten Quartal überholt. Es ist anzumerken, dass auch europäische ID.4-Modelle in die USA exportiert werden, obwohl die lokale Produktion dort erst im Q3 2022 beginnen wird. Die Gesamtauslieferungen der MEB-Modelle beliefen sich auf 123.000 Einheiten, von denen 96.300 vom Zwickauer Band liefen.

Der langsame Anstieg von Tesla auf Quartalsbasis sollte jedoch vielleicht mit weniger Vorsicht betrachtet werden, da die Elektroautos von Tesla durch die zunehmende Abdeckung der europäischen Verkehrsadern und Straßen in vielen europäischen Ländern allgegenwärtig geworden sind. Hierbei nimmt mittlerweile auch der deutsche Markt eine immer wichtigere Rolle für Tesla ein. Wie Schmidt zu deuten weiß räume man dem deutschen Markt, gegenüber anderen Ländern, mittlerweile Priorität ein. Ausschlaggebend hierfür sind die Förderprogramme in Deutschland, welche die Stromer von Tesla noch attraktiver erscheinen lassen.

Quelle: Matthias Schmidt – The European Electric Car Flash Report: Edition 09.2021 September/Q3

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Matthias Geiger:

Tesla ist einfach in Bezug auf das Gesamtkonzept den deutschen Herstellern überlegen. Fahren Sie einfach mal 800 km innerhalb von 1 Tagen durch Deutschland mit einem Tesla und ID.3.

adson:

Hat aber seinerzeit auch mit den SUV’s funktioniert!

anaron:

Stimmt so auch nicht. Am schnellsten ist man mit einem Tesla, wenn man nur bis ca. 65% lädt (bei ca. 60-65% sinkt die Ladeleistung unter 100kW) und dann bis zum nächsten Superchargerstop etwa 160-170km/h fährt (haben auch einige Youtuber ausgestet).

In der Praxis ist es aber entspannter den Autopilot einzuschalten und im Verkehr mit 100-150km/h mitzuschwimmen. Ich wähle dabei in der Regel die Spur bevorzugt so, daß keine nervigen Spurwechsel fällig werden. Das kann dann bei dichtem Verkehr auch mal hinter einem Reisebus der mit 100km/h fährt sein. So komme ich deutlich ausgeruhter und entspannter am Ziel an, was mir gerade bei längeren Strecken mittlerweile lieber ist als ca. 5 bis maximal 10 min je 100km schneller zu sein.

Schnell fahre ich nur noch wenn es auch Spaß macht, sprich bei freier Autobahn, was aber auf meinen Standardstrecken eigentlich nur noch Sonntag morgens vor 8:00 möglich ist.

Flo:

Tesla hat im Q3 die Auslieferung des Model Y gestartet. Da nun die Vorbesteller abgearbeitet werden, ist wie beim Model 3 Start in 2019 temporär mit sehr hohen Verkaufszahlen zu rechnen. Andererseits, liegen Wartezeiten für VAG Fahrzeuge inzwischen teils bei einem halben Jahr oder mehr (ID.3 10 Monate).

https://eu-evs.com/bestSellersCharts/ALL/Groups/Bar/All-time-by-Quarters

ps Bei VW in Zwickau laufen diverse Marken vom Band. Insofern machen die Vergleiche von Tesla und Volkswagen als Marken keinen Sinn. Das ist ja gerade der Vorteil von MEB/PPE/SSP.

Max:

„Ich vertraue halt eher auf Produkte, welche sich verkaufen ohne dass es eine Dauerberieselung des Marktes braucht.“

Welche sind das denn? Tesla sicher nicht, denn da findet diese „Dauerberieselung“ über Twitter sowie verschiedene Analysten und Fans statt. Die Art der Werbung ist halt eine andere, ihren Zweck erfüllt sie dennoch.

Tobi:

Ich finde es toll, das VW auch eAutos verkauft. Mich würde aber viel mehr interessieren, wieviele Verbrenner denn weniger verkauft werden. Hier lobbyiert VW ja überall aktiv um noch möglichst lange Verbrenner verkaufen zu können. PR ist also das eine, Dinosaurier das andere. Ein klares Statement zum endgültigen Ausstieg wäre also viel intelligenter als Zahlenakrobatik und aufaddieren von einzelnen Marken zu einem Konzernergebnis.Solche Akrobatik zeigt, welche Panik in den Chefetagen bei VW & Co. herrscht und das ist das Beste was geschehen kann. Nur so verschwienden die stinkenden Verbrenner. Bei VW dauert es halt leider einiges länger.
Und nebenbei angemerkt, bein den Millionen im dreistelligen Bereich welch VW für Werbung ausgeben muss, damit man die Produkte im Markt halten kann, erstaunt es mich nicht, dass die Produkte auch gekauft werden. Ich vertraue halt eher auf Produkte, welche sich verkaufen ohne dass es eine Dauerberieselung des Marktes braucht. Es bleibt auf jeden Fall spannend – definitiv nicht wegen der Innovationskraft von VW.

Tobi:

Achtung an alle David nennt sich jetzt neu Davi… Also am Besten einfach ignorieren..

Silverbeard:

Na hoffendlich ändert sich nichts an VWs tollen Zahlen von Audi, Porsche, Skoda und Seat, wenn Tesla 2022 zusätzlich 100.000 Teslas aus Grünheide in der EU verkauft…

Silverbeard:

Ich denke, dass liegt nicht unbedingt an Tesla. Ich vermute eher, dass E-Auto Käufer im Durchschnitt einfach vernünftigere Fahrer sind. Die Hauptmotivation für einen Kauf ist bei vielen immer noch die geringere Umweltbelastung und nicht Höchstgeschwindigkeit.

Bis auf ein paar wirklich Ahnungslose hat doch jeder verstanden, dass es länger dauert Antriebsenergie nachzufüllen und verhält sich dementsprechend. Bzw. wer ununterbrochern das Pedal in die Bodenplatte rammen will wie Du, fährt weiter Verbrenner…

Silverbeard:

Und Teslas Marktanteil von ehemals 33 % hat sich im Kern halbiert.

Verrückt, und das bei steigenden Stückzahlen. XD

Aber solange Europa der Puffer für die USA und China ist, wird sich das auch nicht ändern.

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