Energiewende erfordert weiterhin Milliarden-Investitionen

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 6 min

Um den Klimawandel zu bekämpfen, hat sich die Bundesregierung ambitionierte Ziele bis 2030 gesetzt: So soll der Anteil der erneuerbaren Energien (EE) an der Stromerzeugung bis 2030 auf 80 Prozent steigen. Im Vergleich zu 1990 sollen die Treibhausgasemissionen um insgesamt 65 Prozent zurückgehen.

Welche Fortschritte hat es mit Blick auf diese Ziele bislang in den einzelnen Sektoren gegeben? Wie hoch sind die Investitionen, die bis 2030 getätigt werden müssen, um diese Ziele zu erreichen? Und welchen Beitrag zum Wirtschaftswachstum in Deutschland können Energiewende-Investitionen leisten? Diesen Fragen geht der „Fortschrittsmonitor Energiewende“ von EY und Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) nach (verlinkt als PDF).

Der Bericht untersucht anhand von Kennzahlen den aktuellen Stand der Energiewende in Deutschland und zeigt auf, wo die größten Hemmnisse für die Realisierung liegen. Ein Kernergebnis des Fortschrittsmonitors: Die Energiewende hat im vergangenen Jahr stark an Fahrt aufgenommen. Planungs- und Genehmigungsverfahren wurden vereinfacht. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung stieg erstmals auf deutlich über 50 Prozent.

Dennoch bleiben die Herausforderungen groß: Um die Ziele zu erreichen, sind laut Fortschrittsmonitor Investitionen in Höhe von 721 Milliarden Euro bis 2030 in den Bereichen Energieerzeugung, Stromnetze, Wasserstoffwirtschaft, Wärme und Verkehr erforderlich. Dass solche Investitionen nicht nur zum Klimaschutz beitragen können, sondern auch zum Wirtschaftswachstum in Deutschland, wird ebenfalls im neuen Fortschrittsmonitor dargelegt.

Fortschritte bei Photovoltaik und Windenergie

Im Vergleich zum Vorjahr kam 2023 der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromnetze deutlich voran. Das Resultat: Im Jahr 2023 ist der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch erstmals auf über 50 Prozent gestiegen, im ersten Quartal 2024 waren es sogar bereits 56 Prozent. 2023 war vor allem ein Rekordjahr für die Photovoltaik: Insgesamt wurde eine Leistung von 13,6 GW an PV-Anlagen hinzugefügt, was fast einer Verdoppelung des Zubaus im Vergleich zum Vorjahr entspricht und damit über dem Zielpfad von 9 GW liegt. Allerdings: Für die Erreichung der Ausbauziele der Bundesregierung ist laut BDEW ab 2026 ein jährlicher Zubau von über 20 GW erforderlich.

Auch der Ausbau der Windenergie hat an Fahrt gewonnen: Im Jahr 2023 wurde die Windenergie an Land um etwa 3,3 GW ausgebaut und damit so stark wie seit 2017 nicht mehr. Damit liegt der Zubau über dem Vorjahresniveau, bleibt jedoch unter dem Zielpfad von 5,5 GW. Die Windenergie auf See legte um etwa 0,3 GW zu. Trotz dieser Erfolge: Um das Ausbauziel zu erreichen, müsse der Ausbau der Windenergie an Land um den Faktor 1,7 und der Ausbau der Windenergie auf See sogar um den Faktor 9 gesteigert werden, so der BDEW.

Vor allem in Bezug auf die Wärme- und Mobilitätswende bleibe ebenfalls noch viel zu tun: Der EE-Anteil am Endenergieverbrauch lag 2023 bei Wärme bei 18 Prozent und der EE-Anteil in der Mobilität bei 7 Prozent. Vor allem bei der Wärmewende gab es 2023 Rückschläge: So hat die Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) im Sommer 2023 zu erheblichen Unsicherheiten und infolgedessen zu vorgezogenen Investitionen in Gasheizungen geführt, nachdem deren Absatz im Vorjahr noch gesunken war. Trotz eines Anstiegs des Absatzes von Wärmepumpen um etwa 50 Prozent im Jahr 2023 sind gasbasierte Wärmeerzeuger immer noch die meistverkauften Geräte. Hinzu kommen Engpässe aufgrund von Fachkräftemangel, die voraussichtlich eine weitere Verzögerung des Wärmepumpenausbaus verursachen werden.

Grundsätzlich gilt: Für eine erfolgreiche Wärmewende braucht es die Einbeziehung aller Wärmeversorgungsoptionen, die klimafreundlich Wärme in die Wohnungen bringen können. Dazu gehören neben den beiden wichtigen Säulen Wärmepumpe und Fernwärme auch gasbasierte Systeme – künftig allerdings betrieben mit erneuerbaren und dekarbonisierten Gasen wie Wasserstoff.

Energiewende-Investitionen tragen zu Wirtschaftswachstum bei

Um die Ziele der Energiewende zu erreichen, seien erhebliche Investitionen erforderlich: 721 Milliarden Euro allein bis 2030. Den mit 49 Prozent größten Anteil an den Gesamtinvestitionen hat der Ausbau der EE-Stromerzeugung (353 Milliarden Euro). Dahinter folgen der Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze (281 Milliarden Euro), Investitionen ins Fernwärme-Netz (32 Milliarden Euro), 23 Milliarden Euro für Erzeugungskapazitäten für grüne Gase, 17 Milliarden Euro für Speicher und 15 Milliarden Euro für das Wasserstoff-Kernnetz.

In der deutschen Energiewirtschaft stehen in den kommenden Jahren Milliardeninvestitionen an – Investitionen, die allerdings in erheblichem Umfang Wachstum und regionale Wertschöpfung generieren können“, betont Metin Fidan, Partner bei EY und Leiter des Bereiches Green Transformation und Mining & Metals in der Region Europe West. Denn die Investitionen würden für eine erhebliche Wertschöpfung bei den Herstellern der Investitionsgüter sorgen, beispielsweise von Windturbinen, Solarpaneelen oder bei Herstellern von Prozessanlagen für die Elektrolyse von Wasserstoff. Die Studie geht von einer Bruttowertschöpfung von ca. 52 Milliarden Euro pro Jahr und damit 1,5 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland aus, die durch diese Energiewende-Investitionen generiert werden kann.

Investitionen bleiben hinter Potenzial zurück

Die im Jahr 2023 tatsächlich ausgelöste Bruttowertschöpfung wird allerdings nur auf etwa 28 Milliarden Euro geschätzt – damit konnten nur 54 Prozent des jährlichen Potenzials realisiert werden. Immerhin konnte auf diese Weise der durch den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise verursachte Wachstumseinbruch in Deutschland begrenzt werden.

Im Bereich Stromerzeugung wurden 2023 statt 27 Milliarden (Potenzial) tatsächlich nur Wertschöpfungseffekte von 16,4 Milliarden Euro erzielt. Bei den Verteil- und Transportnetzen liegt das Verhältnis mit 9,7 von 11,6 Milliarden Euro deutlich günstiger.

Wir sehen, dass das jährliche Wertschöpfungspotenzial noch bei weitem nicht vollständig realisiert werden kann“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Um die Potenziale voll zu nutzen, ist vor allem eine weitere Steigerung der Investitionen in den Bereichen EE-Stromerzeugung und Netzausbau erforderlich.“ Weitere Impulse seien durch den Ausbau der Fernwärme, des Wasserstoff-Kernnetzes sowie der Energiespeicher nötig.

Immerhin: Die Investitionen im Jahr 2023 haben demnach eine deutlich höhere Wertschöpfung ausgelöst als im Vorjahr, als nur eine Wertschöpfung von 8,6 Milliarden Euro generiert wurde. Dennoch liege das Investitionsvolumen nach wie vor deutlich unter Plan.

Netzstabilität wurde deutlich verbessert

Eine enorme Leistung bescheinigt der Fortschrittsmonitor der Netzwirtschaft in Deutschland: Seit 2006 konnte die Dauer der Strom-Versorgungsunterbrechungen in etwa halbiert werden. Auch vor dem Hintergrund des steigenden Anteils der erneuerbaren Energien im System wurde das hohe Niveau in der Versorgungssicherheit nicht nur gehalten, sondern verbessert. Mit einer Versorgungsunterbrechung von 12,2 Minuten pro Letztverbraucher lag der Wert in 2022 weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt von 14,76 Minuten. Das ist im internationalen Vergleich ein Spitzenwert. Die hohe Netzstabilität ist ein positiver Standortfaktor für Deutschland.

„Investitionen in die Energiewende sind gut angelegtes Geld“

Trotz aller Fortschritte: „Der Handlungsdruck bleibt hoch, um die Ziele bis 2030 zu erreichen“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung: „Positiv sind die Fortschritte, die es laut unseres Fortschrittsmonitors bei der Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren gibt. Dieser Trend muss unbedingt gehalten und noch weiter verstärkt werden“.

Die Summen, die laut unseres Fortschrittsmonitors investiert werden müssen, zeigen ganz deutlich: Um die sehr ambitionierten Ziele bis 2030 erreichen zu können, braucht es Kapital. Dieses anzureizen und Investitionen zu ermöglichen gehört zu den größten Herausforderungen der kommenden Jahre“, so Andreae. „Wir können uns dabei nicht allein auf öffentliche Mittel verlassen. Mehr denn je gilt es, privates Kapital für die Energiewendeprojekte zu gewinnen.“

Andreae betonte: „Investitionen in die Energiewende sind gut angelegtes Geld: Es handelt sich hier um Investitionen in langfristig nutzbare moderne Energie-Infrastrukturen und innovative Technologien, von denen gerade künftige Generationen profitieren werden. Die Unternehmen der Energiebranche tragen zu einem erheblichen Teil zu Investitionen in die Stärkung von Unabhängigkeit und Resilienz bei. Die wirtschaftlichen Schocks der letzten Jahre hat gezeigt: Aus der Krise kann man sich nur herausinvestieren.“

Quelle: BDEW – Pressemitteilung vom 01.05.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Marcel:

Für jemanden der nicht viel Geld hat, sind 100€ viel !!! Ich arbeite in der Logistik und habe auch nicht so viel, um jeden Monat 100€ aus dem Fenster zu werfen !!! Ein eigenes Haus mit PV Anlage ist für mich unerreichbar, weil extrem teuer und ein E Auto auf dem Land als Laternenparker ist unrentabel und ebenfalls viel zu teuer für mich.
Die wo genug Geld haben, können da leicht reden. Ich habe eine Mietwohnung mit Stromheizung, die kostet schon Unmengen an Geld. Mein kleiner Skoda Fabia mit 60ps, ist um Längen praktischer und billiger als jedes E Auto, weil 10 Jahre alt und komplett bezahlt. Ich muss da keinen extrem hohen Kredit dafür bezahlen oder eine hohe Leasingrate. Bei mir im Ort (2200 Einwohner) gibt’s genau 1 einzige öffentliche Ladestation mit Astronomischen Preisen, deswegen läd da kaum jemand und weil es bei mir im Ort nur 3 E Karren gibt die meistens rumstehen.
E Mobilität ist derzeit ein Luftschloss und kürzlich habe ich gelesen das der Ladestrom teurer ist als Sprit an der Tankstelle.
Im Moment ist das nur für die Menschen die ihr Gewissen erleichtern wollen und vor allem ist es nur was für Gutverdiener mit Hause und PV Anlage. Nicht jeder der auf dem Dorf wohnt, hat ein eigenes Haus, das wird gerne vergessen.

Daniel W.:

A) Informationssammlung

—–
Der Nettostromverbrauch in Deutschland betrug im Jahr 2023 rund 467 Terawattstunden. Der Begriff Nettostromverbrauch bezeichnet die vom Verbraucher genutzte elektrische Arbeit nach Abzug des Eigenbedarfs der Kraftwerke und der Übertragungs- bzw. Netzverluste. Der Stromverbrauch pro Kopf lag im Jahr 2022 bei etwa 6,5 Megawattstunden (brutto).
(Quelle: de.statista.com)
—–
467 Terawattstunde [TWh] = 467 000 000 000 Kilowattstunde [kWh]
(Quelle: einheiten-umrechnen.de)
—–
83.000.000 Einwohner * 6,5 MWh pro Kopf * 1.000 (MWh in kWh) = 539.500.000.000 kWh.
(Google Rechner)
—–

B) Stromverbrauch in Deutschland im Jahre 2023

467.000.000.000 kWh im Jahr netto
539.500.000.000 kWh im Jahr brutto

365 Tage mal 24 Stunden gleich 8.760 Stunden in Jahr

53.310.502 kWh pro Stunde netto
61.529.680 kwh pro Stunde brutto

C) Angenommene Batteriekapazität in E-Autos

1,5 Mio. E-Auto mit angenommen jeweils 50 kWh Akkukapazität wären 75.000.000 kWh
Die angepeilten 15 Mio. E-Autos mit je 50 kWh Akkukapazität wären 750.000.000 kWh

D) Angenommene Stromeinspeisemöglichkeiten aus E-Auto-Akkus

Bei 1,5 Mio. E-Autos mit 50 kWh wären es netto rund 1,4 Stunden (brutto rund 1,2 Stunden)
Bei 15 Mio. E-Autos mit 50 kWh wären es netto rund 14 Stunden (brutto rund 12,2 Stunden)

E) Ergebnis der Berechnungen

15 Mio. E-Autos mit jeweils 50 kWh als Speicher könnten einen halben Tag lang den durchschnittlichen Strombedarf in Deutschland decken.

F) Mein Fazit

E-Autos wären in Zukunft ein großer Batteriespeicher, der einen halben Tag lang die Stromversorgung in Deutschland übernehmen könnte.

Wenn auch in Firmengebäuden und Häusern Batteriespeicher wären, dann könnte man 1 Tag oder länger Dunkelflauten überbrücken.

Auch Wasserstoff ist als Speicher interessant, da Wasserstoff als Rohstoff für die Industrie und zur Rückverstromung genutzt werden kann.

Ein massiver Ausbau von PV- und Windkraftanlagen sowie Speicher in Fahrzeugen und stationär für überschüssigen Ökostrom gehören zusammen.

Wolfbrecht Gösebert:

„Es werden immer nur die Kosten der Energiewende angeführt. Dass Deutschland im Jahr über 100 Milliarden Euro für Öl, Kohle und Gas bezahlen muss, wird von den Energiewende-Gegnern gerne unterschlagen.“

Ja danke – da gilt halt: Jeder Euro in die *eigene* Energie-Unabhängigkeit von -D- zahlt sich vielfach wieder aus! Allerdings eher nicht für die internationalen Öl-/Energiekonzerne :)

Wolfbrecht Gösebert:

„Wikipedia als belastbare Quelle anzubringen ist an sich schon eine Beleidigung :)“

Du hast es nicht verstanden: Es IST für diesen Fall eine Quelle für den Sprachgebrauch. Oder möchtest Du selbst mal die (von mir gemiedene!) Suchmaschine Google nutzen, um die Anzahl der Treffer für den *Sprachgebrauch* „EE“ zu ermitteln?

Hint:
Du verlinkst auf *fachlich* absolut NICHT belastbare Quellen wie welt.de, dasinvestment.com oder gar focus.de …
Eine belastbare Quelle für die Sinnhaftigkeit des Dir genannten „Atommüll-Reaktors“ nennst Du dagegen erst garnicht.

„Ich bin raus.“

Fein. Das sehe ich gelassen.

Perr:

Ganz ruhig bleiben, bitte :) Wikipedia als belastbare Quelle anzubringen ist an sich schon eine Beleidigung:) Aber auch dann immer noch den Physikalischen „ Unsinn“ von den Erneuerbaren zu behaupten weil es ja so einfach zu verstehen ist, ist schon……

Sonne und Wind schicken keine Rechnung, ja klar! Die Narrative vom günstigen Solar- und Windstrom sind mehrfach widerlegt.

Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/plus219004008/Bjoern-Lomborg-Das-Maerchen-von-den-billigen-erneuerbaren-Energien.html
https://www.dasinvestment.com/das-maerchen-vom-billigen-oekostrom-gruene-energie/?viewall

Es ist nicht möglich ein rohstoffarmes Land nur mit Sonnen- und Windenergie zu betreiben und eine Starke Wirtschaft/Industrie zu stützen, welche auf günstige Energie angewiesen ist.

Das Märchen vom Wasserstoff ist auch ausgetreten wie ein alter Schuh!
Quelle: https://www.focus.de/earth/experten/keine-signifikante-rolle-energie-experte-entlarvt-heizen-mit-wasserstoff-ist-eine-sackgasse_id_197820424.html

Ich bin es auch leid immer wieder das selbe Lied zu singen, bitte weiter Kohlekraftwerke laufen lassen, Atomkraftwerke abschalten, die Forschung in dem Bereich verbieten, Gasleitungen zurück zubauen, das EIgentum des Souveräns mutwillig zu zerstören, russisches Gas und Öl aus Indien importieren und sich selbst über den Kopf streichen, wie viel man doch für den Klimaschutz tut! Erbärmlich

Ich bin raus.

Sledge:

Es werden immer nur die Kosten der Energiewende angeführt. Dass Deutschland im Jahr über 100 Milliarden Euro für Öl, Kohle und Gas bezahlen muss, wird von den Energiewende Gegnern gerne unterschlagen. Die Rechnung was uns das Ausbleiben der Energiewende kosten würde spare ich mir. Es gibt schlicht keine Alternative zur Energiewende. Es ist wie beim Klimaschutz, Nur KEIN Klimaschutz ist teuer als alle Klimaschutzmaßnahmen.

Wolfbrecht Gösebert:

Zitate perr aus comment-194395:
„… Strom aus Sonne und Wind (es gibt keine erneuerbaren Energien) …“

Doch, dieser Begriff ist durchaus gebräuchlich und auch allgemein verständlich:

Quelle Wikipedia: „Als »erneuerbare Energien« (EE) oder »regenerative Energien«, auch »alternative Energien«, werden Energiequellen bezeichnet, die im menschlichen Zeithorizont für nachhaltige Energieversorgung praktisch unerschöpflich zur Verfügung stehen oder sich verhältnismäßig schnell erneuern. Damit grenzen sie sich von fossilen Energiequellen ab, die endlich sind oder sich erst über den Zeitraum von Millionen Jahren regenerieren.“ [weitere Quellen siehe ebendort]

„Das ständige erneute [W]iederholen von physikalisch nicht praktikablen Lösungen[] gleicht der Definition von Wahnsinn, denn immer das [G]leich[e] zu wiederholen […]. Warum schreibe ich das eigentlich, Ideologen wollen es nicht verstehen.“

Vermutlich wiederholst Du Dich, um die eigene, obige Definition damit zu bekräftigen!?

Zitat perr aus comment-194403:
„… wir sind natürlich in der Entwicklung von nachhaltiger, sicherer und bezahlbarer Energie ganz weit hinten!
Z.B[.] gibt es einen Atomreaktor[,] der mit Müll aus alten Atommeilern betrieben wird[,] in Ruanda als Versuchsreaktor.“

Eine belastbare Quelle für die Sinnhaftigkeit solchen Tuns nennst Du sicher noch – und belegst bestimmt auch gleich, inwieweit das speziell „uns“ in Bezug auf regenerative und preiswerte Energieversorgung weiterbringt!?

Frank2:

Jaja, der berühmte Reaktor in Ruanda :-) :-) – Leider gibt es den nicht oder „unwahr“ wie du es ausdrücken würdest.

Wirklich wahr ist:

Es gibt ein Abkommen vom 09.09.23 dass ein solcher Versuchsreaktor von einer Firma gebaut werden soll, die 2021 gegründet wurde und noch nie ein AKW gebaut hat.

Man hat sich als Standort Afrika ausgesucht, weil dort die politische Lage sehr stabil ist, die demokratischen Prozesse sehr zuverlässig und ohne jegliche Korruption ablaufen, und unglaublich viel Know-How im Bereich AKW vorhanden ist (wer Ironie findet darf die gerne behalten).

Oh – und fast hätte ich vergessen, dass es dort auch keine Proteste gegen den Bau geben wird – jedenfalls nicht lange :-)

Selbst wenn das alles ernst gemeint wäre, würde es wohl mindestens noch 10 Jahre dauern bis das Ding fertig ist.
Und dann sagt die Firma folgendes:

„……. Der Reaktor wird keinen Strom für das Stromnetz des Landes erzeugen. Stattdessen soll die von Dual Fluid entwickelte Technologie erprobt werden …..“

Also bitte die Ruanda-AKW-Legende nur noch am Stammtisch erzählen :-)

Wil:

Tut mir Leid, aber dieser Versuchsreaktor ist noch nicht in Betrieb, unterzeichnet wurde eine Vereinbarung über den Bau eines Demonstrationsreaktors. Bis jetzt existiert nur ein Konzept eines Dual-Fluid Salzschmelzereaktors, der auch für Transmutation genutzt werden könnte (Huke et al. 2015; He 2016; Wang 2017). Es handelt sich um einen bleigekühlten Reaktor mit einer Chlorsalzschmelze mit Uran-Plutonium als Brennstoff, mit der Möglichkeit den Reaktor direkt mit pyrochemischen Verfahren zur Wiederaufarbeitung zu koppeln, was aber noch nicht gezeigt werden konnte.
Über den Bau, falls er je gebaut werden soltte, die Kosten sind immens, kann man sich dann gerne auf der Seite der IAEA PRIS (Power Reactor information System) informieren.

perr:

Wahr ist: Sonnen- und Windstrom wird eingespeist ins Netz, dieser hat immer Vorrang gegenüber konventioneller Energie.

Um die Schwankungen der Sonnen- und Windenergie auszugleichen, diese kommen nun mal in unterschiedlichen Wellen und Intensitäten an (laienhaft ausgedrückt) entstehen die Redispatchkosten!

Unwahr ist:
Redispatchkosten entstehen durch den mangelnden Netzausbau! Diese Kosten würden auch anfallen, wenn die Netze bestausgebaut wären! Also darf man sehr wohl diese Kosten den Sonnen- und Windenergien „in die Schuhe“ schieben.

Und ja, wir sind natürlich in der Entwicklung von nachhaltiger, sicherer und bezahlbarer Energie ganz weit hinten!
Z.B gibt es einen Atomreaktor der mit Müll aus alten Atommeilern betrieben wird in Ruanda als Versuchsreaktor.

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